Die Lehren aus der Causa Wirecard
Wenn in diesen Tagen die Aktie von Wirecard aus dem DAX komplimentiert wird, hat das durchaus etwas Historisches.
Werte in diesem Artikel
Dass ein Papier aus der ersten Börsenliga absteigt, ist zwar an und für sich nichts Ungewöhnliches. Doch die Umstände um den ganzen Wirecard-Skandal suchen ihresgleichen in der deutschen Börsengeschichte. Auch der Rauswurf, der Konsequenz der Entwicklung ist, ist epochal. So hat die Deutsche Börse den Fall zum Anlass für Regeländerungen genommen: Insolvente Unternehmen werden von nun an innerhalb von zwei Handelstagen aus dem Index genommen.
Wenn man der Causa Wirecard etwas Positives abgewinnen will, dann vielleicht das, dass sie einiges an Schwächen und Stärken des Systems aufgedeckt hat. So hat sie offenbart, dass bestimmte Kontrollinstanzen nicht ausreichend funktioniert haben, sei es auf Seiten der Behörden oder auf Seiten der Wirtschaftsprüfer. Wirecard hat aber auch gezeigt, welchen Vorteil Anleger haben, die flexibel am Markt sein können. Und die auf innovative Finanzinstrumente wie Differenzkontrakte (Contracts for Difference, kurz CFDs) setzen.
Immerhin war Wirecard schon vor dem ganz großen Knall - der Verweigerung des Testats der Wirtschaftsprüfer im Juni - ein sehr volatiles Papier. Das lag an zwei Börsianer-Lagern: Die Einen hielten den Zahlungsdienstleister für eine der größten deutschen Erfolgsgeschichten aller Zeiten; die Anderen vermuteten, dass irgendetwas nicht stimme. Beide hatten veritable Gründe für ihre Meinung: Auf der einen Seite stand die von Wirtschaftsprüfern testierte vielversprechende Bilanz des Unternehmens, auf der anderen Seite die renommierte Financial Times, die immer wieder von Unregelmäßigkeiten im Wirecard-Geschäft berichtete. Anlegern, die mit traditionellen Instrumenten wie der Aktie klassische Buy-and-Hold-Strategien fahren, musste von vornherein klar sein, dass ein Engagement zumindest sehr holprig werden würde.
Nachdem dann offenbar wurde, dass es sich bei Wirecard tatsächlich um einen Schwindel großen Ausmaßes handelte, ging es rasant bergab mit der Notierung der Bayern - die Aktie fiel innerhalb weniger Tage um weit über 90 Prozent. Hier zeigten CFDs eine ihrer Stärken: Wer mit ihnen auf fallende Kurse gesetzt hatte - was mit dem Kauf einer Aktie nicht funktioniert -, konnte entsprechende Gewinne einfahren. Nun mag man einräumen, dass ja nicht ersichtlich war, welcher Betrug hinter Wirecard steckte und dass ein Short-Engagement mit einigen Risiken verbunden gewesen wäre. Und natürlich ist das richtig. Doch es geht auch nicht ausschließlich ums Trading. Ein CFD wäre schließlich auch etwas für das andere Lager gewesen: Mit einem Differenzkontrakt auf einen fallenden Kurs hätten sich auch Wirecard-Bullen kostengünstig gegen den Fall der Aktie absichern können - und sich die horrenden Verluste erspart.
Damit wir uns richtig verstehen: Auch im 21. Jahrhundert haben langfristig ausgerichtete Anlagestrategien ihre Daseinsberechtigung. Aber gerade auch konservativen Börsianern bieten sich CFDs als kostengünstiges Hedging-Instrument und als Ergänzung der klassischen Anlageklassen an. Damit sind sie in allen Marktsituationen auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Und wie wir seit Wirecard wissen, können diese Eventualitäten ganz schnell eintreten.
Rafael Neustadt ist Geschäftsführer des Contracts for Difference Verband e.V. (CFD-Verband) und ist seit 25 Jahren in der CFD Branche aktiv. Nachdem er einige Jahre bei der Deutschen Bank in Düsseldorf tätig war, wirkte er an der Gründung der FXFlat Wertpapierhandelsbank mit, deren Geschäftsführer Rafael Neustadt ebenfalls ist.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Wirecard
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Wirecard
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Nachrichten zu Wirecard AG
Analysen zu Wirecard AG
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
26.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH | |
25.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
22.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH | |
19.06.2020 | Wirecard Reduce | Oddo BHF | |
18.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
26.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank | |
15.05.2020 | Wirecard kaufen | Independent Research GmbH | |
14.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank | |
11.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank | |
07.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
18.06.2020 | Wirecard Equal-Weight | Morgan Stanley | |
08.06.2020 | Wirecard Neutral | Oddo BHF | |
08.06.2020 | Wirecard Neutral | UBS AG | |
02.06.2020 | Wirecard Neutral | UBS AG | |
26.05.2020 | Wirecard Halten | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
26.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH | |
25.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
22.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH | |
19.06.2020 | Wirecard Reduce | Oddo BHF | |
18.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Wirecard AG nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen