David Rosenberg: Dieses Investment dürfte nach dem Ende des Zinserhöhungszyklus am meisten profitieren
Die Geldpolitik der Notenbanken, insbesondere aber deren Folgen, werden unter Anlegern verstärkt diskutiert. Dabei stellt sich auch die Frage, mit welchen Investments Anleger am besten profitieren. Spitzenökonom David Rosenberg meint, die Antwort zu kennen.
• Rosenberg hält Aktienrally für überbewertet
• Experte geht von Ende des Zinserhöhungszyklus aus
• Anleihen werden Aktien outperformen
David Rosenberg ist Chef-Ökonom und Stratege bei Rosenberg Research, einem Unternehmen, das er selbst gegründet hat. Der Marktexperte hält die aktuelle Aktienrally für nicht nachhaltig und riet Anlegern unlängst dazu, Gewinne mitzunehmen, bevor es zu einem Crash am Markt komme. Insbesondere den marktbreiten US-Index S&P 500 hält Rosenberg für massiv überwertet, wie er in einem YouTube-Video mit dem Titel "Nehmen Sie das Geld und rennen Sie" erklärte. Besonders pessimistisch bewertet Rosenberg die Lage bei zwei Branchen, die sich zuletzt als marktstützend erwiesen hatten: IT und zyklische Konsumgüter.
In einem Beitrag für die Financial Post legt Rosenberg jetzt nach.
Rosenberg erwartet keine weiteren Zinserhöhungen
Auch dabei betonte er abermals seine Zweifel an der Nachhaltigkeit der Aktienmarktentwicklung, insbesondere vor dem Hintergrund der Geldpolitik der US-Notenbank und deren Folgen.
Rosenberg geht davon aus, dass es keine weiteren Zinserhöhungen durch die Währungshüter geben wird. Die letzte Leitzinserhöhung nahm die Fed im Juli vor. Nach insgesamt 16 Zinsanhebungen innerhalb von 16 Monaten hält die Notenbank seitdem die Füße still, so auch in der jüngsten Zinssitzung Anfang November. Für Rosenberg sind dies eindeutige Hinweise, denn historisch gesehen markiert eine fünfmonatige Pause ohne Zinserhöhungen das Ende des Straffungszyklus der Fed. "Die Geschichte zeigt, dass der Zyklus vorbei ist, wenn die Fed nach einem Straffungszyklus so lange keine Zinserhöhungen durchführt. Der nächste Schritt wäre eine Zinssenkung", so Rosenberg in seinem Beitrag für die Financial Post.
Anleihen im Vorteil
Für Anleihen seien dies gute Nachrichten, da ein Rückgang der Zinssätze die Anleihenpreise in die Höhe treiben würde. Während der Zinspause tendierten Anleihen und Aktien zunächst dazu, gemeinsam zu steigen, Anleihen hätten aber schlussendlich die Nase vorn, zeigt sich Rosenberg in seinem Kommentar überzeugt. "… nichts entwickelt sich so gut, wie die 30-jährige Staatsanleihe, die traditionell Punkt für Punkt eine durchschnittliche Gesamtrendite von 9 % liefert", so der Spitzenökonom weiter.
Aktienmarktanstieg nicht nachhaltig
In einer weiteren Mitteilung von Rosenberg, aus der Yahoo Finance zitiert, zeigt sich der Marktexperte zudem skeptisch, was die jüngste Aktienrally und deren Nachhaltigkeit angeht, da der Aktienanstieg "ziemlich beschissen" gewesen sei und es zudem an Fundamentaldaten mangele. Dies sei in einer Zeit schwacher Gewinnprognosen und zudem ohne die Beteiligung von Small-Cap-Titeln erfolgt: "Wir haben eine ziemlich deutliche Outperformance bei Aktien gesehen, die am stärksten leerverkauft waren, eine schwache Bilanz haben und bei nicht-profitablen Technologiewerten", fasst er die jüngsten Entwicklungen zusammen. "Eine polarisierte Rally ohne Schwung bei Small Caps deutet auf Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Dynamik hin."
Hinweise auf einen Rückgang seien seiner Ansicht nach ein stetiger Rückgang der monatlichen Arbeitsplätze sowie eine Arbeitslosenquote, die von ihrem Zyklustief um 50 Basispunkte gestiegen ist, von 3,4 Prozent im April auf 3,9 Prozent im Oktober. Dies wertet Rosenberg als Rezessionssignal.
Redaktion finanzen.net
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