HeidelbergCement: Zinsen aus Zement

von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Die deutsche Bauwirtschaft erwartet ein weiteres Boomjahr, die Auftragslage sei so gut wie Anfang der 90er-Jahre nach der Wiedervereinigung, berichtet der Branchenverband. Davon könn­te der Baustoffhersteller HeidelbergCement profitieren, der zudem international gut aufgestellt ist.

Anfang Dezember hat das Unternehmen eine neue Anleihe emittiert und 500 Millionen Euro eingesammelt (ISIN: XS 100 293 307 2). Beim aktuellen Kurs gibt es bis zum Ende der Laufzeit im Oktober 2021 eine jährliche Rendite von 3,42 Prozent.

Ein 2010 emittierter Schuldtitel von HeidelbergCement mit Fälligkeit im April 2020 ist allerdings für Anleger attraktiver: Bei kürzerer Laufzeit ist die Rendite beim derzeitigen Preis mit 3,43 Prozent per annum leicht höher. Das Handelsvolumen dieses Bonds an der Börse ist aber geringer, Anleger sollten bei einer Order ein Limit setzen und sich dabei am letzten Preis orientieren.

Die Ratings von Fitch ("BB+") und Moody’s ("Ba2") sind am oberen Ende des spekulativen Bereichs. Mit einer besseren Note und dem Aufstieg in den Investment-Grade-Bereich ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen, aber auch nicht mit einer Herabstufung: Die Ausblicke der beiden Agenturen sind stabil.

Schulden sollen sinken
Die Verschuldungslage des Unternehmens - das vor rund vier Jahren vor der Pleite stand - hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und scheint derzeit unproblematisch. Daran ändert die Tatsache nichts, dass das Verhältnis der Nettoschulden zum Gewinn 2013 etwas gestiegen ist. Ursache war die Erhöhung des Anteils an Cement Australia. Am Ziel der weiteren Entschuldung halten die Manager fest.