Australdollar: Ende der Aufwertung
Seit 2009 gewinnt die Währung der Rohstoffnation Australien an Wert. Gegenüber dem US-Dollar verteuerte sich der Australische Dollar um 36 Prozent, gegenüber dem Euro um 38 Prozent. Doch mit der Aufwertung könnte jetzt Schluss sein.
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von Marc Hofmann, Euro am Sonntag
Zwei Gründe gibt es dafür: zum einen die überhitzende Wirtschaft Chinas, zum anderen das Ende der Zinserhöhungsphase.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Mit der Erholung der australischen Konjunktur setzte ab 2009 auch die Inflation wieder ein. Dies veranlasste die Notenbank, den Leitzins schrittweise von vormals drei auf aktuell 4,75 Prozent anzuheben. Ausländische Anleger nutzten den Zinsvorteil und kauften sich Staatsanleihen in Landeswährung. Das führte zur Aufwertung des Australischen Dollars. Durch die Flutkatastrophe in Queensland scheint nun jedoch das Ende der Zinserhöhungen gekommen zu sein. Die Überschwemmung hat Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Die Notenbank wird wegen der Wiederaufbaukosten daher vorerst Rücksicht nehmen und die Zinsen stabil halten müssen.
Von der Inflationsseite lastet zudem auch kein Druck mehr auf dem Leitzins. Im vierten Quartal 2010 lag die Kerninflationsrate bei 2,3 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit 2000 und liegt unter dem ausgegebenen Inflationsziel von maximal drei Prozent. Von weiter steigenden Zinsen wird der Australdollar also vorerst nicht profitieren können.
Doch die Stärke der Währung ist nicht allein den Zinsen, sondern auch dem Rohstoffhunger der Welt geschuldet. Das boomende China deckt beispielsweise seinen Rohstoffbedarf maßgeblich in Australien. Im vierten Quartal 2010 wuchs die chinesische Wirtschaft um 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Inflationsrate betrug 4,6 Prozent.
Für das erste Quartal 2011 wird nun mit einem weiteren Anstieg des Wachstums gerechnet. Um die Inflation einzudämmen, könnte Peking aber schon bald erneut die Leitzinsen erhöhen. Dies würde zu Gewinnmitnahmen am Rohstoffmarkt führen. Denn Rohstoffpreise drücken die künftig erwartete Nachfrage aus. Wenn Chinas Wirtschaft durch teurere Kredite langsamer wächst, wird das Land auch weniger Rohstoffe kaufen als angenommen.
Für den Australischen Dollar als Rohstoffwährung könnte das den Druck weiter verstärken.