Der Forint ist wieder gefragt!
Der Forint hat sich in den letzten Monaten gut behauptet, konnte sogar gegenüber Euro und US-Dollar seit Jahresbeginn zulegen.
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Das ist durchaus überraschend, denn Ungarn ist relativ stark von der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone abhängig. Die meisten Experten haben erwartet, dass die Eurokrise und die damit einhergehende Risikoaversion der Anleger den Forint stärker in Mitleidenschaft zieht. Doch das ist nicht geschehen, zuletzt fiel EUR/HUF sogar auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai zurück.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Budapest gibt dem Druck nach
An einer starken Verfassung der Wirtschaft kann das nicht liegen. Nach einem Plus von 1,7 Prozent im Jahr 2011 ist für dieses Jahr wieder mit einer Schrumpfung des BIP um 1,5 Prozent zu rechnen. Noch schlimmer: Seit 2006 stagniert die ungarische Wirtschaft per Saldo. Und die Wirtschaftspolitik der Regierung verschlimmerte die Lage eher noch. Doch das könnte sich nun ändern: Budapest beugte sich in dieser Woche dem internationalen Druck und verzichtet auf die hart kritisierten Einschnitte in die Unabhängigkeit der Notenbank. Dadurch werden nicht nur eingefrorene EU-Hilfen frei, auch die Verhandlungen mit dem IWF über neue Kredite können wieder aufgenommen werden.
Forint profitiert von hohen Zinsen
Das ist positiv für den Forint, für den noch andere Punkte sprechen: Die Leistungsbilanz weist einen Überschuss aus und das ohnehin nicht allzu hohe Haushaltsdefizit soll durch neue Steuern weiter gesenkt werden. Dazu kommt das mit 7,00 Prozent höchste Zinsniveau in der EU, das immer wieder spekulative Anleger anlockt. Und im Gegensatz zu anderen Ländern ist mit einer Zinssenkung trotz der schwierigen Wirtschaftslage nicht zu rechnen, auch nicht bei der Notenbanksitzung am 26. Juni. EUR/HUF könnte demnächst bis zum Jahrestief bei 282 HUF oder sogar darunter fallen. Voraussetzung dafür aber ist, dass die Eurokrise nicht weiter eskaliert.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.