EZB: Minischritt in den Ausstieg

Die Währungshüter strichen bei ihrer Sitzung am Donnerstag die Option aus ihrem Ausblick, nötigenfalls die vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihekäufe erneut auszuweiten. Viele Volkswirte hielten diesen Schritt aufgrund des starken Konjunkturaufschwungs für überfällig. Manche Experten hatten allerdings erwartet, dass die Eurowächter wegen der politischen Hängepartie in Italien und der Befürchtung eines Handelskriegs mit den USA noch zögern.

EZB-Präsident Mario Draghi wiederum spielte die Veränderung herunter und verwies auf die niedrige Inflation im Euroraum, die weiter "umfangreiche geldpolitische Impulse" erfordere. Experten wie Friedrich Heinemann vom ZEW Mannheim interpretierten den veränderten Passus dennoch als den lang erwarteten Einstieg in das Ende der Anleihekäufe. Es sei vor allem ein wichtiges Signal in Richtung der künftigen italienischen Regierung. Die Märkte reagierten eher gelassen: Der Euro und die Renditen am Rentenmarkt gaben nach, die Aktienkurse zogen an. (Redaktion €uro am Sonntag)







___________________________