Australischer Dollar vor deutlicher Korrektur?
Starke Wirtschaftsdaten aus China schürten am Donnerstag die Furcht vor wachsender Inflation im Reich der Mitte.
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Das BIP in China stieg im vierten Quartal um 9,8 Prozent. Das war mehr als erwartet und zudem ist für das erste Quartal 2011 mit einer weiteren Beschleunigung der Konjunkturdynamik zu rechnen. Die Regierung in Peking könnte in stärkerem Umfang als bisher vermutet auf die geldpolitische Bremse treten, um die konjunkturelle Dynamik zu verringern und weiter steigende Inflation zu verhindern. So sind die Nahrungsmittelpreise im Dezember um 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Schon alleine diese Zahl verdeutlicht den Ernst der Lage.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Gewinnmitnahmen am Rohstoffmarkt
Bremst aber China die Konjunktur deutlich ab, dann würde dies auch den Bedarf an Rohstoffen verringern. Am Rohstoffmarkt führten daher entsprechende Spekulationen nach der Rallye der letzten Wochen zu kräftigen Gewinnmitnahmen. Kein Wunder: China ist bei vielen Rohstoffen der größte Verbraucher weltweit. Am Freitag gab es aber schon wieder eine Gegenbewegung, nachdem starke Konjunkturdaten aus den USA und aus Deutschland veröffentlicht wurden. Trotzdem: Die Spekulationen über deutliche Zinserhöhungen in China dürften weitergehen. Viele rechnen damit, dass die People´s Bank of China in der Feiertagswoche um das chinesische Neujahr am 3. Februar herum den Leitzins erhöht. Die Gewinnmitnahmen am Rohstoffmarkt könnten also weitergehen. Das würde auch für die Rohstoffwährung Australischer Dollar Abwärtsdruck bedeuten. Der Aussie ist wie kaum eine andere Währung an den Rohstoffmarkt und an die Nachfrage aus China gekoppelt.
Keine Zinserhöhung in Australien?
Darüber hinaus haben die Spekulationen über mögliche Zinserhöhungen in Australien nachgelassen. Der Importpreisindex ist zuletzt um 8,1 Prozent gesunken! Grund dafür ist die starke Währung. Ohne Inflationsdruck ist es aber schwer für die Reserve Bank of Australia eine Zinserhöhung zu begründen. AUS/USD ist nach dem starken Anstieg von Juni bis November 2010 in den letzten Wochen in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Sollte der Wechselkurs aus dieser nach unten ausbrechen, dann könnte sich ein stärkerer Rückgang anschließen. Eine kritische Marke ist die Unterstützung bei 0,9800 USD. Der Wechselkurs des Euros zum Australischen Dollar konnte in den letzten Tagen dank der neuen Stärke des Euros wieder kräftig zulegen. Nach der Überwindung des Widerstands bei 1,3660 AUD dürfte sich der Kursanstieg kurzfristig durchaus noch fortsetzen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.