Achten Sie auf den Australischen Dollar!

Es war die Woche der Notenbanken: Die EZB ließ den Leitzins zwar unverändert, aber einige Zentralbankratsmitglieder...
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... stimmten für eine Senkung – ein Wink für die Zukunft. Der Chef der US-Notenbank Ben Bernanke bekundete zumindest die Bereitschaft zu weiteren Geldspritzen, sollte sich die Lage verschlechtern und vor allem: Die chinesische Notenbank senkte erstmals seit 2008 den Leitzins und wird die geldpolitischen Zügel weiter lockern. Das gab den Märkten Hoffnung: An den Börsen ging es nach oben und sichere Anlagehäfen wie deutsche Staatsanleihen verzeichneten Kursverluste. Auch der US-Dollar als Safe-Haven-Währung gab wieder nach.

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Doch Sie ahnen es: Die Probleme lassen sich nicht mit mehr Liquidität lösen, es müssen tragfähige Lösungen zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise in der Eurozone her. Und nach kurzer Euphorie setzte sich dann auch an den Märkten wieder die Pessimisten durch, die in den Aktionen der Notenbanken nur ein weiteres Indiz für den Abschwung der Weltkonjunktur sehen. Soweit würde ich nicht gehen: Die Zinssenkung in China bedeutet einen nachhaltigen Politikwechsel und das wird ebenso wie die geldpolitischen Lockerungen in anderen Schwellenländern wie Brasilien und Indien ihre positiven Wirkungen auf das Wachstum entfalten.
Australien: Keine weitere Zinssenkung
Aber eines ist auch klar: Die Notenbanken haben aus 2009 gelernt: Sie wollen nicht durch übertriebene Maßnahmen die Spekulation anheizen und neue Blasen an den Aktien- oder Immobilienmärkten erzeugen. So äußerte sich auch diese Woche der Gouverneur der Reserve Bank of Australia, Glenn Stevens. Er reduzierte den Leitzins zwar von 3,75 auf 3,50 Prozent, erteilte aber weiteren Zinssenkungen indirekt eine Absage. Doch Stevens befindet sich auch in einer recht komfortablen Situation. Die australische Wirtschaft ist im ersten Quartal mit +1,3 Prozent deutlich stärker gewachsen als erwartet und auch die Beschäftigung legte im Mai kräftig zu. Australiens Wirtschaft wird den Gegenwind einer Rezession in Europa und eines schwächeren Wachstums in China überstehen.
AUD/USD mit Bodenbildung
Der Australische Dollar legte nach den guten Wirtschaftsdaten dieser Woche wieder spürbar zu. Aber die Kursgewinne waren nicht von Dauer. Entscheidend für die Entwicklung der australischen Währung ist derzeit die Einschätzung der Weltkonjunktur und der Level an „Risikoaversion“ an den Märkten – und der ist noch nicht entscheidend gefallen. Aber: Der Australische Dollar wird zu den gefragtesten Währungen gehören, sollte dies geschehen. Für Langfrist-Anleger ist die Währung daher attraktiv – auch wegen des immer noch relativ hohen Zinsniveaus. EUR/AUD ist am Widerstand bei 1,3000 AUD wieder nach unten abgeprallt – ein gutes Zeichen! Spekulative Anleger sollten vor allem den Wechselkurs des Australischen Dollars zum US-Dollar im Blick behalten: Zwar ist AUD/USD in seiner Erholungsbewegung am Widerstand bei 1,00 USD gescheitert, aber das könnte das Vorspiel zu einer Bodenbildung sein. Bei einem neuen Test wichtiger Unterstützungen (0,9700 und 0,9600 USD) können Sie Long-Positionen in Erwägung ziehen. Besonders zu beachten ist die Unterstützungszone bei 0,9550/0,9500 USD, denn hier verläuft auch die langfristige Aufwärtstrendlinie.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.