Der Anlegerbrief Holger Steffen

Euro: Investment verlockend, aber zu früh

14.04.15 15:33 Uhr

Euro: Investment verlockend, aber zu früh | finanzen.net

Nach dem jüngsten Kursrutsch versucht der Euro aktuell erneut eine Stabilisierung gegenüber dem US-Dollar. Longinvestments sind verlockend, aber noch fehlt ein Boden.

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Euro der große Verlierer

Der Euro zählt - in Relation zum US-Dollar - bislang zu den großen Verlierern im Jahr 2015. Das ist aber politisch gewollt, die Wirtschaft der Eurozone braucht dringend externe Impulse, um die Wachstumsdynamik steigern zu können und so das Schuldenproblem zahlreicher Staaten zu entschärfen. Dieses Szenario bietet mittelfristig auch für die Gemeinschaftswährung Aufwärtspotenzial, bis dahin ist aber noch Geduld notwendig.

Geldpolitik belastet

Vor allem zwei Faktoren haben den Euro in den letzten Monaten belastet. Zum einen die divergierende geldpolitische Ausrichtung dies- und jenseits des Atlantiks. Nach sieben Jahren auf dem Nullzinsniveau und großen Fortschritten auf dem Arbeitsmarkt erwägt die FED im zweiten Halbjahr eine Anhebung der Leitzinsen, falls die Wirtschaft robust genug erscheint. Die EZB hingegen sorgt sich eher um ein Abgleiten der Eurozone in eine Deflation und hat daher ein gewaltiges Quantitative-Easing-Programm gestartet. Faktor zwei, damit durchaus verknüpft, ist die Wachstumsdivergenz zwischen Europa und den USA. Noch 2012 lag der Vorsprung der Vereinigten Staaten bei 3 Prozentpunkten, im letzten Jahr waren es immerhin 1,6 Prozentpunkte.

Trendwende möglich

In beiden Bereichen könnte der Trend allerdings im laufenden Jahr drehen. Der starke Verfall des Euro zum US-Dollar sorgt für höhere Importpreise und dürfte damit die Inflation im Jahresverlauf wieder beleben, zumal dann auch der Effekt aus dem Ölpreisabsturz langsam ausläuft. Und auch beim Wachstum könnte der Eurokurs der Schlüsselfaktor sein, da die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Firmen aus dem Euroraum mit der Abwertung gestärkt wurde. Zuletzt haben sich jedenfalls die Indizien für niedrige BIP-Wachstumsraten in den USA gehäuft, während aus Europa eher positive Signale kamen.

Fazit

Ein Anstieg der Inflation und ein höheres Wachstum in der Eurozone könnte mittelfristig ein Wechsel in der Geldpolitik der EZB bewirken, das würde beim Euro vermutlich frühzeitig antizipiert - mit steigenden Kursen. Dieses Szenario ist unser Favorit, allerdings sollte zunächst abgewartet werden, ob der Euro bereits einen Boden gefunden hat. Kurse über 1,11 US-Dollar wären ein prozyklisches Kaufsignal.

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