Anlagestrategie: Bonds-Comeback
Vontobel empfiehlt US-Staatsanleihen.
von Julia Groß, Euro am Sonntag
Eigentlich gelten Anleihen in Zeiten steigender Zinsen als schlechtes Investment. Denn Anleger verkaufen in solchen Phasen Bonds und drücken so deren Kurse, weil neu emittierte Papiere eine bessere Verzinsung versprechen. Trotzdem raten Investmentbanken, angefangen mit Barclays Anfang April, seit Kurzem zum Kauf von zehnjährigen US-Staatsanleihen (Treasuries).
Grund ist die zunehmende Sorge vor einer Rezession. Zwar schätzt Mark Holman, Partner bei der Vontobel Asset Management-Tochter TwentyFour, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA für das Jahr 2023 auf unter 50 Prozent. "Nach unserer Einschätzung sollten die Anleger ihre Portfolios aber nun schrittweise für dieses Risiko fit machen. Konkret raten wir Anleiheanlegern mit Nachdruck zum Aufbau einer Position in zehnjährigen US-Staatspapieren", sagt er.
Denn in der aktuellen Rendite von rund drei Prozent dürften Holman zufolge bereits viele Negativmeldungen und etliche Zinserhöhungen eingepreist sein. Während einer Rezession dürften sich die Kurse der Treasuries typischerweise deutlich erholen.
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