Euro: Ist der Absturz übertrieben?
Die Eurokrise hat zu Wochenbeginn wieder ihr hässliches Haupt erhoben – und nun scheint Italien in den Blickpunkt zu rücken.
Werte in diesem Artikel
Die Spreads italienischer Anleihen zu deutschen Bundesanleihen stiegen auf ein Rekordniveau. Sollte für Italien mit seinen Rekordschulden die Zinslast weiter anwachsen, dann wäre das Land bald handlungsunfähig. Gleichzeitig sorgt es für Unruhe, dass die Regierungschefs der EU bei ihrer aktuell stattfindenden Sitzung einen teilweisen Schuldenerlass für Griechenland in Erwägung ziehen könnten. Da würde es nicht lange dauern und für Portugal und Irland würden dieselben Überlegungen angestellt. Der Vertrauensverlust könnte eskalieren.
Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.EUR/USD vor Bruch der Unterstützung bei 1,4000 USD
Die Staatschefs und die Finanzminister der EU hecheln weiterhin der Entwicklung hinterher und können auf neue Eskalationsschritte allenfalls reagieren. Es gibt im Moment keine Anzeichen dafür, dass sie den Märkten einmal eine Richtung vorgeben könnten – zu schwerfällig sind die Entscheidungsprozesse. Der Euro stürzte daher zu Wochenbeginn gegenüber den meisten Währungen, auch gegenüber Dollar, Yen, Pfund und Franken ab. Ganz besonders Franken und Yen, aber auch der US-Dollar waren wieder als sichere Anlagehäfen gefragt. EUR/USD nähert sich der wichtigen Chartmarke von 1,4000 USD. Meines Erachtens ist die aktuell um sich greifende Panik übertrieben, aber auf den Euro zu setzen, hieße im Moment in ein fallendes Messer zu greifen. Kurzfristig orientierte Trader können Short-Spekulationen im Euro eingehen, alle anderen sollten auf eine Bodenbildung bei den jeweiligen Wechselkursen warten.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.