Währungshüter mit Anlagenotstand
In der Vergangenheit hatten die Hüter der Devisenreserven meist das klassische Prinzip "Kaufe ultrasichere Wertpapiere" angewandt, um Gelder gewinnbringend zu verwalten.
Hierbei wurde oftmals in US-Staatsanleihen investiert, was wiederum von vielen Marktteilnehmern nicht als unproblematisch eingestuft worden war. Die dadurch entstandene "Überkreuzverflechtung" zwischen Staaten kann in einer gegenseitigen Abhängigkeit gipfeln und somit schnell zum Zankapfel werden. Doch auch in Zeiten eines festen US-Dollars ist diese Alternative nicht mehr das alleinige "Überlebenselixier". Und so mussten Notenbanker umdenken und sich nach neuen Investitionsmöglichkeiten umschauen.
Deshalb haben sich die Währungshüter weltweit entschlossen, einen Teil ihrer Devisenreserven in Aktien, Firmenanteile und andere risikoreiche Finanzanlagen zu investieren. Diese Spekulation zur Gewinnmaximierung, die oftmals an externe Geldmanager ausgelagert wird, hat den Nebeneffekt, dass sie zu Marktverzerrungen führt. Durch eine erhöhte Nachfrage, welche auf ein begrenztes Angebot an Firmenanteilen trifft, werden die Aktienkurse in die Höhe getrieben. Doch nicht alle Finanzmärkte sind für solche Aktivitäten geeignet. So führte eine übermäßige Nachfrage an den kleinen Märkten für australische und neuseeländische Dollar sowie für norwegische Kronen zu Verwerfungen, da diese Märkte nicht die Liquidität absorbieren können, welche nach Anlage verlangt. Problematisch ist hierbei auch die Tatsache, dass manche dieser Nationen im Falle einer Abwertung ihrer Währung in einen Teufelskreis geraten und zum Ausgleich ihrer erlittenen Verluste noch mehr Risiko eingehen.
Somit ist der Wechsel vom Liquiditäts- zum Investmentmanager vorprogrammiert, zumal die weltweit seit 1995 von 1,4 auf 11 Bill. US-Dollar angestiegenen Devisenreserven nicht nebenbei zu verwalten sind. Jede Kapitalsammelstelle versucht - wie jeder Investor - das Optimum bei der Anlage der liquiden Mittel zu erzielen. Zusätzlich sorgen die diversen QE-Maßnahmen der Notenbanken für Verzerrungen an den Märkten. Vieles erinnert an ein Pulverfass, auf dem wir sitzen, mit einer Lunte, deren Länge wir nicht kennen!
Geht der Schuss für Trump nach hinten los?
Donald Trump macht Ernst. Statt Freihandel setzt der neue US-Präsident auf Protektionismus. Kaum im Amt, lässt Trump seinen Ankündigungen Taten folgen und erteilt nicht nur dem Mauerbau zu Mexiko die Genehmigung, sondern auch dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP, das 2018 in Kraft treten sollte, eine Absage. Damit droht auch das Handelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA, das noch gar nicht ausverhandelt ist, erst recht zu scheitern.
Barack Obama hatte in jahrelangen Verhandlungen den Freihandels-Pakt TPP mit Australien, Brunei, Chile, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam ausgearbeitet. Tatsächlich ratifiziert hatte es bisher nur Japan. Zusammen sind die TPP-Länder für rund 40% der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich. TPP hätte zahlreiche Standards der Mitgliedsländer in den Bereichen Umweltschutz, Arbeitnehmerrechte und Schutz für bestimmte Industrien vereinfacht. Ziel war es, einen riesigen Binnenmarkt nach EU-Vorbild mit 800 Mio. Menschen zu formen, was laut Obama bis zu 650.000 neue Arbeitsplätze in den USA hätte schaffen können.
Trump hatte dagegen im Wahlkampf von TPP als "Arbeitsplatzvernichter" gesprochen. Allerdings versprach auch Hillary Clinton, TPP zu stoppen, allerdings vor allem wegen fehlender Arbeits- und Umweltstandards. Wen die TPP-Partner von Beginn an außen vor gelassen hatten, war China. Schließlich wollte man ein Gegengewicht zur größten Handelsnation in Asien bilden.
Denn auch ohne die USA sind die Bündnispartner Japan, Australien und Neuseeland bemüht, die von Trump aufgekündigte Vereinbarung zu retten. Die Absage der neuen Regierung in Washington sei auch eine Chance für TPP, sagte Australiens Premierminister Malcolm Turnbull. Schließlich könne man TPP auch ohne die USA weiterentwickeln. Und mehr noch: Das Bündnis könne sich möglicherweise auch für China öffnen, sagte Turnbull.
Bereits auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hatte Australiens Handelsminister Steven Ciobo bekannt gegeben, dass sein Land zusammen mit den anderen TPP-Staaten sowie Kanada und Mexiko ein Konzept "TPP 12 minus eins" prüft. In diesem Rahmen gebe es Spielraum für China, so Ciobo. Einzig Japan will davon nichts wissen. Dennoch, sollte das Reich der Mitte also tatsächlich irgendwann TPP beitreten dürfen, wäre ironischerweise genau das Land der große Gewinner, das man ursprünglich draußen halten wollte. Für Trump würde der Schuss dann nach hinten losgehen.
Der Fall zeigt, dass die handelspolitischen Gewichte weltweit bereits wenige Tage nach dem Amtsantritt von Donald Trump in Bewegung geraten sind. Dies verdeutlicht aber auch, dass es noch Länder gibt, die selbstbewusst gegenüber protektionistischen Tendenzen die Werte des Freihandels verteidigen.
Europa muss sich neu orientieren
Es dürfte klar sein, dass durch den Umbruch, den Donald Trump einläutet, auf Europa größere Anstrengungen zukommen werden. Davon ist jedenfalls Friedrich Merz überzeugt. So schreibt der Deutschland-Aufsichtsratschef des Vermögensverwalters Blackrock und Vorsitzender des Vereins "Atlantik-Brücke", in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt von neuen Herausforderungen für Europa in Fragen der Außen-, Handels- und Finanzpolitik. Das Ganze liest sich wie ein Weckruf an die EU.
Merz sieht in der neuen US-Finanzpolitik ein abruptes Ende der Regulierung und eine Rückabwicklung von Bestimmungen, die man als Lehren aus der Finanzkrise bisher im Konsens zwischen Europa und Amerika eingeführt hat. Europäischen Banken, so seine Erwartung, werde es künftig noch schwerer fallen, in den USA Geschäfte zu machen. In der Handelspolitik wird es Europa laut dem CDU-Politiker noch sehr bedauern, "leichtfertig" zum Scheitern eines transatlantischen Handelsabkommens beigetragen zu haben. Und zum guten Schluss werde unter Trump nun auch das Verhältnis zwischen Europa und den USA neu justiert, was außenpolitische Neuerungen zur Folge haben werde.
Dass man sich in Brüssel neu orientieren muss, darauf weist auch "Noch-Bundeswirtschaftsminister" Sigmar Gabriel hin. "Europa sollte jetzt schnell an einer neuen Asienstrategie arbeiten", sagte er dem Handelsblatt. Demnach solle der Blick insbesondere in Richtung Indien und China gehen. "Die Räume, die Amerika frei macht, müssen wir jetzt nutzen", so Gabriels Credo. Sollte Trump einen Handelskrieg mit Asien und Südamerika beginnen, sieht Gabriel neue Chancen für die heimische Industrie. Allerdings weist er auch auf mögliche Schwachstellen eines Freihandelsabkommens mit China hin. Das Land sei aktuell nicht bereit, ein fairer Partner auf Augenhöhe für Investoren zu sein, so der Bundeswirtschaftsminister. Bei einer China-Reise habe er kürzlich wiederholt staatlich bedingte Nachteile für deutsche Firmen in dem Land bemängelt.
Wie eventuelle neue Handelsabkommen speziell im asiatischen Raum aussehen werden, ist noch offen. Offener aber sind auch neue Denkmodelle, die man sich bisher gar nicht vorstellen konnte. Sollte es tatsächlich so sein, dass die protektionistische Handelspolitik von Trump immer mehr Partner in die Arme von China treibt und die Macht Pekings sogar stärkt, kann dies doch nicht im Sinne der USA sein.
Aber vielleicht wird man eine solche Situation anschließend als "alternative Fakten" in Washington wieder anders darstellen - so wie es die Trump-Beraterin Kellyanne Conway bei ihrem Erklärungsversuch bezüglich der Aussagen von Trumps Pressechef Sean Spicer zu den Besucherzahlen anlässlich der Amtseinführung des neuen Präsidenten versucht hat. Immerhin, mit dem Begriff "alternative facts" steht das Unwort des Jahres 2017 schon im Januar des noch neuen Jahres fest.
Neue Hürde für May
Die Brexit-Befürworter haben mit der Entscheidung des höchsten britischen Gerichts in London einen Rückschlag erlitten. Das Parlament muss über die Austrittserklärung Großbritanniens aus der EU abstimmen. Die Aufkündigung der EU-Mitgliedschaft kann also nur durch das britische Parlament erfolgen. Wie die Richter des Supreme Court bestimmten, muss die Regierungschefin die Abgeordneten fragen, ehe sie Artikel 50 des Lissabon-Vertrages aktiviert und damit offiziell den EU-Ausstieg ihres Landes beantragt.
Bisher hatte Premierministerin Theresa May die Auffassung vertreten, dass sie die Entscheidung alleine treffen und die Austrittsverhandlungen mit der EU ohne Einspruch Westminsters führen könne. Doch jetzt hat das Parlament das Sagen und wahrscheinlich werden die Abgeordneten eine stärkere EU-Nähe einfordern. Denn die Oppositionsparteien planen, die erwartete Gesetzesvorlage zum EU-Austritt mit Änderungsanträgen zu befrachten, bevor sie ihre Zustimmung geben. Damit dürfte der ohnehin enge Zeitplan für die Verhandlungen mit der EU weiter unter Druck geraten und aus dem "harten Brexit" könnte doch noch ein ganz weicher werden.
Deshalb sind Zweifel angebracht, ob die Regierung ihre Austrittserklärung wie geplant bis März in Brüssel wird einreichen können. Dennoch ist zu erwarten, dass das Parlament in Westminster schließlich zustimmen wird, denn bis auf einen Abgeordneten haben dies alle konservativen Abgeordneten bereits avisiert. Und auch die Führung der oppositionellen Labour-Party wehrt sich nicht grundsätzlich, will aber eine Reihe von Zusatzanträgen einbringen. Insbesondere geht es Labour um den "vollen, tariffreien Zugang zum Binnenmarkt" und die "Wahrung von Arbeiterrechten, von sozialen Rechten und den Umweltschutz". Leidenschaftlich pro-europäisch bleibt die kleine Fraktion der Liberaldemokraten. Ganz gegen den EU-Austritt stellt sich auch die SNP aus Schottland, wo 62% für den Verbleib in der EU gestimmt hatten.
Als großer Verlierer des Brexits sieht man sich jetzt schon in Irland. Für die Grüne Insel ist Großbritannien der wichtigste Handelspartner. Außerdem sind die Bindungen zur EU für Dublin enorm wichtig. Dank Binnenmarkt und jahrzehntelanger Unterstützung durch die EU mauserte sich Irland vom Armenhaus zum Aufsteiger, der mittlerweile vom Empfänger zum Beitragszahler geworden ist. Doch nicht nur das, die EU-Mitgliedschaft Irlands und Großbritanniens war ein entscheidender Grund für das Ende des Nordirland-Konflikts. Offene Grenzen und ein gemeinsamer Binnenmarkt kommen eben einer Einheit des Landes schon recht nahe. Sollte sich dies wieder ändern, befürchtet so mancher in Nordirland ein erneutes Aufbrechen des längst beigelegten Konflikts.
Indessen hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bei der Gestaltung des Brexits den Briten das Modell der Schweiz nahegelegt. London solle sich ein Beispiel daran nehmen, wie klug die Schweiz nationale Souveränität und enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Union verbinde, sagte er der "Neuen Zürcher Zeitung". Die Schweiz hat über bilaterale Verträge Zugang zum EU-Binnenmarkt. Statt Quoten für ausländische Arbeitskräfte einzuführen, gewähren die Eidgenossen eigenen Bürgern bei der Besetzung offener Stellen Vorrang.
Schäuble zeigte sich überzeugt, dass der Brexit langfristig schlecht für Großbritannien sein wird. Kurzfristig laufe die Wirtschaft derzeit zwar gut, aber das führt der Bundesfinanzminister vor allem auf die Pfund-Schwäche zurück. Und Länder, die auf Abwertungen ihrer Währung setzten, seien langfristig nicht erfolgreich, so Schäubles Resümee.
Schulden für Athen werden gestreckt
Angesichts der Aufmerksamkeit, die derzeit Donald Trump auf sich zieht, ist es im täglichen Nachrichtenstrom nahezu untergegangen, dass die Länder der Eurozone Griechenland endgültig grünes Licht für begrenzte Schuldenerleichterungen gegeben haben. Dies haben der Euro-Rettungsfonds ESM und sein Vorläufer EFSF beschlossen. Dabei wurden für Athen Risiken durch Zinssteigerungen in den kommenden Jahrzehnten abgefedert und eine Verlängerung der Laufzeiten von Teilen der griechischen Schulden gewährt. Die kurzfristigen Schuldenerleichterungen seinen "ein wichtiger Schritt", um die Tragfähigkeit der griechischen Schulden zu gewährleisten, sagte dazu ESM-Chef Klaus Regling.
Das ist auch bitter nötig, weist Athen doch mit 176,9 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) den höchsten Schuldenstand in der Euro-Zone auf. Aber immerhin, dies waren im 3. Quartal des vergangenen Jahres 2,9%-Punkte weniger als drei Monate zuvor. Überhaupt ist der Schuldenstand in der Euro-Zone im 3. Quartal 2016 auf den niedrigsten Stand seit fast vier Jahren gefallen, denn die zusammengerechnete Verschuldungsquote der 19 Euro-Staaten sank auf 90,1% des BIPs.
Zwar stimmt die Richtung, gewiss, aber dennoch sollte keiner beim Lesen dieser Zahlen bereits eine Trendumkehr bejubeln. Dies würde doch zu sehr an Pippi Langstrumpf erinnern, die sich die Welt so macht, wie es ihr gefällt.
Deutsche Telekom mit Dreierpack
Um die Finanzierungsstruktur zu optimieren, hat die Deutsche Telekom mehrere Euro-Anleihen begeben. Wie der Bonner Konzern zum Wochenstart mitteilte, handelt es sich hierbei um drei Anleihen.
Zum einen wird eine 1 Mrd. € schwere Anleihe (A19CF5), die am 30.10.2021 endfällig ist, mit 0,375% p.a. verzinst. Der Emissionspreis wurde bei 99,784% fixiert, was einem Spread von +33 bps über Mid Swap entsprach. Die zweite Tranche (A19CF6), eine jährlich mit 0,875% verzinste Gattung, welche am 30.01.2024 fällig wird, hat ein Emissionsvolumen von 1,25 Mrd. €. Hier wurde der Emissionspreis bei 99,838% festgelegt (+53 bps über Mid Swap). Mit dem gleichen Emissionsvolumen wurde auch die dritte Anleihe (A19CF7) - mit Laufzeitende 30.01.2027 - ausgestattet. Verzinst wird der Bond mit 1,375% p.a., was bei einem Kurs von 99,168% einem Emissionsspread von +117,1 bps über Bund entsprach.
Diese drei Tranchen wurden alle mit einer Mindeststückelung von nominal 1.000 € aufgelegt.
Doch auch der viertgrößter Anbieter im internationalen Tabakmarkt, die Imperial Brands, wurden am Primärmarkt für Corporates aktiv. Mit einer Dualtranche wurde insgesamt 1 Mrd. € am Kapitalmarkt zu gleichen Teilen refinanziert, wobei eine Anleihe (XS1558013014) am 27.07.2021 endfällig und mit einem Kupon von 0,50% ausgestattet ist. Emittiert wurde zu 99,422% (+112,6 bps über Bund). Die zweite Tranche (XS1558013360) ist am 27.01.2025 zur Rückzahlung fällig und wird jährlich mit 1,375% verzinst. Der Emissionspreis belief sich auf 99,617%, was einem Spread von + 143,7 bps über Bund gleich kam. Bei diesen beiden Wertpapieren wurde eine Mindeststückelung von 100.000 € und eine Make Whole Option zu Gunsten des Emittenten festgeschrieben.
Die Zuversicht schwindet
Seit Jahren profitieren die Aktienmärkte von der Versorgung mit billigem Geld seitens der Notenbanken, was wiederum auch die Kurse der Bonds nach oben trieb. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Die Notierungen für Anleihen haben den Rückzug angetreten und die Aktien setzten alleine ihre Kletterpartie fort. Sicherlich ist der Preisverfall bei den Renten nicht im Sinne der Europäischen Zentralbank (EZB), aber am Markt setzt man mangels Alternativen weiterhin auf Aktien und verlässt sich nicht mehr nur auf das Ankaufprogramm der EZB.
Doch dieser Sentimentwechsel löst noch keine massiven Verkäufe aus, sondern es werden lediglich vorhandene Positionen mittels der unterschiedlichen Futures abgesichert. Viele Marktteilnehmer glauben nicht länger an die unendliche Rentenhausse, aber da sie eine Materialknappheit befürchten, haben sie sich für diese Vorgehensweise entschieden. Und sollte es in naher Zukunft doch zu einer technischen Reaktion an den Aktienmärkten kommen, so können diese Sicherungsmaßnahmen schnell wieder rückgängig gemacht werden, um von der Umkehr der Zahlungsströme zu profitieren.
Aktuell notiert das Rentenbarometer bei 161,50%, was einer Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe von ca. 0,48% entspricht. Somit scheint die Marke von 0,50% nur noch eine Frage der Zeit zu sein, was gleichbedeutend mit einem Test der Unterstützungslinie bei 161,05% wäre. Die Blockade auf dem Weg nach oben verläuft momentan in einem Bereich zwischen 162,20% und 162,49%. Nur ein nachhaltiges Überwinden dieser Hürde würde eine Trendwende initiieren. Darüber hinaus sind die jetzt zu erzielenden Renditen weder "Fisch noch Fleisch" und helfen den Fondsmanagern nicht wirklich weiter. Somit scheint in den kommenden Tagen eher die Downside getestet zu werden und diesen Trend können nur neue Hiobsbotschaften jenseits des "Großen Teichs" beenden.
Bund zieht Aufstockung durch
In den USA stand in dieser Handelswoche die Refinanzierung unterschiedlichster Geldmarkttitel und Anleihen auf der Agenda. So wurden T-Bills mit den üblichen Fälligkeiten (4 Wochen, 3 und 6 Monate) im Gesamtvolumen von 107 Mrd. USD emittiert. Ergänzt wurde die Palette im Gesamtvolumen von 103 Mrd. USD mit 2-jährigen T-Notes (als Straight Bond und als Floating Rate Note) und mit zwei weiteren T-Notes (5 und 7 Jahre).
In Euroland hingegen wurden lediglich Anleihen für ca. 8 Mrd. € begeben. Neben dem wöchentlichen Daueremittenten Italien, stockten die Niederlande eine 5-jährige Anleihe (A1VPZX) um 3 Mrd. € und Deutschland die ehemals 30-jährige Anleihe (110234) um 1 Mrd. € auf insgesamt 20 Mrd. € auf. Die Zuteilung der langlaufenden und leicht überzeichneten Anleihe erfolgte zu einer Durchschnittsrendite von 1,20%.
Pfund Sterling im Aufwind
Die Machtverhältnisse in den USA wurden am vergangenen Freitag groß gefeiert und dabei wurde auf die seitens "D.T. - der Unberechenbare" angestrebten Größenverhältnisse zwischen Europa und den USA hingewiesen. Doch zumindest in dieser Hinsicht hat die europäische Gemeinschaftswährung inzwischen die Oberhand gewonnen. So stieg der Euro in dieser Woche auf ein neues Januar-Hoch bei 1,0775 US-Dollar und entfernte sich weiter von seinem 14-Jahrestief (1,0341 USD / 03. Januar 2017). Zur Stunde handelt die Einheitswährung bei 1,0730 USD.
Der offizielle Amtsantritt von Donald Trump und dessen gestrige Ankündigung des Mauerbaus konnten die angeschlagene mexikanische Landeswährung nicht weiter schwächen. So handelte der Peso zum US-Dollar aktuell bei 21,08 MXN, nachdem er noch am 11. Januar sein bisheriges Tief bei 22,0385 MXN erreicht hatte. Im Vergleich zum Euro verlor der Peso allerdings an Wert und markierte ein neues Allzeittief bei 23,5065 MXN. Dies war aber auch auf die derzeitige Stabilität des Euros zurückzuführen und zurzeit handelt er bei 22,65 MXN.
Das Pfund Sterling hat am gestrigen Mittwoch gegenüber den zehn wichtigsten Währungen im Plus notiert. Zum US-Dollar verteuerte sich das Pfund und stieg auf ein 6-Wochen-Hoch bei 1,2663 USD. Der Euro notiert zum Sterling derzeit bei 0,85 GBP, in der Vorwoche lag der Wechselkurs noch bei 0,88541 GBP.
Bei den Fremdwährungsanleihen standen in dieser Woche verstärkt Anleihen auf türkische Lira, mexikanische Peso und brasilianische Real auf den Kauflisten. Aber auch die "Klassiker" in Form von US-Dollar Bonds wurden wieder vermehrt nachgefragt.
Disclaimer
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Herausgeber:
Baader Bank AG
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www.baaderbank.de
Redaktion:
Robert Halver,
Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG
Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG
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Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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