CFD-Spezial: Spannender als Sparkasse!
Eine Studie zeigt, dass deutsche CFD-Trader nicht so offen für neue Medien sind wie erwartet und zunehmend Rohstoffe sowie Devisen handeln.
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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
Seit Beginn der Corona-Krise haben viele junge Leute den Aktienmarkt entdeckt. Doch auch die CFD-Anbieter können sich über einen Zulauf der jüngeren Generation freuen. Allerdings begann dieser schon vor der Pandemie, wie eine umfassende Studie des unabhängigen Research-Instituts Investment Trends über den deutschen CFD-Markt zeigt. Dafür wurden knapp 7.000 deutsche Anleger befragt, von denen 1.243 im Zeitraum April 2019 bis Ende März 2020 gehandelt haben.
Ähnlich wie an der Börse ist trotz der Zunahme die Begeisterung für CFDs bei jungen Leuten im internationalen Vergleich immer noch gering. Von den Deutschen, die in diesem Zeitraum mit Differenzgeschäften angefangen haben, sind 28 Prozent jung, also zwischen 18 und 34 Jahre alt. Das ist weit weniger als in Australien, Hongkong, den USA, Frankreich oder Großbritannien. Der Grund dafür ist laut Investment Trends, dass die Präsenz der CFD-Anbieter auf Onlineplattformen und in sozialen Medien noch nicht so ausgebaut ist wie in anderen Staaten. Das verwundert auch nicht, weil 45 Prozent der Trader angaben, keine sozialen Medien zu nutzen. Sogar 70 Prozent lesen keine Finanz-Blogs.
Trader bevorzugen Finanzmagazine
Das Durchschnittsalter der CFD-Anleger hierzulande beträgt 49 Jahre, Median sind 51 Jahre. Offenbar informieren sich Investoren in dieser Altersgruppe lieber noch in herkömmlichen Medien. Bei den wöchentlichen Wirtschaftsmagazinen werden Börse Online, Der Aktionär, Focus Money, Wirtschaftswoche und €uro am Sonntag bevorzugt.
Wenn überhaupt soziale Medien genutzt werden, dann vorwiegend Youtube, Facebook oder Twitter. Neben der geringen Onlinepräsenz dürfte aber auch die niedrigere Risikobereitschaft als in Ländern wie Hongkong oder den USA dazu beitragen, dass Deutschland bei Jung-Tradern hinterherhinkt.
Trotzdem ist deren zunehmendes Interesse ein Hoffnungsschimmer für die Branche, die wegen der Regulierung durch Aufsichtsbehörden in Europa und Deutschland Kunden verloren hat und nach neuen Zielgruppen schielt. Dazu zählen auch Frauen. Bisher sind nur sechs Prozent der CFD-Trader hierzulande Frauen. Von den Anlegern, die in den kommenden zwölf Monaten vorhaben, Differenzkontrakte zu erwerben, sind es allerdings immerhin acht Prozent. "Wir möchten Frauen im Sinne von mehr finanzieller Eigenständigkeit auch dazu ermutigen, sich mehr mit Finanzthemen auseinanderzusetzen. Einige der nachhaltig erfolgreichsten Trader bei IG sind Frauen", sieht Simona Stoytchkova, Geschäftsführerin des CFD-Brokers IG Europe, hier noch viel Potenzial.
Wenig Webinar-Angebote
Eine Möglichkeit dazu wäre die Einladung zu Webinaren beziehungsweise Seminaren. 35 Prozent der Anleger erhalten von ihrem Broker nie eine Offerte dafür. Nur 21 Prozent der Trader bekommen im Branchendurchschnitt überhaupt monatlich eine Einladung, 19 Prozentpunkte mehr würden sich allerdings eine wünschen und immerhin sogar ein Fünftel eine pro Woche.
Hier besteht also noch Nachholbedarf bei den CFD-Brokern. Ebenso ist das bei Tradern der Fall, die früher handelten, aber seit einem Jahr nicht mehr aktiv sind. Im Branchenjargon sind das "dormants" (Englisch für Schläfer). Im europäischen Vergleich hat Deutschland mit 34.000 Personen mit Ausnahme Großbritanniens die meisten Schläfer, weit vor Frankreich und Spanien.
Befragt nach den Ursachen, warum diese Personen keine Aktivität mehr zeigen, nennen diese zwar als Hauptgründe das hohe Risiko von CFDs und den Verlust von Geld damit, aber gleich danach werden Punkte genannt, die von Brokern beeinflusst werden können. Dazu zählen hohe Gebühren, mangelndes Vertrauen in den Anbieter und Fortbildungsangebote.
Mobiles Handeln: Muffel und Fans
Offenbar sind viele Kunden auch von den Handelsmöglichkeiten per Smartphone oder Tablet nicht übermäßig begeistert. 44 Prozent der Trades werden zwar im Schnitt mobil ausgeführt, global betrachtet ist das aber nur Mittelfeld. In Hongkong, Australien und den USA ist dieser Wert viel höher. In Europa bewegen sich die deutschen Anleger damit aber im vorderen Bereich.
Es lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: Ein Drittel der Trader in Deutschland tätigt zwischen 60 und 100 Prozent ihrer Orders mobil, zwei Drittel der Anleger machen das dagegen entweder überhaupt nicht oder maximal bei 19 Prozent der Aufträge. "Das Digitalangebot der Broker wird künftig eine wichtigere Rolle spielen. Bieten doch Technologien wie Trading-Apps den großen Vorteil, kurzfristig und von unterwegs auf Marktentwicklungen reagieren zu können", sieht Stoytchkova bei den Mobil-Muffeln noch viel Potenzial.
Viele Sparkassen-Kunden
Auch das Thema Altersvorsorge und Vermögensaufbau gewinne bei CFD-Kunden künftig an Bedeutung, ist die IG-Geschäftsführerin überzeugt. So gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, ihr finanzielles Ziel sei es, für einen angenehmen Lebensabend vorzusorgen. Da überrascht es dann auch nicht, dass gut ein Fünftel der Trader als Hausbank die Sparkasse hat. Erst deutlich dahinter folgen Direktbanken wie Comdirect oder ING sowie die Commerzbank und Raiffeisenbanken.
Rohstoffe sind gefragt
Diese eher konservative Haltung korrespondiert aber nicht mit dem Anlageverhalten. Deutsche Indizes, vor allem der DAX, sind zwar die beliebtesten Basiswerte, auf die gehandelt wird - mit einem Anteil von 70 Prozent. Dahinter folgen aber mit 52 Prozent Rohstoffe und mit 48 Prozent Währungen noch vor deutschen Einzelaktien (Mehrfachnennungen waren möglich).
"Der Trend zu Rohstoffen dürfte sich fortsetzen" meint Carlo Alberto De Casa, Chefanalyst beim CFD-Anbieter ActivTrades. "Inflationsängste, die Corona-Krise, aber auch der wachsende Rohstoffhunger weltweit sind dafür verantwortlich. Unverzichtbar ist dabei, dass Anleger lernen, mit der hohen Volatilität umzugehen. Dann können sie profitieren", sagt der Experte.
INVESTOR-INFO
Kundentreue
Hohe Wechselbereitschaft
Öfter als früher verlassen deutsche CFD-Anleger ihren Broker. Gingen 2018 noch 15 Prozent von ihrem Anbieter weg, waren es 2020 schon 20 Prozent. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Viele Kunden besitzen mehrere Konten und wollten diese reduzieren. Auch hohe Gebühren und Spreads störten 25 Prozent der Anleger. Zudem war ein beträchtlicher Teil mit dem Service unzufrieden. Weitere Gründe waren die Qualität der Handelsplattform und zu hohe Mindestbeträge.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Kaufen | DZ BANK | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | UBS AG |
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02.02.2023 | Meta Platforms (ex Facebook) Halten | DZ BANK | |
27.10.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
28.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
21.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
29.06.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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05.12.2019 | Facebook Reduce | HSBC | |
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12.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group |
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