Euro am Sonntag-Anleihecheck

Cat-Bonds: Sturmschäden mit Folgen

21.03.19 09:30 Uhr

Cat-Bonds: Sturmschäden mit Folgen | finanzen.net

Infolge der extremen Hurrikansaison 2017 kündigt Credit Suisse ein Zertifikat für Katastrophen-Anleihen. Bei der Tilgung läuft nicht alles rund.

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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Auf 160 Milliarden Dollar beziffert die Munich Re die 2018 durch Naturkatastrophen weltweit entstandenen Schäden. Die Hälfte war versichert und die Belastung für die Versicherer deutlich höher als im langfristigen Schnitt. Dennoch kein Vergleich zu 2017, als die extreme Hurrikansaison für die Gesamtschadensumme von 350 Milliarden sorgte, 140 Milliarden davon waren versichert.



Die Folgen bekommen auch Privatanleger zu spüren. Credit Suisse hat ihr CS-Iris-Balanced- Zertifikat gekündigt, über das €uro am Sonntag mehrfach berichtet hat. Dem Zertifikat (ISIN: CH 003 595 669 4) lag ein Portfolio aus Papieren zugrunde, mit denen Anleger Versicherungsrisiken übernommen haben, wofür sie eine Prämie kassierten.

Lange mit stabilen Renditen

Mit derartigen Cat-Bonds werden etwa die Risiken durch Sturm oder Erdbeben in einer bestimmten Region übernommen - was beim Eintritt einer Naturkatastrophe bis zum Totalausfall des Bonds führen kann. Das CS-Zertifikat brachte seit Auflage 2008 stabile Renditen, die kaum mit der allgemeinen Entwicklung an den Finanzmärkten korreliert waren. Mit der Hurrikan­saison 2017 stürzte der Kurs an der Börse ab - von über 150 Euro Ende August binnen weniger Wochen auf 115 Euro. 2018 ging es weiter abwärts, zeitweise unter 90 Euro.

Rückzahlung nur teils in bar

Der Anbieter hat das Zertifikat zum Jahresende 2018 gekündigt, bis 14. Februar sollte es getilgt sein. Credit Suisse wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern und auch die Tilgungsdetails nicht erläutern. Als es noch besser lief, war man dort auskunftsfreudiger. Der im Internet veröffentlichten Mitteilung zur Rückzahlung ist zu entnehmen, dass der Betrag teils in bar und teils mit einem neuen Zertifikat (CH 044 102 619 9) gezahlt wird.

In diesem sind einige Papiere aus dem ursprünglichen Port­folio gebündelt, deren Liquidität unter den Hurrikanen Harvey, Irma und Maria im Sommer 2017 gelitten hat. Wenn die Papiere wieder liquider werden, sollen sie nach und nach verkauft und die Erlöse an die Anleger überwiesen werden. Wie lange das dauert und wie hoch der gesamte Rückzahlungsbetrag sein wird, ist offen.



Die Tilgung in bar und in Zertifikaten läuft offenbar nicht überall glatt. Anleger berichten etwa in Internetforen, dass ihre Bank die neuen Zertifikate erst nach Rückfrage ins Depot gebucht hat. Oder es wurden die neuen Zertifikate geliefert, dafür warten die Anleger Mitte März noch auf den Baranteil, der bei 92,47 Euro je Stück liegt.

Betroffene sollten im Zweifel bei ihrer Bank nachhaken. Zudem können sie sich durchaus direkt an Credit Suisse wenden, per E-Mail (investment.fonds@credit-­suisse.com) oder auch per Telefon (069/75 38 11 11).

Höhe der Einbußen unklar

Die Häufung von Naturka­tastrophen in den vergangenen Jahren und deren Folgen für Cat-Bonds hat gezeigt, dass es die Renditen auch hier nicht umsonst gibt. Ob Anleger mit dem CS-Zertifikat letztlich Einbußen erleiden, hängt zum einen vom individuellen Kaufkurs ab - und lässt sich zum anderen erst er­sehen, wenn alle Zahlungen aus dem neuen Zertifikat komplett überwiesen sind.






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