Das Dilemma der Fed

Die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch war mit viel Spannung erwartet worden. Denn es könnte sich hier so etwas wie eine Richtungsentscheidung anbahnen, die bezüglich der weiteren Zinserwartungen im Markt von großer Bedeutung wäre. Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Die Fed wird sich zwar davor hüten, die Zinswende abzublasen, könnte aber verbal weitere Hinweise liefern, dass es bis zur nächsten Zinserhöhung noch länger dauern könnte.

Schon in den vergangenen Monaten waren die Äußerungen der Fed zu ihren Zinserwartungen ziemlich "taubenhaft" gewesen. Was sich darin besonders niederschlug, dass die erwartete Anzahl von Zinsschritten in diesem Jahr von 4 auf 2 zurückgenommen wurde. Dennoch kamen Spekulationen auf, dass die Fed vor dem Hintergrund solider Wirtschaftsdaten doch nun wieder etwas mehr Dampf machen könnte, dass also die "Zins-Falken" die Oberhand gewinnen.

So wurde im Markt auch die Prognose herumgereicht, dass es spätestens im Juni die nächste Zinserhöhung geben könnte. Diese Diskussion hatte durchaus Gewicht, war doch bislang in den Renditen der US-Treasuries nach Auffassung vieler Analysten solch eine Zinserhöhung noch nicht ausreichend eingepreist. Doch nun könnte alles ganz anders kommen.

Denn auch wenn erst am Donnerstag ganz offiziell die erste Schätzung zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal veröffentlicht wird, so dürften die US-Notenbanker diese Zahlen schon als Grundlage für ihre Besprechung vorliegen haben. [...]

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