Aktienstrategie-Kolumne Wolfgang Braun

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08.06.12 10:18 Uhr

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Das neue Jahrtausend war für Aktienanleger bislang kein Zuckerschlecken.

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Ab März 2000 büßte der DAX innerhalb von drei Jahren fast drei Viertel an Wert ein. Bis Ende 2007 waren die Verluste zwar wieder ausgebügelt, doch seither wirbelt die Schulden- und Bankenkrise die Kurse durcheinander. Unter dem Strich bleibt so im DAX innerhalb von 12 Jahren ein Minus von 25 Prozent. Die Punkte gehen eindeutig an die Konkurrenz aus dem Anleihesektor. Alle Anleger, die sich nicht mehr an stabile Aufwärtstrends erinnern können, empfehle ich einen Blick auf den Rex-Performance-Index, der die Wertentwicklung der deutschen Staatsanleihen (Kursgewinne plus Zinsen) erfasst. Hier ging es im neuen Jahrtausend kontinuierlich aufwärts, wobei sich der Trend zuletzt noch beschleunigt hat. Unter dem Strich steht so innerhalb von 12 Jahren eine Rendite von 95 Prozent oder 5,7 Prozent p.a.

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Nicht blenden lassen

Derzeit gelten deutsche Staatsanleihen als einer der letzten sicheren Fluchtorte für Geld. Kurzfristig könnten die Anleihekurse daher weiter zulegen, zumal lang laufende Trends nur schwer zu kippen sind. Wer langfristig denkt, lässt sich aber von der Vergangenheit nicht blenden und steigt jetzt auf Aktien um. Der Bewertungsabschlag von Dividendenpapieren im Vergleich zu den Anleihen war nämlich noch nie so groß wie aktuell und zeigt die Verzerrungen, die die Eingriffe der Notenbanken sowie die Schuldenkrise ausgelöst haben. Der Zinssatz für eine 10-jährige Bundesanleihe liegt derzeit bei 1,34 Prozent. Im Umkehrschluss ergibt sich ein KGV von 75. So viele Jahre dauert es, bis sich das eingesetzte Kapital verdoppelt. Unter diesen Voraussetzungen ist vorhersehbar, dass Renditen von 5,7 Prozent in den nächsten Jahren bei Staatsanleihen nicht mehr drin sind. Das KGV im DAX liegt dagegen aktuell bei rund 9. Natürlich sind die Gewinnschätzungen mit hohen Unsicherheiten verbunden. Klar ist aber: Die Bewertungen sind heute deutlich niedriger als vor 12 Jahren. Um 2000 wiesen die deutschen Blue Chips Gewinnvielfache von über 30 auf.

Risikoprofil ändert sich

Um die Jahrtausendwende war eine Übergewichtung von Anleihen im Vergleich zu Aktien angebracht. Seither hat sich das Risikoprofil der beiden Anlageklassen stark verändert. Die massive Übergewichtung von Anleihen in den Depots vieler Investoren ist daher ein Fehler. Es ist fast sicher, dass Aktien in den nächsten 12 Jahren im Vergleich zu Anleihen die Nase vorn haben werden.

Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de

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