Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Bleibt der Kanadische Dollar weiterhin stark?

18.07.11 09:23 Uhr

Bleibt der Kanadische Dollar weiterhin stark? | finanzen.net

Der Kanadische Dollar („Loonie“) gilt wie der Australische und der Neuseeländische Dollar als Rohstoffwährung.

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Wächst die Weltwirtschaft und steigen die Rohstoffpreise, dann gibt dies dem Loonie Auftrieb. Im Gegensatz zu Australischem (Leitzins 4,75 Prozent) und Neuseeländischem Dollar (Leitzins 2,50 Prozent) spricht allerdings für den Kanadischen Dollar kein hohes Zinsniveau. Der Leitzins in Kanada beträgt lediglich 1,00 Prozent und liegt damit sogar unter dem in der Eurozone. Grund dafür ist nicht zuletzt die enge wirtschaftliche Verflechtung mit den USA, denn die Bank of Canada muss darauf achten, dass die Zinsdifferenz zu den USA nicht zu groß wird.

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Aussicht auf Zinserhöhungen gibt dem Loonie Auftrieb

Während aber die Notenbanken in Australien und Neuseeland weiteren Zinsanhebungen vorerst eine Absage erteilt haben, dürfte die kanadische Notenbank zu einer Anhebung Leitzinses gezwungen sein, will sie nicht eine Destabilisierung des Preisniveaus riskieren. Auch wenn die nächste Sitzung am 19. Juli voraussichtlich noch keine Änderung bringen wird, dürfte die Aussicht auf spätere Zinsanhebungen dem Loonie weiteren Auftrieb geben – vorausgesetzt die Weltkonjunktur bleibt stark. Der Wechselkurs zum US-Dollar (USD/CAD) ist nach einer langen Abwärtsbewegung seit Anfang Mai in eine volatile Seitwärtsbewegung übergegangen. Das heftige Auf und Ab wird vor allem von den wechselnden Einschätzungen zur Lage der Weltkonjunktur und von der Entwicklung der Rohstoffpreise bestimmt. Zuletzt dominierte wieder der Abwärtsdruck und USD/CAD könnte erneut die Unterstützung bei 0,9500 CAD ins Visier nehmen.

EUR/CAD kurzfristig weiter unter Druck

Der Wechselkurs EUR/CAD ist seit Oktober 2010 mehrfach am Widerstand bei 1,4300 CAD gescheitert – zuletzt Mitte Juni. In den letzten Tagen beschleunigte sich die Abwärtsbewegung wegen der Eurokrise nochmals. Die Korrektur könnte noch anhalten und EUR/CAD bis zur Aufwärtstrendlinie bei 1,31 CAD oder sogar bis zur Unterstützung bei 1,2850 CAD zurückführen. Anleger können darauf mit einem Short-Zertifikat setzen. Mittelfristig dürfte sich aber die Bodenbildung fortsetzen und EUR/CAD wieder zulegen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.