Euro am Sonntag

Unternehmensanleihen: Einkaufen wie die EZB

27.07.16 12:30 Uhr

Unternehmensanleihen: Einkaufen wie die EZB | finanzen.net

Die Notenbank treibt mit ihrem Programm die Kurse der Papiere. Anleger können mit einem Rentenfonds profitieren.

von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Zehn Milliarden Euro hat die EZB bisher in Firmenbonds gesteckt. Mit dem Ziel, die Konjunktur anzukurbeln, kauft sie seit Juni neben Staats- auch Unternehmensanleihen. Nun veröffentlichte die EZB erstmals, welche Bonds welcher Emittenten gekauft wurden. Die Liste aktualisiert die Notenbank wöchentlich - verrät aber nicht, wie viel in einzelne Bonds investiert ist.



Die meisten der bis 15. Juli gekauften 478 Anleihen stammen von Versorgern wie RWE und Eon sowie Engie aus Frankreich und Iberdrola aus Spanien. Da der Sektor den größten Anteil bei den infrage kommenden Anleihen hat, überrascht das nicht. Die EZB will den Markt der Firmenbonds guter Bonität proportional abdecken und dabei die Kurse nicht zu sehr verzerren.

Vom französischen Chemiekonzern Air Liquide und Bierbrauer Anheuser-­Busch Inbev aus Belgien über BMW, Daimler und Deutsche Telekom bis zum niederländischen Ölriesen Royal Dutch Shell und Telefónica aus Spanien reichen die Namen. Banken kommen nicht infrage, aber Versicherer - Bonds von Allianz und Axa wurden gekauft. Weil der Emittent in der Eurozone sitzen muss, nicht die Mutter, stehen in Luxemburg emittierte Bonds des Schweizer Konzerns Nestlé auf der Liste. Die Käufe der EZB dürften die Kurse antreiben. Mit dem ETF iShares Euro Corporate Bond ex-Financials können Anleger breit in Euro-Firmenbonds mit Investment-Grade-Note investieren, Banken bleiben außen vor (ISIN: IE 00B 4L5 ZG2 1).

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