Hochzinsanleihen: Verlockende Renditen
Das Hochzinssegment erfährt 2016 womöglich einen Zustrom von "Fallen Angels". Warum diese die Renditen beflügeln könnten, erklärt Pimco-Experte Potthof.
Werte in diesem Artikel
von Axel Potthof, Gastautor von Euro am Sonntag
Viele der aktuell als qualitativ hochwertig eingestuften Unternehmensschuldner dürften noch in diesem Jahr als sogenannte Fallen Angels in das Hochzinssegment des Anleihemarkts wechseln. Als Fallen Angels werden Emittenten bezeichnet, deren Bonitätsrating von Investment-Grade ("BBB-" oder höher) auf High-Yield-Status ("BB+" oder niedriger) gesenkt wurde. Während ein Absacken von Emittenten in den Hochzinsbereich vor allem für Inhaber von qualitativ hochwertigen Firmenbonds beunruhigend ist, ist es hingegen für Anleger, die bewusst auf hoch verzinsliche Anleihen setzen, ein potenzieller Vorteil.
"Gefallene Engel" weisen meist eine bessere Kreditqualität auf als durchschnittliche Hochzinsunternehmen und haben oft bessere Chancen, in das Investment-Grade-Segment zurückzukehren. Unter anderem aus diesem Grund könnte ein Zustrom aus diesem Bereich das langfristige Ertragspotenzial des Hochzinssektors insgesamt steigern.
Geringe Wahrscheinlichkeit
weiterer Herabstufungen
Das zeigt auch ein Blick in die Vergangenheit: Im europäischen High-Yield- Universum haben die Fallen Angels in den vergangenen zehn Jahren eine um mehr als drei Prozent bessere Wertentwicklung erzielt als vergleichbare Papiere, die von Beginn als High Yield eingestuft worden waren. Bezogen auf einzelne Kalenderjahre haben europäische Fallen Angels in zehn der vergangenen 14 Jahre besser abgeschnitten als originäre Hochzinsanleihen. Für den historischen Mehrertrag der Fallen Angels gegenüber ursprünglichen High-Yield- Anleihen gibt es mehrere Gründe. Zunächst ist die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Herabstufung gering: Nach dem Verlust des Investment-Grade-Status bleiben die Bonitätsnoten meist stabil und rutschen nicht weiter ab. Hinzu kommt die höhere Wahrscheinlichkeit einer Heraufstufung.
Denn ebenso, wie sie selten noch weiter abgestuft werden, haben Fallen Angels tendenziell bessere Chancen darauf, in Zukunft wieder hochgestuft zu werden. Dies liegt oft darin begründet, dass die Geschäftsführung den Schuldenabbau kräftig vorantreibt. Unmittelbar im Anschluss an eine Herabstufung kommt es zudem oft sogar zu raschen Kursgewinnen: Da die Kurse in Erwartung der Herabstufung bereits nachgegeben haben, geht es anschließend wieder bergauf. Dies ist teilweise auf technische Faktoren zurückzuführen, da viele High-Yield-Anleger diese Anleihen kaufen, um ihre Abweichung zum Referenzindex zu verringern. Auch fundamentale Faktoren spielen eine Rolle: Bei den Fallen Angels handelt es sich in der Regel um überdurchschnittlich große Unternehmen, denen mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, das Rating über Veräußerung von Unternehmensteilen oder Erhöhung des Eigenkapitals zu erhalten oder zu verbessern, als kleineren Unternehmen, die bereits ursprünglich aus dem Hochzinssektor stammen.
Wir rechnen infolge des fortgeschrittenen Konjunkturzyklus im laufenden Jahr mit einem Anstieg des Anteils von Fallen Angels an den weltweiten Märkten für High-Yield-Bonds. In Europa könnte dieser Trend den Hochzinsmarkt um zehn Prozent bis zwölf Prozent anwachsen lassen und attraktive Anlagechancen bieten, insbesondere da viele herabgestufte Emittenten in Europa nicht aus dem weiterhin schwierigen Rohstoffsegment stammen.
Auch wenn sich Fallen Angels aus historischer Sicht besser entwickelt haben, sollten Anleger nicht davon ausgehen, dass dies immer der Fall sein wird oder dass sie kein Risiko bergen. In den Jahren 2010 und 2011 etwa verzeichneten Fallen Angels ein schwächeres Ergebnis, was vor allem dem schwachen Abschneiden nachrangiger Bankanleihen und Papiere aus der Euro-Peripherie geschuldet war. Während das zusätzliche Angebot an Fallen Angels das Potenzial birgt, die langfristige Rendite zu steigern, werden fundamentales Research und profunde Branchenkenntnisse stets unabdingbar sein, um die besten dieser Unternehmen aufzuspüren und somit unnötige Risiken zu vermeiden und das meiste aus einer Anlagechance herauszuholen. Anleger sollten also auch in diesem attraktiven Umfeld mit Bedacht vorgehen, wenn sie ihr Hochzinsengagement ausbauen möchten.
zur Person:
Axel Potthof, Portfoliomanager
für Euro-Hochzinsanleihen bei Pimco
Die zur Allianz gehörende Investmentgesellschaft Pimco hat sich als Vermögensverwalter auf verzinsliche Wertpapiere wie Anleihen spezialisiert und ist inzwischen mit 1,5 Billionen US-Dollar Anlagevermögen eines der größten Unternehmen in diesem Segment.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Pimco, BsWei / Shutterstock
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