TLTRO-II-Programm

Deutsche Bank will 2020 mehr Anleihen ausgeben - und noch mehr zurückzahlen

03.02.20 14:11 Uhr

Deutsche Bank will 2020 mehr Anleihen ausgeben - und noch mehr zurückzahlen | finanzen.net

Die Deutsche Bank will im laufenden Jahr mehr Geld mit der Ausgabe von Anleihen beschaffen als 2019.

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Die Zielspanne liegt bei 15 bis 20 Milliarden Euro, wie am Montag aus einer Präsentation für die Anleihegläubiger der Deutschen Bank hervorgeht. Davon seien seit dem Jahreswechsel rund 3,5 Milliarden erreicht. Im Gesamtjahr 2019 hatte sich die Deutsche Bank über Anleihen rund 14 Milliarden Euro beschafft und damit 2 bis 4 Milliarden mehr als ursprünglich geplant.

Die Refinanzierungsbedingungen der Bank hätten sich 2019 durch alle Anleiheklassen hinweg gebessert, heißt es in der Präsentation. Die Risikoaufschläge seien durchweg gesunken. Den neuen Anleihen stehen in beiden Jahren auslaufende Papiere und Finanzierungen aus Notenbank-Notprogrammen im Umfang von mehr als 30 Milliarden Euro gegenüber.

2020 laufen vor allem langfristige Kredite aus dem sogenannten TLTRO-II-Programm der Europäischen Zentralbank aus, mit dem die Notenbank den Geschäftsbanken direkt Mittel zur Verfügung gestellt hat. Mit 16 Milliarden Euro liegt die fällig werdende Summe doppelt so hoch wie 2019.

Voraussichtlich steigern will die Deutsche Bank 2020 das Ausgabevolumen normaler Anleihen - von 8 Milliarden auf 8 bis 10 Milliarden Euro. Für besicherte Anleihen ist ein Anstieg von 2 Milliarden auf 3 bis 5 Milliarden Euro vorgesehen. Bei der Ausgabe von Vorranganleihen will die Deutsche Bank hingegen eher kürzer treten und peilt nach 4 Milliarden im Vorjahr jetzt noch 3 bis 4 Milliarden Euro an.

Allerdings will das Haus auch wieder Nachranganleihen (AT1) ausgeben - der Plan liegt bei einer Milliarde Euro. Das hatte sie 2019 nicht gewagt, nachdem der Kurs der Papiere an der Börse zwischenzeitlich arg unter Druck geraten war.

Die Deutsche Bank steckt mitten in einem radikalen Umbau. Die Kosten dafür brockten dem Institut 2019 das fünfte Verlustjahr in Folge ein, und auch im laufenden Jahr drohen unter dem Strich erneute rote Zahlen. Bis Ende 2022 will der Vorstand die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um rund 18 000 auf weltweit 74 000 verringern.

Die Trennung von so vielen Mitarbeitern und der Abbau von Risiken in der Bilanz kostet die Bank Milliardensummen. Den Großteil der erwarteten Belastungen hat das Geldhaus bereits 2019 verbucht.

/stw/zb/fba

FRANKFURT (dpa-AFX)

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