Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Australischer Dollar: Ist der Höhenflug beendet?

08.02.11 09:38 Uhr

Australischer Dollar: Ist der Höhenflug beendet? | finanzen.net

Starke Wirtschaftsdaten aus China schüren die Furcht vor wachsender Inflation im Reich der Mitte.

Werte in diesem Artikel
Devisen

1,6691 AUD -0,0041 AUD -0,24%

Das BIP in China stieg im vierten Quartal um 9,8 Prozent. Das war mehr als erwartet und zudem ist für das erste Quartal 2011 mit einer weiteren Beschleunigung der Konjunkturdynamik zu rechnen. Die Regierung in Peking könnte in stärkerem Umfang als bisher vermutet auf die geldpolitische Bremse treten, um die konjunkturelle Dynamik zu verringern und weiter steigende Inflation zu verhindern. So sind die Nahrungsmittelpreise im Dezember um 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Schon alleine diese Zahl verdeutlicht den Ernst der Lage. Bremst aber China die Konjunktur deutlich ab, dann würde dies auch den Bedarf an Rohstoffen verringern. Das würde auch für die Rohstoffwährung Australischer Dollar Abwärtsdruck bedeuten. Der Aussie ist wie kaum eine andere Währung an den Rohstoffmarkt und an die Nachfrage aus China gekoppelt.

Wer­bung
EUR/AUD und andere Devisen mit Hebel via CFD handeln (long und short)

Handeln Sie Währungspaare wie EUR/AUD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Keine Zinserhöhung in Australien

Gegenwärtig werden diese Bedenken aber durch die Aussicht auf ein höheres Wachstum in den USA in den Hintergrund gedrängt. Allerdings haben die Spekulationen über mögliche Zinserhöhungen in Australien nachgelassen. Der Importpreisindex ist zuletzt um 8,1 Prozent gesunken! Grund dafür ist die starke Währung. Ohne Inflationsdruck ist es aber schwer für die Reserve Bank of Australia eine Zinserhöhung zu begründen. Zudem entwickelte sich der Einzelhandelsumsatz im vierten Quartal schwächer als erwartet.

EUR/AUD weiter nach oben?

AUS/USD ist nach dem starken Anstieg von Juni bis November 2010 in den letzten Wochen in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Trotz des erneuten Anstiegs über die Marke von 1,00 USD dürfte sich mittelfristig aufgrund der zu erwartenden Konjunkturabkühlung in Asien die Seitwärtstendenz fortsetzen. Der Wechselkurs des Euros zum Australischen Dollar konnte im Januar dank der neuen Stärke des Euros wieder kräftig zulegen. In den letzten Tagen gab es wieder eine Korrektur, aber mittelfristig dürfte der Wechselkurs weiter zulegen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.