Droht China der Kollaps?
Viele Laien reiben sich verwundert die Augen und so mancher Experte ist erstaunt, ...
... wie schnell sich die Weltkonjunktur wieder erholen konnte, nachdem das Finanzsystem vor 15 Monaten noch vor dem Kollaps stand. Und tatsächlich sollte man sich nicht täuschen lassen: Dieser Erfolg wurde erkauft durch die Vertuschung alter struktureller Probleme und durch die Schaffung neuer Risiken. Der erste Warnschuss kam aus Dubai, das seine Schulden zeitweise nicht mehr bedienen konnte. Dann wurde die Eurozone durch die Finanzprobleme Griechenlands erschüttert. Im neuen Jahr kamen die schlechten Nachrichten aus Lateinamerika: Venezuela wertet seine Währung um 50 Prozent ab und schockt damit ausländische Investoren, während Argentinien wieder einmal durch eine Regierungskrise und einen finanziellen Vabanque-Kurs glänzt. All dies wurde von vielen Experten so kommentiert: „Schlimm, aber letztlich konnte man das kommen sehen“ – im Nachhinein.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Peking ist nicht allmächtig
Genau so könnten die Kommentare ausfallen, wenn die auf unbedingte Expansion ausgerichtete Wirtschaftspolitik in China wie ein Kartenhaus zusammenfallen sollte. Bereits wenige nackte Zahlen verdeutlichen, wie instabil der Expansionskurs ist: Die Kreditmenge ist im Jahr 2009 um 30 Prozent gewachsen und die Immobilienpreise sind in Shanghai und Peking um 60 Prozent gestiegen. Die Herausforderung, das Kreditwachstum abzubremsen, ohne eine neue konjunkturelle Abwärtsspirale auszulösen, ist riesig. Und obwohl inzwischen viele zu glauben scheinen, dass die staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik in China allmächtig ist, ist es völlig offen, ob die Regierung auch dieses Problem lösen kann. Fakt ist aber, dass ein Konjunktureinbruch in China die Weltwirtschaft inzwischen in ihrem Nerv treffen würde. Anleger am Devisenmarkt sollten daher risikobewusst bleiben und Investments in Währungen von Ländern mit einem instabilen Finanzsystem besser meiden oder zumindest in Grenzen halten.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.