getgoods.de beantragt Insolvenz
Der börsennotierte Onlinehändler getgoods.de AG mit Sitz in Frankfurt (Oder) ist zahlungsunfähig.
Der börsennotierte Onlinehändler getgoods.de AG mit Sitz in Frankfurt (Oder) ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, die Rettungsversuche zur Abwendung der Insolvenz seien gescheitert. Die Firma hat wegen der Zahlungsunfähigkeit Insolvenz für die getgoods.de Vertriebs GmbH und diegetgoods.de AG beantragt, wie ein Firmensprecher der Nachrichtenagentur dpa sagte. Er bestätigte damit Informationen der "Märkischen Oderzeitung".
"Es wird beabsichtigt, den Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fortzuführen", betonte der Sprecher. Das Unternehmen hat rund 200 Mitarbeiter und vertreibt im Internet vor allem Mobilfunk- und IT-Technik sowie Haushalts- und Unterhaltungselektronik.
Laut der Zeitung sollte auf einer Mitarbeiterversammlung am Donnerstag der eingesetzte Insolvenzverwalter über das weitere Vorgehen informieren. Vorstandsvorsitzender Markus Rockstädt-Mies sagte dem Blatt (Freitag): "Parallel dazu läuft die Investorensuche. Dazu gab und gibt es hoffnungsvolle Gespräche."
Das Internet-Unternehmen ist auch Sport-Finanzier. Es ist etwa Haupt- und Trikotsponsor des Deutschen Handball-Bundes, der gelassen auf die Insolvenz reagierte. "Wir haben die Meldung gelesen, aber wir warten jetzt in Ruhe die weitere Entwicklung ab, denn für uns zählen nur handfeste Fakten", sagte DHB-Präsident Bernhard Bauer am Donnerstag.
getgoods.de unterstützt auch den Fußballverein Arminia Bielefeld. Ein Arminia-Sprecher sagte, bis jetzt sei die Zusammenarbeit vorbildlich gewesen. "Die Zahlungen kamen immer pünktlich." Die neue Situation treffe den Club völlig unvorbereitet. "Wir dachten sogar, das Unternehmen würde expandieren." Der Vertrag mit getgoods.de war auf drei Jahre ausgerichtet und sollte am 30. Juni 2014 enden. Dem Vernehmen nach soll Arminia mit 500 000 Euro pro Jahr unterstützt worden sein.
Noch im Frühjahr hatte sich die 2007 gegründete Firma mit dem Gedanken getragen, die Hallen des Solarmodulherstellers First Solar in der Oderstadt zu kaufen. First Solar hatte die Produktion Ende 2012 eingestellt. Doch dann ruderte Rockstädt-Mies zurück. Er nannte im April 2013 keine konkreten Gründe für den Rückzug, sprach lediglich von "vielen kleinen Facetten", aber auch von geplanten Zukäufen und einem Neubau in der Oderstadt. Der Umsatz betrug nach Firmenangaben im vergangenen Jahr rund 400 Millionen Euro./stp/DP/edh
FRANKFURT (Oder) (dpa-AFX)Weitere News
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