Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Die Wachstumseuphorie ist nicht von Dauer

04.04.11 08:45 Uhr

Die Wachstumseuphorie ist nicht von Dauer | finanzen.net

Zurzeit herrscht wieder Wachstumseuphorie an den Märkten.

Die Katastrophe in Japan wird beiseitegeschoben und es tritt der schlimme Effekt ein, dass sich die Menschen an schreckliche Bilder und auch an eine Bedrohung gewöhnen, falls sie schleichend passiert wie die radioaktive Verseuchung in Japan. Und auch an den Ölpreis, der durch den Krieg in Libyen nach oben getrieben wurde, hat man sich anscheinend schon wieder gewöhnt. Jedenfalls gehen offenbar die wenigsten davon aus, dass dadurch oder durch den Anstieg der Rohstoffpreise insgesamt das Wachstum der Weltwirtschaft entscheidend abgewürgt wird.

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Zinserhöhungen und steigende Rohstoffpreise

Doch vielleicht ist die Erklärung auch einfacher: Die Bank of Japan hat nach der Katastrophe die Märkte mit Liquidität geflutet und dadurch die berechtigte Risikoaversion in den Hintergrund gedrängt. Es laufen wieder Wetten auf einen anhaltenden Konjunkturaufschwung. Doch diese Euphorie ist übertrieben. Was vor der Katastrophe in Japan galt, gilt weiterhin: Weltweit wird an der Zinsschraube gedreht, in den Schwellenländern teils kräftig, in den Industrieländern erst allmählich. Selbst die US-Notenbank will sich offenbar von der ultralockeren Geldpolitik verabschieden. Und das ist klar: Die Zinsanhebungen und die steigenden Rohstoffpreise werden das Wachstum bremsen.

Was aber bedeutet dies für den Devisenmarkt?

Die Rohstoffwährungen wie der Australische und der Kanadische Dollar werden ihren Höhenflug, den sie in den letzten Tagen wieder aufgenommen haben, nicht mehr lange fortsetzen. Es wird eine Gegenbewegung geben und beide Währungen werden gegenüber US-Dollar und Euro wieder an Wert verlieren. Das Gleiche gilt auch für den Südafrikanischen Rand und für einige andere Währungen der Schwellenländer.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.