EZB Noyer: "Das Griechenland-Problem ist klein"
Die bevorstehenden Wahlen in Griechenland sind kein Hinderungsgrund für den Rat der Europäischen Zentralbank noch in diesem Monat über den Kauf von Staatsanleihen zu entscheiden.
Diese Frage stelle sich in der Realität kaum, sagte der Gouverneur der Banque de France, Christian Noyer, in einem Interview mit dem Handelsblatt.
"Das Griechenland-Problem ist klein im Vergleich zu der Frage, ob und wann wir unsere neue Geldpolitik auf zusätzliche Marktsegmente ausdehnen", sagte das Mitglied des EZB-Rates. Das Gremium will am 22. Januar, wenige Tage vor den Neuwahlen in Griechenland, über mögliche Staatsanleihekäufe zur Bekämpfung einer drohenden Deflation entscheiden.
Ein solches Programm müsse eine klare prozentuale Obergrenze gemessen am ausstehenden Schuldenstand haben, so dass die Mehrheit der Staatsfinanzierung in jedem Land weiterhin über den privaten Markt läuft, fordert Noyer.
Er sprach sich gegen die Idee aus, dass einzelne Notenbanken wie etwa die Deutsche Bundesbank sich nicht an dem möglichen Programm beteiligen könnten. "Was immer wir tun, es sollte ein gemeinsames Programm des Eurosystems sein, an dem sich alle nationalen Zentralbanken beteiligen, mit klaren Regeln, koordiniert vom EZB-Rat. Niemand soll abseits stehen, niemand mehr ankaufen können."
Noyer öffnete auch die Tür für Verhandlungen über die griechische Schuldenlast: "Man kann schauen, ob die Tilgungsfristen angemessen sind, aber das muss wirklich zwischen Schuldner und Gläubigern verhandelt werden."
DJG/hab
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January 13, 2015 02:38 ET (07:38 GMT)
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