Villeroy de Galhau: EZB nähert sich dem Ende des Kaufprogramms
Die Europäische Zentralbank (EZB) nähert sich nach Aussage des französischen Notenbankgouverneurs dem Ende ihrer Nettoanleihekäufe und wird ihre Forward Guidance für den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung aktualisieren müssen.
Zwar sehe die EZB derzeit noch nicht die nachhaltige Anpassung des Inflationspfades, die notwendig wäre, um ihre 30 Milliarden Euro schweren Käufe pro Monat zu stoppen, sagte Francois Villeroy de Galhau. Aber die gegenwärtige Verlangsamung der Inflation sei "eindeutig vorübergehend", und die Zentralbank werde den Ausstieg aus der quantitativen Lockerung nicht verzögern, um den Staaten in der Eurozone bei der Bewältigung ihrer Schuldenprobleme zu helfen.
"Die Zeit, in der unsere Nettokäufe enden werden, rückt näher", sagte Villeroy de Galhau bei einer Konferenz der franzöischen Notenbank. Die EZB hat angekündigt, dass sie mindestens bis September weiterhin 30 Milliarden Euro Anleihen pro Monat kaufen wird. Ob die Nettokäufe im September oder Dezember enden, sei keine "existenzielle Frage", sagte Villeroy de Galhau.
Da die quantitative Lockerung ausläufe, werde die EZB ihre Forward Guidance für die künftige Politik anpassen müssen, sagte er. Derzeit sagt die EZB, dass sie ihre Zinsen auf dem aktuellen Stand "weit über das Ende der Anleihenkäufe hinaus" halten wird. "Was die erste Zinserhöhung anbelangt, so könnten wir zusätzliche Anhaltspunkte für ihre zeitliche Planung geben - zumindest für einige Quartale, aber nicht für Jahre", sagte Villeroy de Galhau.
PARIS (Dow Jones)
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