US-Zinspolitik wird für die Europäische Zentralbank zum Problem
Obwohl Donald Trump noch nicht in Amt und Würden ist, konnte er zumindest bei den zu erzielenden Renditen am Bondmarkt seinen Wahlslogan "Make America great again" bereits umsetzen.
In einer für viele Marktbeobachter atemberaubenden Schnelligkeit wurde diese Entwicklung vollzogen, da die andiskutierten Investitionsprogramme sowie die Steuererleichterungen eine Zinserhöhung durch die US-amerikanische Notenbank (Fed) unumgänglich erscheinen lassen. Eine Zinsanpassung auf der nächsten Fed-Sitzung am 14. Dezember des Jahres ist inzwischen mit einer Wahrscheinlichkeit von 94% am Markt eingepreist.
Dennoch sollte man vorsichtig sein, bereits alleine mit der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten Rückschlüsse auf die zukünftige Geldpolitik der amerikanischen Notenbank zu ziehen. Nach den Worten des US-Notenbankers Robert Kaplan gibt es Politikansätze, die positiv für das Wirtschaftswachstum und solche, die negativ sein könnten. Niemand mag momentan mit Bestimmtheit sagen, was wie wirken wird. Das wäre Kaffeesatz-Leserei. Die Verunsicherung der Investoren ist allerdings sehr groß und somit ist es nicht verwunderlich, dass zwischenzeitlich bei US-Bonds mit einer Laufzeit von 30 Jahren Renditen von über 3% und bei einer Restlaufzeit von 10 Jahren mehr als 2,30% zu erzielen waren. Dieses Niveau scheint vorerst gehalten zu haben, aber sollte sich die US-Wirtschaft weiterhin positiv entwickeln, so wären bei neuen Engagements noch höhere Renditen möglich.
Des einen Freud ist des anderen Leid. So lässt sich der unerwartete Renditeanstieg umschreiben. Während Altinvestoren sich verwundert die Augen reiben, haben es Anleger bei Neuinvestitionen besser getroffen. Doch diese Entwicklung ist nicht auf den US-Bondmarkt beschränkt, sondern strahlt u. a. auch auf die europäischen Zinsmärkte aus. Hatten deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren (110240) z.B. am 06.07.16 noch mit -0,193% rentiert, so warfen diese Papiere am 14.11.16 - also nur 4 Monate später - eine Rendite von +0,40% ab. Noch deutlicher wird es bei der zu erzielenden Rendite der 30-jährigen Anleihe, die in diesem Zeitraum von 0,293% auf 1,062% kletterte. Ein solcher Anstieg ist für Deutschland zwar nicht unerheblich, aber dennoch zu verkraften. Ganz anders stellt sich die Situation allerdings für die europäischen "Sorgenkinder" dar. So erhöhten sich die Renditen für 10-jährige Staatsanleihen Italiens innerhalb von 4 Monaten von 1,054% auf 2,23%, für Portugal von 2,687% auf 3,683% und für Irland von 0,307% auf 1,103%.
Es ist davon auszugehen, dass in Euroland der Renditetiefpunkt erreicht wurde, ohne dass der Großteil der Marktteilnehmer dies wahrgenommen hat. Zu groß war das Vertrauen in die QE-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) - und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Nun stellt sich die Frage, wie die EZB unter der Leitung von Mario Draghi auf diese neue Herausforderung reagieren wird. Wie irrational momentan gehandelt wird unterstreicht auch die heutige Ankündigung aus Japan. Dort wurde eine erste Runde nach oben offener Anleihekäufe "angedroht". Es ist zu befürchten, dass auch die EZB den eingeschlagenen Weg nicht verlassen wird, sondern man diesen "ohne Rücksicht auf Verluste" weiter beschreiten wird. Somit ist zu erwarten, dass am 8. Dezember - bei der nächsten EZB-Sitzung - eine Verlängerung der Anleihekaufprogramme mit angepassten Spielregeln beschlossen wird, woran auch eine positivere Entwicklung der Inflationsrate in der Eurozone nichts ändern sollte.
Dadurch manövriert man sich immer tiefer in eine Sackgasse und versucht verzweifelt, sich dem Einfluss der amerikanischen Geldpolitik zu entziehen. Doch in diesem Zusammenhang sei an zwei Aussprüche von Henry Kissinger erinnert: "America has no permanent friends or enemies, only interests." und "Who controls the money controls the world."
Der Unsicherheitsfaktor Trump bleibt am Markt
Kein Zweifel, das Personalkarussell von Amerikas öffentlichen Spitzenämtern kommt kräftig in Fahrt. Dabei sorgen Spekulationen über das künftige Team des neuen US-Präsidenten Donald Trump sowie vorzeitige Rücktritte für eine anhaltende Verunsicherung an den Kapitalmärkten.
Zunächst war es die Chefin der Finanzaufsicht SEC, Mary Jo White, die wenige Tage nach dem Wahlsieg von Trump ihren Rücktritt erklärt hat. Im Januar wird die 68-Jährige ihren Posten aufgeben - ganze drei Jahre vor dem regulären Ende ihrer Amtszeit. Beobachter fragen sich nun, wie dieser verfrühte Rückzug von White, die dazu beigetragen hatte die Finanzbranche an die kurze Leine zu nehmen, zu deuten ist. Geht die Aufseherin davon aus, dass es unter Trump ein Rollback der Bankenregulierung geben soll? Wandelt sich Trump gerade vom Schrecken der Wall Street zu deren Verbündetem?
Darauf deuten zumindest Spekulationen hin, wonach der wichtige Posten des Finanzministers mit einem hochkarätigen Ex-Banker besetzt werden könnte. Namen wie Steven Mnuchin, ehemaliger Topmanager der US-Investmentbank Goldman Sachs, und Jamie Dimon, JPMorgan-Chase-Chef, machen die Runde.
Betrachtet man den Aktienmarkt, so scheinen viele Investoren darauf zu spekulieren, dass Trump, der eigentlich angetreten war den Wall-Street-Sumpf "trockenzulegen", das Rad der Regulierung wieder zurückdrehen könnte. Auf seiner Homepage avisierte er sogar, er wolle das von Banken ungeliebte Dodd-Frank-Gesetz, das eine Antwort auf die Finanzkrise war und Banken lästige Regeln auferlegt, wieder abschaffen. Tatsächlich spräche nicht viel dafür, dass er die Branche weiter an die Kandare nehmen wolle, wenn Spitzenbanker Mitglieder der Regierung wären.
Mit Spannung blicken Beobachter auch auf den nächsten Termin des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed, der sich Mitte Dezember wieder trifft. Die Fed hatte vor Jahresfrist begonnen, die Zinsen anzuheben, und beim nächsten Treffen sollte eigentlich ein weiterer Zinsschritt vollzogen werden. Nun aber hat Trump die Wahl gewonnen, der der Fed-Chefin Janet Yellen im Wahlkampf vorgehalten hatte, die nach seinen Worten unnötig niedrigen Zinsen sorgten künstlich für gute Stimmung an den Börsen und spielten nur seiner Kontrahentin Hillary Clinton in die Karten. Man darf daher gespannt sein wie Yellen, die noch einen Vertrag bis Januar 2018 besitzt, mit der Situation umgehen wird. Insbesondere nachdem ihr bereits während des Wahlkampfs vom neuen Präsidenten eine Zukunft in diesem Amt in Abrede gestellt wurde. Auch waren seine Äußerungen zur Geldpolitik sehr widersprüchlich und zeugen von einem hohen Maß an Wankelmütigkeit. Mal sagte er, als "Schuldenkönig" liebe er Nullzinsen. Mal tönte er, man müsse echte Sparer vor der Fed schützen, die nur die Finanzwirtschaft begünstige.
Unausgegoren und von Machtkämpfen geprägt präsentiert sich nun auch das Umfeld von Trump, wie die jüngsten Rücktritte in seinem Übergangsteam deutlich machen. Sowohl Mike Rogers, Leiter des Geheimdienstausschusses, als auch Ben Carson, der einzige Schwarze, der als Anwärter auf einen Platz im Kabinett gehandelt wurde, nahmen diese Woche ihren Hut. Hinzu kommt der Umstand, dass der künftige Präsident Mitglieder seines Familienclans in wichtige Ämter und Beraterrollen hievte, was zumindest ein "Gschmäckle" hinterlässt, aber eben auch zum Unsicherheitsfaktor Trump beiträgt.
Was die Märkte nun interessiert ist die Frage, ob Trump alle Auflagen, die unter Obama beschlossen wurden, tatsächlich rückabwickeln wird und kann - etwa die Krankenversicherung, das Steuersystem und eben die Bankenregulierung. Beobachter sind sich einig, dass dies nicht immer so ohne weiteres funktionieren dürfte - und wenn, dann nur im Rahmen langfristiger Prozesse. Aber vorerst scheinen Investoren zumindest am Aktienmarkt auf eine Trump-Rallye zu wetten. Die Frage, ob dies im Sinne langfristig stabiler Märkte immer geboten sein mag und letztendlich auch denen aus den Vorstädten zu Gute kommt, die Trump gewählt haben, scheint im Moment eher in den Hintergrund zu rücken.
Risikobewertung der Banken auf dem Prüfstand
Wie Banken ihre Risiken einschätzen und bewerten müssen, ist sowohl für die Bankenaufsicht als auch die Europäischen Zentralbank (EZB) zu einer zentralen Frage im Rahmen von Basel III geworden. Nun hat die für die Bankenaufsicht zuständige EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger auf der Branchenkonferenz "Euro Finance Week" angekündigt, in den nächsten drei Jahren die internen Risikomodelle gezielt überprüfen zu wollen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Modelle konsistente Ergebnisse liefern und ungerechtfertigte Unterschiede bei der Kalkulation einschränken.
Lautenschläger packt damit ein international heißes Eisen an, geht es doch bei den laufenden Verhandlungen über strengere Vorschriften für Banken auch um interne Risikomodelle. Schließlich bestimmen diese wesentlich mit, wie dick die Kapitaldecke einer Bank sein muss. Je riskanter das Kreditportfolio eines Instituts ist, desto mehr Eigenkapital muss es zur Sicherheit vorhalten. Der Knackpunkt aber ist, dass eine Bank, die ihre Risiken kleinrechnet, in guten Zeiten zwar teures Kapital sparen kann, in schlechten Zeiten aber umso schneller umkippt - im Zweifel zulasten des Steuerzahlers.
Wie die Finanzkrise offenbarte, haben viele Banken bestimmte Gefahren massiv unterschätzt. Außerdem war klar geworden, dass es insgesamt sehr große Unterschiede bei der Berechnung der Risiken gibt. Studien haben gezeigt, dass es nicht nur Unterschiede bei den Banken und ihren Modellen gibt, sondern dass auch die Bankenaufseher unterschiedlich mit den Modellen umgehen. Hier bedarf es dringend einer Vereinheitlichung auf allen Ebenen.
Der Wildwuchs an Risikomodellen der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass mittlerweile auch der Baseler Ausschuss an strengen Leitplanken für die Anwendung solcher Risikomethoden arbeitet. Vor allem die USA drängen dort auf Einschränkungen bei internen Modellen, was den Europäern vielfach zu weit geht. Der Präsident der deutschen Bankenaufsicht BaFin, Felix Hufeld, drohte deshalb bereits mit einem Scheitern der Reform. Schließlich würde für europäische Banken der Kapitalbedarf sprunghaft ansteigen.
Auch Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret hat wichtige Änderungen der bisherigen Vorschläge gefordert. Es werde mit der Bundesbank keine Einigung um jeden Preis geben, sagte er und kritisierte, dass die diskutierten Vorschriften den Kapitalbedarf für Banken zu stark erhöhen würden. Dombret schlug nun vor, dass deutsche Darlehen stärker begünstigt werden. Diese seien sicherer als in vielen anderen Ländern, wo sich die Banken zu stark an den Marktpreisen von Immobilien orientierten. Deutsche Institute müssen den Wert einer Immobilie konservativer ermitteln als anderswo.
Und wo Dombret gar nicht mit sich reden lassen will, ist die Einführung eines so genannten ‘Output-Floors’. Einen solchen hat der Baseler Bankenausschuss vorgeschlagen, wonach es für die internen Modelle eine absolute Grenze geben soll. Meist ermitteln nämlich Banken mit eigenen Risikomodellen einen viel geringeren Kapitalbedarf als Institute, die das Standardverfahren nutzen. Damit soll ein geringerer Kapitalbedarf auf entweder 20% oder 40% gegenüber dem Standardmodell begrenzt werden. Dombret hält dagegen: In der Theorie gelte der ‘Output-Floors’ zwar als Mittel, um leichtsinniger Rechenakrobatik bei internen Modellen einen Riegel vorzuschieben. In der Praxis aber wirke er der Risikoorientierung entgegen. "Das können wir so nicht akzeptieren, denn an einer unerwünschten zusätzlichen Risikonahme von Banken sind wir nicht interessiert", macht er klar. Basel III habe andere Instrumente wie die Leverage Ratio entworfen, um Modell- und Missbrauchsrisiken zu bekämpfen.
Mittelstandskredite mit weniger Eigenkapital unterlegen
Die EU-Kommission greift Banken bei der Vergabe von Mittelstandskrediten unter die Arme. Wie Reuters berichtet, können die Institute Darlehen in Höhe von bis zu 1,5 Mio. € an kleinere und mittelgroße Unternehmen (KMU) weiterhin mit weniger Eigenkapital unterlegen. Demnach bleiben für diese Kleinkredite 23,8% bei der Hinterlegung abzugsfähig. Bei größeren Darlehen sollen 15 % der verbleibenden Summe abgezogen werden können.
Der Chef des Deutschen Sparkassenverbands, Georg Fahrenschon, begrüßte es, dass dieser sogenannte KMU-Skalierungsfaktor beibehalten wird. Er mahnte aber in Brüssel ein generelles Umdenken an, bei dem die internationalen Großbanken getrennt von den regional aufgestellten Geldhäusern betrachtet werden.
Diese Regelung ist Teil der Überarbeitung der Eigenkapitalverordnung (CRR) und der Eigenkapitalrichtlinie (CRD), die kommende Woche vorgestellt werden soll. Indessen kündigte EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis an, den bürokratischen Aufwand für kleinere Banken bei den Bonusregeln für Manager zu lockern, wo dies möglich sei. Anders als Großbanken sind viele kleine Institute nicht börsennotiert und zahlen nur geringe Boni, unterliegen aber derselben Regulatorik.
Investoren stellen Pharmaunternehmen Mittel zur Verfügung
Im Herbst leiden viele Menschen unter den Symptomen eines grippalen Infekts und greifen zur Linderung der Beschwerden zu neuen oder altbewährten Arzneimitteln. Doch vor der Erteilung einer Genehmigung für den Einsatz dieser Medikamente steht die Forschung, die zeitaufwendig und teuer ist. Um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein, wurden in dieser Woche gleich zwei bekannte Pharmaunternehmen am Primärmarkt aktiv.
So refinanzierte der niederländische Pharmariese Mylan mittels 4 Anleihen insgesamt 3 Mrd. €. Die 3-fache Überzeichnung der Orderbücher zeugt von einem starken Interesse seitens der Investoren. Diese konnten entsprechend ihren Vorlieben und Bedürfnissen zwischen Laufzeiten von 2 bis 12 Jahren wählen. Die erste Tranche, ein 2-jähriger Floater (XS1522989869) im Volumen von 500 Mio. €, ist am 22.11.2018 fällig und mit einer quartalsweisen Verzinsung in Höhe von +87 bps über dem 3-Monats-Euribor ausgestattet. Bei den übrigen Anleihen handelt es sich um Anleihen mit festen Kupons und folgenden Ausstattungen:
A189GM; fällig: 23.11.2020; Vol.: 750 Mio. €; Kupon: 1,25% p.a.; +132 bps über Mid Swap/
A189GN; fällig: 22.11.2024; Vol.: 1 Mrd. €; Kupon: 2,25% p.a.; +180 bps über Mid Swap/
A189GP; fällig: 22.11.2028; Vol.: 750 Mio. €; Kupon 3,125% p.a.; +237 bps über Mid Swap.
Aber auch der Arzneimittelhersteller AbbVie emittierte einen Dreierpack an Bonds im Gesamtvolumen von 3,6 Mrd. €. Bei der ersten Tranche handelt es sich um eine 3-jährige Anleihe (A189FJ) im Volumen von 1,4 Mrd. € mit Fälligkeit am 18.11.2019. Die Anleger erhalten einen jährlichen Kupon von 0,375%. Der Ausgabepreis lag bei 99,732% (+50 bps über Mid Swap). Die zweite 1,45 Mrd. € schwere Anleihe (A189FK) bietet dem Anleger eine jährliche Verzinsung in Höhe von 1,375% bis zum Laufzeitende am 17.05.2024. Emittiert wurde die Anleihe zu 99,776% und somit bei +95 bps über Mid Swap. Den Hattrick komplettiert eine 750 Mio. € schwere Anleihe (A189FL) mit jährlicher Kuponzahlung von 2,125% bis zum Laufzeitende am 17.11.2028. Der Ausgabepreis betrug 99,801% (+125 bps über Mid Swap).
Alle hier genannten Bonds verfügen mit Ausnahme des Floaters über ein optionales Sonderkündigungsrecht zu Gunsten des Emittenten (Make-Whole-Option). Wegen des Mindestanlagebetrages von 100.000 € zielen diese Papiere zumeist auf institutionelle Anleger ab..
Angeknockt wie ein Boxer
Bund-Future im Dezember-Kontrakt mit 159,14% einen vorerst neuen Tiefpunkt. Bemerkenswert dabei ist allerdings, dass man nicht den Eindruck hat, die Sorgen der Welt seien weniger geworden. Nein, es sind nur andere und diese scheinen den sicheren Hafen "Renten" nicht mehr zu befeuern. Aktuell handelt das Rentenbarometer wieder bei ca. 160,90% (heutige Eröffnung: 160,58%) und erinnert an einen angeknockten Boxer. Die Schwierigkeit hierbei ist, dass jederzeit sowohl ein "K.o." als auch ein "Lucky Punch" möglich ist, was eine Prognose nicht einfacher macht. Legt man die alte Börsenregel "Der Markt geht immer dorthin, wo es den meisten Investoren weh tut." zugrunde, so ist die Kurskorrektur noch nicht zu Ende.
Um in solchen Marktphasen ein Gespür für die weitere Marktentwicklung zu erhalten, ist die Chartanalyse immens wertvoll. Die hierbei zu benennenden Unterstützungslinien verlaufen momentan bei 159,36% bzw. 158,60%. Ob allerdings die Rückeroberung der 160er Marke nachhaltig gelingen wird, hängt von den kommenden Ereignissen ab. Nach Tagen der Spekulation werden die Fundamentaldaten wieder in den Fokus der Überlegungen rücken und vorübergehend die spiegelbildliche Korrelation zwischen Aktien und Renten ins Spiel bringen. Denn die Kursentwicklung an den Börsen war noch nie eine Einbahnstraße und wird es auch zukünftig nicht werden. Nach oben blickend ergeben sich ein erster Widerstand bei 161,46% und ein weiterer bei 162,56%.
Nur Frankreich und Spanien wagen sich aus der Deckung
In den USA wurden in dieser Handelswoche in erster Linie Geldmarkttitel zum Kauf angeboten. Insgesamt wurden 143 Mrd. USD als T-Bills mit Laufzeiten von 4 Wochen sowie 3 und 6 Monaten aufgelegt. Abgerundet wird das Emissionspaket heute mit der Aufstockung der 10-jährigen inflationsindexierten Anleihe um 11 Mrd. USD. In der kommenden Woche stehen neben den üblichen Geldmarktpapieren auch wieder T-Notes mit Laufzeiten von zwei, fünf und sieben Jahren zur Refinanzierung an.
In der Eurozone werden in dieser Woche nur Frankreich und Spanien den Investoren mittels der Aufstockung von Altemissionen Material offerieren. Spanien erhöht heute das Emissionsvolumen von drei Bonds (A18W6G / 2019 ; A18YPG / 2021 ; A1VQCB /2026) und Frankreich meldet bei insgesamt drei Anleihen (A0D2UV / 2021 ; A0TRKW / 2023 ; A18675 / 2047) ebenfalls Interesse an und legt zusätzlich eine neue Anleihe (A189GE / 2022) auf.
Es gibt nur noch ein Thema: Trump
Mit einer Woche Abstand zur Präsidentschaftswahl in den USA können wir feststellen, die Welt dreht sich weiter, aber sie ist eine andere als zuvor. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die Märkte weltweit in Turbulenzen versetzt, insbesondere den Devisenmarkt.
So konnten wir beim Währungspaar Euro/Dollar in den vergangenen Handelstagen extreme Kursbewegungen beobachten. In erster Reaktion auf einen möglichen Wahlsieg Trumps stieg der Euro bis auf 1,13 USD an. Mit der Gewissheit eines neuen Präsidenten legte der US-Dollar eine beeindruckende Erfolgsstory aufs Parkett. Die Stärke des Dollars wird durch Spekulationen getrieben, wonach eine Trump-Regierung durch höhere Ausgaben die Wirtschaft sowie die Inflation ankurbeln wird und als Konsequenz die Federal Reserve (Fed) die Zinsen erhöhen muss. Seither befindet sich die europäische Gemeinschaftswährung im Sinkflug, der vorerst bei 1,0667 USD - einem neuen Jahrestief - abgebremst werden konnte. So niedrig notierte die Einheitswährung zuletzt im Dezember 2015, als die US-Notenbank Fed nach fast 10 Jahren erstmals wieder die Zinsen angehoben hatte. Aktuell handelt der Euro bei ca. 1,0725 USD und somit etwas über dem damaligen Tiefstkurs von 1,0524 USD.
Auch nach einer Woche Trump-Gewissheit notiert die Währung Mexikos noch immer mit 20,20 MXN in der Nähe des historisch niedrigen Niveaus von 21,3897 MXN. Auch gegenüber dem Euro konnte sich der Peso nur leicht von seinem Allzeittief bei 23,45 MXN entfernen und handelt derzeit mit 21,65 MXN.
Innerhalb der vergangenen Handelswoche standen aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten insbesondere Währungsanleihen auf US-Dollar sowie mexikanische Peso im Fokus der Privatanleger. Darüber hinaus waren auch Bonds lautend auf russische Rubel, südafrikanische Rand und türkische Lira mehrfach nachgefragt worden.
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Herausgeber:
Baader Bank AG
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www.baaderbank.de
Redaktion:
Robert Halver,
Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank AG
Marc Schlömer, Kapitalmarktanalyse, Baader Bank AG
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Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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