Ist der Ausverkauf beim Euro zu Ende?
Der Euro kam in der letzten Woche heftig unter Verkaufsdruck.
Sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber Yen und Pfund war ein kräftiger Kursrückgang zu verzeichnen. Das wurde allenthalben den Finanzproblemen Griechenlands angelastet, denn diese würden die Stabilität der Währungsunion gefährden. Andere Länder wie vor allem Portugal, aber auch Spanien und Italien hätten ebenfalls große Löcher im Staatshaushalt. Doch wer von den alten Industrieländern hat dies in diesen Tagen nicht? Tatsächlich ist die ökonomische Bedeutung Griechenlands für die Währungsunion gering und die Eurozone als Ganzes hat keine größeren Finanzprobleme als die USA, Großbritannien oder Japan.
Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Dollar, Yen und Pfund
Tatsächlich kann nicht von einer allgemeinen Schwäche des Euros gesprochen werden, sondern Dollar, Pfund und Yen standen in den letzten Tagen aus unterschiedlichen Gründen unter Aufwertungsdruck. So spielt der US-Dollar angesichts der neuen Konjunkturängste wieder seine Rolle als Fluchtwährung aus. Speziell Anleger aus den USA holen im Ausland investierte Gelder zurück. Ähnliches gilt für den Yen, der ebenfalls immer dann gefragt ist, wenn die Unsicherheit an den internationalen Märkten zunimmt. Das Pfund dagegen erhielt vor allem von Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung in Großbritannien erheblichen Aufwind. Die Inflationsrate sprang im Dezember regelrecht von 1,9 auf 2,9 Prozent – das ist die höchste Inflation aller Industrieländer. Geht das so weiter, dann muss die Bank of England bald mit einer Zinsanhebung gegensteuern. Dadurch wird das Pfund als Anlagewährung wieder interessanter.
EUR/USD: Boden bei 1,4000 USD?
Die Finanzprobleme Griechenlands haben daher die Abwärtsbewegung der Wechselkurse EUR/USD, EUR/JPY und EUR/GBP lediglich verstärkt, sie sind aber nicht der Hauptgrund. Der Euro wird mittelfristig wieder an Boden gewinnen, vor allem wenn die aktuelle hohe Risikoaversion an den Märkten erneut abnimmt. Charttechnisch kann sich der Abwärtsdruck bei EUR/USD durchaus nochmals aufbauen, aber bei 1,4000 USD wartet eine sehr starke Unterstützung, die einen weiteren deutlichen Rückgang verhindern dürfte.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.