Gibt es eine neue Eurokrise?
Die Märkte sind weiterhin nervös.
Werte in diesem Artikel
Die Sorgen um die Robustheit der Weltkonjunktur haben nicht nur das Vertrauen in den Aufschwung unterhöhlt, sondern bringen auch die Probleme im Finanzsektor wieder auf den Tisch. Kein Wunder: Die verschuldeten Staaten und auch die Banken benötigen Wachstum, um ihre Probleme zu lösen. In den letzten Tagen standen die europäischen Finanzinstitute im Blickpunkt: Presseberichten haben einige Banken beim so genannten Stresstest ihre wahren Bestände an problematischen Anleihen verschleiert. Auch könnten die neuen Kapitalregeln nach „Basel III“ den Finanzbedarf der Institute deutlich nach oben schrauben. Der Bundesverband deutscher Banken schätzt, dass allein die zehn größten deutschen Institute 105 Mrd. Euro mehr an Kapital bräuchten.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Staatsanleihen bleiben ein Thema
Zusätzlich beunruhigte eine neue Zuspitzung der Lage am Markt für europäische Staatsanleihen die Märkte. Vor allem Irland und Portugal waren davon betroffen. Die Risikoaufschläge für portugiesische Staatsanleihen sind auf ein neues Rekordhoch gestiegen. In Irland bleibt die Lage aber ebenfalls prekär: Die Regierung in Dublin könnte damit überfordert sein, die Anglo Irish Bank zu stützen, die nach Ansicht von Standard & Poor´s bis zu 35 Mrd. Euro an Kapital benötigt. Und als würde das noch nicht reichen, kündigte die National Bank of Greece an, weiteres Kapital in Höhe von 3,6 Mrd. Euro aufnehmen zu wollen. Für etwas Entspannung sorgte die erfolgreiche Platzierung einer Tranche Anleihen durch die Regierung in Dublin. Noch scheinen sich die Defizit-Staaten refinanzieren zu können.
EUR/USD auf dem Weg zu 1,2500 USD?
Durch die neuen Sorgen um die finanzielle Verfassung der Eurozone kam der Euro unter Verkaufsdruck, auch gegenüber dem US-Dollar. Sollten die Konjunktursorgen wieder zunehmen, dann dürfte sich die Abwärtsbewegung von EUR/USD fortsetzen. Der Wechselkurs könnte demnächst die Marke von 1,2500 USD ins Visier nehmen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH i.G. übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.