Interview

Fondsmanager Krief: "Mehr Rendite als bei europäischen Aktien"

24.07.15 03:00 Uhr

Fondsmanager Krief: "Mehr Rendite als bei europäischen Aktien" | finanzen.net

Alain Krief, der Fondsmanager vom ­französischen Anbieter Oddo, über gute Ertragschancen bei europäischen Hochzins­anleihen, ­­interessante ­Emittenten - und zu teure Schuldtitel.

Werte in diesem Artikel

von Alexander Sturm, Euro am Sonntag

€uro am Sonntag: Herr Krief, Sie managen Hochzinsanleihen. Warum sollten Anleger die Risiken solcher Papiere eingehen, die von Firmen mit niedriger Bonität aufgelegt werden?
Alain Krief:
Europäische Hochzinsanleihen haben von 2009 bis 2014 fast elf Prozent Rendite jährlich gebracht. Das ist mehr als bei europäischen Aktien. Zudem waren die Schwankungen nur etwa halb so groß. Auch ist der Markt sehr stark gewachsen. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Volumen von Hochzinsanleihen in Europa mehr als verfünffacht.

Wie groß ist das Ausfallrisiko? Hochzinsanleihen werfen nicht umsonst hohe Renditen ab.
Die Ausfallrate liegt über ganz Europa betrachtet bei 2,5 Prozent. Das ist überschaubar.

Über 60 Prozent Ihres Fonds stecken in Anleihen mit "B"-Rating. Das ist selbst für Hochzins­papiere wenig und signalisiert ein signifikantes Ausfallrisiko. Warum dieses Wagnis?
Die Renditen von solideren Hochzinsanleihen sind deutlich gefallen. Im unteren Bereich der Ratings erwarten wir dagegen für 2015 Renditen von acht bis zehn Prozent. Die Ausfallrisiken sind wie gesagt begrenzt. Auch versprechen mit dem Abbau der Überschuldung in Europa selbst Anleihen von Firmen mit niedrigem Rating mehr Sicherheit.

Sie setzen auf Anleihen mit ­relativ langen Laufzeiten von fünf bis sieben Jahren. Fürchten Sie nicht Kursverluste, wenn die Zinsen steigen?
Eine Zinssteigerung in Europa ist nicht auszuschließen, indes bleiben wir auf historisch niedrigem Niveau. Zudem können wir uns gegen das Zinsänderungsrisiko absichern. Auch suchen wir Anleihen auf Basis der Bilanzen einzelner Firmen aus. Wir schauen die Zahlen genau an, bevor wir kaufen.

Welche Branchen finden Sie derzeit attraktiv?
Firmen aus dem Investitionsgütersektor wie Verpackung sind interessant, da sie vom billigen Öl profitieren. Einzelhandelsfirmen haben wir etwas höher gewichtet als im Vergleichs­index. Und auch Automobiltitel finden wir attraktiv.

Französische Anleihen sind im Fonds überproportional vertreten, deutsche Papiere ­hingegen relativ wenig. Gehen Sie ein Länderrisiko ein?
Wir bevorzugen Frankreich stark, weil es hier viele neue interessante Bonds gibt. Etwa den von Europcar, Europas größtem Autovermieter. Hochzinsanleihen aus Deutschland, wie Lufthansa und HeidelbergCement, sind zwar im Vergleichsindex enthalten. Wir sind allerdings nicht investiert, da diese Titel aus unserer Sicht zu teuer sind.

Die Kurse von Hochzinsanleihen sind wegen der lockeren Geldpolitik der ­Europäischen Zentralbank stark gestiegen. ­Erwarten Sie nun schwächeren Rückenwind für den Fonds?
Ja, Hochzinsanleihen haben von der Liquiditätsschwemme profitiert. 2015 sollte sich der Markt wieder normalisieren.

Auf Sicht von einem Jahr war der Fonds schlechter als der Vergleichsindex. Warum?
Wir waren sehr stark in "B"-Anleihen investiert, die im zweiten Halbjahr 2014 leider schlecht abschnitten. Seit Januar liegen wir aber wieder vor dem Index.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Europcar Groupe

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Europcar Groupe

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Oddo & Cie, karuka / Shutterstock.com

Nachrichten zu Lufthansa AG

Analysen zu Lufthansa AG

DatumRatingAnalyst
12.11.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
07.11.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
05.11.2024Lufthansa Equal-weightMorgan Stanley
30.10.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
30.10.2024Lufthansa NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
29.10.2024Lufthansa BuyUBS AG
29.10.2024Lufthansa BuyUBS AG
29.10.2024Lufthansa OverweightBarclays Capital
07.10.2024Lufthansa BuyUBS AG
01.10.2024Lufthansa OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
12.11.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
07.11.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
05.11.2024Lufthansa Equal-weightMorgan Stanley
30.10.2024Lufthansa Market-PerformBernstein Research
30.10.2024Lufthansa NeutralGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
30.10.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
29.10.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
08.10.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
25.09.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.
06.09.2024Lufthansa UnderweightJP Morgan Chase & Co.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Lufthansa AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"