Euro am Sonntag

Deutsche Telekom: Draghi als Preistreiber

15.04.16 15:00 Uhr

Deutsche Telekom: Draghi als Preistreiber | finanzen.net

Der Zins für die neuen Anleihen ist niedrig. Anleger reißen sich dennoch darum - sie hoffen auf Kursgewinne wegen der EZB.

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von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Ob die Ausweitung des Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) das richtige Mittel sein wird, um Deflationsgefahren abzuwehren und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln? Darüber lässt sich sicher trefflich streiten. Zweifelsohne aber belebt die EZB mit der Erhöhung des monatlichen Kaufvolumens von 60 Milliarden auf 80 Milliarden Euro und der Entscheidung, ab Ende Juni auch Unternehmensanleihen zu kaufen, den Rentenmarkt. Auf Nachfrage- wie auf Angebotsseite: Das Volumen der Neuemissionen von Firmenbonds ist seit der EZB-Sitzung Mitte März deutlich gestiegen.

Geld für Netzausbau und US-Tochter

Auch die Deutsche Telekom hat kurz nach der Ankündigung der EZB gleich drei Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Kupons in Höhe von insgesamt 4,5 Milliarden Euro aufgelegt. Anleihen der Bonner haben gute Chancen, auf die Kaufliste der EZB zu kommen. Die Papiere des Konzerns sind mit einem Rating im Investment-Grade beurteilt. Auch wenn viele Details noch unklar sind, wird eine Note in der ersten Rating-Liga eine der Voraussetzungen dafür sein, dass die EZB bestimmte Anleihen für einen Kauf in Betracht zieht.
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Die Nachfrage nach den neuen Zins­papieren der Telekom fiel entsprechend groß aus - obwohl die Bonner ihre Bonds nicht gerade mit üppigen Kupons ausgestattet haben. Die Investoren versprechen sich deutliche Kursgewinne, falls die EZB tatsächlich bei den Telekom-Anleihen einsteigen sollte.

Die am Kapitalmarkt geliehenen Mittel will Telekom-Chef Timotheus Höttges zum weiteren Breitbandausbau des Telefon- und Internetnetzes in Deutschland sowie in Europa nutzen. Zudem kauft die Telekom für zwei Milliarden Dollar einen nicht öffentlich gehandelten Bond ihrer Tochter T-Mobile US. Der Konzern reicht einen Teil des neuen Kapitals damit in die USA weiter.
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Das US-Unternehmen, an dem die ­Telekom 67 Prozent der Anteile hält, mischt in den Vereinigten Staaten beim gerade angelaufenen Bieterwettkampf um neue Mobilfunklizenzen kräftig mit. Mit den Frequenzen will T-Mobile US die Geschwindigkeit bei Datenübertragungen aufs Mobiltelefon erhöhen und das eigene Netz ausbauen.

Rating deutlich über Ramschstatus

Die Ratingagentur Fitch sieht die Finanzspritze der Deutschen Telekom für die US-Tochter indes kritisch. Der Spielraum für weitere Verschuldungen des Konzerns im Rahmen des aktuellen Ratings "BBB+" werde dadurch geringer. Werde dieser dennoch überschritten, drohe sich die Note zu verschlechtern.

Vom Ramschstatus ist die Deutsche Telekom aber noch zwei Stufen entfernt. EZB-Chef Mario Draghi könnte die Anleihen der Telekom also ruhigen Gewissens in die Bücher nehmen - und für Freude bei den Investoren sorgen.

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Bildquellen: Deutsche Telekom, Bocman1973 / Shutterstock.com

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