EZB hält Zinsen klein – und zwar „länger als ein Jahr“
Will Asmussen die Deutschen ob ihrer Sorgen um die Langfristigkeit von Draghis Zinsversprechen nur beruhigen?
Steigt die Arbeitslosenquote um ein Prozent, sinkt die Geburtenrate bei den 20- bis 24-Jährigen um etwa 0,1 Prozent.
Der Premiere, die Mario Draghi aufgeführt hatte, folgte eine verklausulierte Präzisierung von Jörg Asmussen. Draghi, seines Zeichens EZB-Chef, hatte vergangenen Donnerstag erstmals in der Geschichte der Notenbank einen Ausblick auf die künftige Geldpolitik gegeben und beteuert, die Leitzinsen über einen längeren Zeitraum niedrig zu halten. Nun äußerte sich auch Asmussen als EZB-Direktor zu Draghis Ankündigung – und zwar dergestalt, dass man für die Niedrigzinsphase von einem Zeitraum ausgehe, „der auf jeden Fall länger als ein Jahr ist“. Darüber hinaus betonte er, dass man jederzeit konventionelle und unkonventionelle Maßnahmen einsetzen könnte. Aha! Nur, was will uns der Deutsche im EZB-Direktorium damit sagen? Will er den deutschen Michel ob seiner Sorgen um die Langfristigkeit von Draghis Zinsversprechen beruhigen und dennoch nicht gegen die EZB-Politik Stellung beziehen? Denn schließlich sind zwölf Monate und ein Tag ebenso länger als ein Jahr wie zwei oder drei Jahre. Diplomatie drückt sich eben manchmal in Verklausulierungen aus, so mag man meinen. Doch nun sah sich die EZB genötigt, Asmussens Verklausulierungen wiederum zu interpretieren. Asmussen habe das Zinsversprechen der Notenbank nicht konkretisieren wollen, versicherte die EZB. Also hat sich Asmussen doch nur zu weit vorgewagt und die EZB rudert nun wieder zurück? Schließlich hatte der Kurs des Euro mit starken Verlusten auf die Interview-Aussagen von Asmussen reagiert. Die Gemeinschaftswährung rutschte unter 1,28 US-Dollar und erreichte bei 1,2756 US-Dollar den tiefsten Stand seit drei Monaten.
Dass ungeachtet der Beruhigung der Märkte, die durch die Äußerungen Draghis ausgelöst worden ist, einiges faul ist in Euroland, lässt sich anhand jüngster Wirtschaftszahlen fast beliebig belegen. Die französische Industrie etwa hatte im Mai geschwächelt. Die Produktion lag 0,4% tiefer als im Vormonat. Italiens Industrieproduktion stieg im Mai zwar um 0,1%, lag damit allerdings unter den Erwartungen. Spaniens Industrieproduktion ging im gleichen Monat um 1,3% zurück. Oder die griechischen Baugenehmigungen, die im April um 21% absackten. Immerhin, die deutsche Wirtschaft ist von April bis Juni laut Bundesregierung kräftig gewachsen. Die Zahlen für das 2. Quartal, die demnächst vorliegen werden, sollen gut sein.
Dass die Perspektiven für die Eurozone insgesamt nicht erquicklich sein könnten, darauf deutet eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hin. Demnach könnte die Zahl der Arbeitslosen 2014 erstmals seit Bestehen des Währungsraums auf über 20 Millionen steigen. Als Grund für den starken Anstieg der Arbeitslosigkeit sehen die Autoren der Studie die schwere Wirtschaftskrise. Die Wirtschaft in der Währungsunion wird demnach 2013 um 0,6% schrumpfen. Eine Ausnahme würde hier einzig Deutschland machen, wo die Wirtschaft dank einer Belebung im zweiten Halbjahr um 0,3% wachsen werde.
Einen weiteren Trend, der sich sehr langfristig auswirkt, machte indessen das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock aus. Einer Studie zufolge sind wegen der Wirtschaftskrise im zurückliegenden Jahrzehnt in Europa weniger Kinder geboren worden. Im Durchschnitt von 28 europäischen Ländern sank die Kinderzahl pro Frau umso stärker, je höher die Arbeitslosenquote anstieg. Besonders deutlich sei diese Entwicklung in den südeuropäischen Ländern wie Spanien und Kroatien, außerdem in Ungarn, Irland und Lettland. Die Studie belege für das heutige Europa, dass sich die Höhe der Arbeitslosigkeit durchaus auf die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, auswirkt. Steigt die Arbeitslosenquote um 1%, sinkt die Geburtenrate bei den 20- bis 24-Jährigen um etwa 0,1%, in Südeuropa sogar um 0,3%. Das demografische Problem einer zu stark alternden Gesellschaft wird dadurch also noch verschärft.
Ansteckungsgefahr am Rentenmarkt gebannt
Die Schnäppchenjäger am Rentenmarkt konzentrierten sich diese Woche unter anderem auf Währungsanleihen.
Die Anleger am Rentenmarkt atmen auf. Nachdem EZB-Chef Mario Draghi am vergangenen Donnerstag den Finanzmärkten über einen längeren Zeitraum niedrige Leitzinsen versprochen hatte, sind die Renditen von Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer zurückgegangen. Für zusätzliche Beruhigung sorgte die Zusage der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF, Griechenland wenigstens auf Raten eine weitere Kredit-Tranche auszuzahlen. Hinzu kam die Beilegung der Regierungskrise in Lissabon. Die Renditen der zehnjährigen portugiesischen Staatspapiere gingen in den vergangenen fünf Handelstagen von 7,336% auf gestern 6,60%, der Rendite eines in 10/2023 fälligen Staatspapiers aus Lissabon (A0TWJE), zurück. Auch die Kurse der zehnjährigen Papiere Griechenlands stiegen, so dass die Renditen von 11,452% auf gestern 10,994% zurückgingen, wie bei einem bis 2/2023 laufenden Bond aus Athen (A1G1UA). Ebenso verliefen die Trends in Italien, dessen zehnjährige Anleihen gestern mit 4,458% rentierten, nach 4,494% in der vergangenen Woche. Italienische Anleihen werden allerdings aus steuerrechtlichen Gründen an deutschen Börsen nicht notiert.
Die Schnäppchenjäger am Rentenmarkt konzentrierten sich diese Woche unter anderem auf Währungsanleihen. So traf eine auf Australische Dollar lautende Anleihe von Mercedes-Benz (A1HNA8) den Geschmack der Anleger. Das Papier läuft bis 7/2016 und rentiert mit rund 3,9%. Gesucht war nach den Kursverlusten der Vergangenheit auch eine Währungsanleihe der Rabobank in Türkischer Lira (A1GKX1) mit ca. 8,4% Rendite und einer Endfälligkeit in 1/2015. Ebenfalls gefragt war eine Anleihe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (A1K0WU) in Brasilianischen Real, die bis 3/2015 läuft und eine Rendite von ca. 8,2% aufweist.
S&P senkt für Italien den Daumen Zwei Stufen vor Ramsch-Niveau
Standard & Poor's (S&P) senkt für Italien den Daumen. Die Rating-Agentur hat die Bonität des Euro-Krisenlandes wegen der schwachen konjunkturellen Aussichten abgewertet. Das Rating werde von "BBB+" auf "BBB" herabgestuft. Damit liegt die Bonität nur noch zwei Stufen über dem, was man Ramsch-Niveau nennt, also gemeinhin als spekulative Anlage bezeichnet wird. Doch nicht nur das, S&P setzte den Ausblick für Italien auf "negativ", weshalb in den kommenden Monaten mit einer weiteren Herabstufung gerechnet werden kann. Laut S&P haben sich die Aussichten für die italienische Wirtschaft zuletzt weiter verschlechtert. Die Wirtschaftsleistung sei im ersten Quartal weiter gesunken und sie befinde sich derzeit unverändert in einem Abschwung. Die Ratingagentur rechnet für 2013 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,9 Prozent. Außerdem sehen die S&P-Experten in den vergleichsweise hohen Kreditzinsen, die italienische Firmen zahlen müssen, ein Problem. Und nicht zuletzt: Insgesamt wird nach Einschätzung von S&P die Verschuldung des Landes auf einem gefährlich hohen Niveau verharren.
Fitch belohnt Lettlands Beitritt zur Eurozone Baltischer Staat erhält höhere Bonitätsnote.
Es gab mal eine Zeit, da hatte man in Euroland den Anspruch, dass nur die mit dem fittesten Haushalt beitreten durften. Heute, so beschleicht einen der Verdacht, kann das auch anders sein. Denn warum sollte ein Land genau dann eine höhere Bonität erhalten, wenn es Mitglied der Eurozone wird? Etwa weil nun noch andere Mitgliedsstaaten bereit stehen, für die Schulden des Neulings einzutreten? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn wir diese Gedanken üben, just zu einem Zeitpunkt, zu dem die Rating-Agentur Fitch die Kreditbewertung von Lettland angehoben hat - unmittelbar nachdem die Euro-Finanzminister grünes Licht zur Aufnahme des baltischen Staates in die Eurozone gegeben hatten. Fitch hat die Bewertung auf "BBB+" von zuvor "BBB" verbessert. Damit wird Lettland drei Stufen über dem "Ramsch-Niveau" eingestuft. Die Einführung des Euro werde der Wirtschaftspolitik des baltischen Landes mehr Gewicht verleihen und die Kreditrisiken verringern, so die Einschätzung der Fitch-Experten. Lettland führt zum 1. Januar kommenden Jahres den Euro ein. Das Land mit rund 2 Millionen Bürgern erfüllt alle Maastrichter Beitrittskriterien und wird das 18. Mitglied im Währungsclub.
Hellrote Karte für Athen Internationale Geldgeber setzen Griechenland unter Druck.
Wenn das keine dunkelgelbe oder gar schon hellrote Karte war, die sich da Athen abgeholt hat! Just vor der Entscheidung über weitere Kredithilfen für Griechenland attestierten die internationalen Geldgeber dem Land mangelnden Reformeifer. Ja, man sehe zwar Fortschritte, aber, nein, bei der Umsetzung der Sparpolitik hinke Athen in einigen Belangen hinterher, ließ die Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF verlauten. Besonders der Stellenabbau im öffentlichen Dienst verlaufe nur schleppend, so die Kritik. Und so zwingen die internationalen Geldgeber die Regierung in Athen mit verbindlichen Fristen zum Personalabbau in der öffentlichen Verwaltung. Als Vorbedingung für weitere Milliardenhilfen müssen die ersten 4.200 Beschäftigten bis Ende Juli in eine Beschäftigungsgesellschaft wechseln und vorher bis Mitte Juli die notwendigen Gesetzgebungsschritte über die Bühne gehen.
Die Eurogruppe und der IWF hatten sich am Montag grundsätzlich auf weitere Hilfen über 6,8 Mrd. € verständigt, die in Raten ausgezahlt werden sollen. Und nun sollen auch die Halter von Mittelklasse- und Luxuswagen zur Kasse gebeten werden. Noch im Juli will Athen ein Gesetz beschließen, das eine Sondersteuer für die Autohalter vorsieht, die 130 Mio. € bringen soll. Dagegen könnte Griechenland-Urlaub künftig günstiger werden. Die Troika gestand Athen zu, die Mehrwertsteuer für Restaurantbesuche und Catering von derzeit 23% zu senken. Nur als Randbemerkung, auch wenn die Regierung noch im März 2010 die Mehrwertsteuer um 4 Punkte auf 23% erhöht hat, sind die Einnahmen daraus für Athen in den ersten fünf Monaten 2013 um 13% gesunken.
Interessanterweise hat indessen Frankreich angeregt, den griechischen Banken mit direkten Kapitalspritzen des europäischen Krisenfonds ESM zu helfen. Die Frage sei hier erlaubt, ob damit nicht ein Muster geschaffen werden soll, das im Bedarfsfall auch auf die Banken anderer Länder übertragbar wäre.
Corporates Bonds: Pinault-Printemps-Redoute auch als Kering gefragt Reges Treiben am Primärmarkt
Die Anleihe der nun als Kering firmierenden ehemaligen Pinault-Printemps-Redoute, eine auf Handel und Luxusgüter spezialisierte französische Holdinggesellschaft mit Sitz in Paris, war am Montag dieser Woche sehr stark nachgefragt. Die siebenjährige Emission (A1HNGQ, Fälligkeit 7/2020) im Volumen von 500 Mio. € und mit einem Kupon von 2,50% war mehr als neunfach überzeichnet, was sich im Verlauf des Verfahrens im Spread deutlich bemerkbar machte. Ursprünglich zu +105 bis +110 bps über Mid Swap und dann offiziell um +100 bps über Mid Swap angepriesen, erfolgte die Platzierung zu +98 bps über Mid Swap. Zum Emissionszeitpunkt entsprach dies einem Kurs von 99,848%.
Vorstellig wurde am Montag ferner die Schweizer Zeitarbeitsfirma Adecco mit einer im November 2019 fälligen Anleihe (A1HNGP) über 400 Mio. €. Mit +135 bps über Mid Swap erfolgte die Platzierung am unteren Rand der offiziellen Marketing-Spanne (+135 bis +145 bps über Mid Swap), was bei einem Kupon von 2,75% einem Kurs von 99,911% entsprach.
Aber auch am Dienstag wurden mehrere Anleihen emittiert.
So platzierte Continental, ein Automobilzulieferer mit Sitz in Hannover, eine viel beachtete 5-jährige Anleihe (A1X24V, Fälligkeit 7/2018) mit einem Kupon von 3,00%. Gepreist wurde die Anleihe bei +267,5 bps über Bunds. Das Volumen der Anleihe beträgt 750 Mio. €. Der Emissionspreis war 98,95%.
Vivendi, der größte französische Medienkonzern, der in den Branchen Musik, Fernsehen, Film, Verlagswesen, Telekommunikation und Internet tätig ist, emittierte eine 6-jährige Anleihe (Fälligkeit 7/2019). Der Kupon beträgt 2,375%. Gepreist wurde die Anleihe bei +125 bps über Mid Swap. Der Emissionspreis der 750 Mio. € großen Anleihe wurde mit 99,574% festgestellt.
Aber auch John Deere, der Weltmarktführer für Landtechnik, platzierte eine 5-jährige Anleihe (A1HNJ8, Fälligkeit 7/2018). Der Kupon beträgt 1,50%. Gepreist wurde die Anleihe bei +40 bps über Mid Swap, d.h. zum Emissionszeitpunkt bei 99,97%. Das Volumen der Anleihe beläuft sich auf 300 Mio. €.
Euro-Bund-Future: Handel erinnert an Wimbledon Diverse Meldungen bestimmen das Match.
In den vergangenen Handelstagen erinnert der Handelsverlauf im Euro-Bund-Future an ein hart umkämpftes Tennismatch in Wimbledon. Auch dort fliegt der Ball hin und her und dazwischen wird hart serviert. So wurde der Markt am Freitag von einem starken Aufschlag, in Gestalt des amerikanischen Arbeitsmarktberichts überrascht. Da die Zahlen besser als erwartet kamen, fiel das Rentenbarometer wie ein Stein von 142,32% auf 141,53%. Doch schon kurz nach dem Wochenende flog der Euro-Bund-Future wieder dahin zurück, woher er gekommen war. Getrieben durch Äußerungen von EZB-Direktor Asmussen zur Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), den Problemen in Portugal und die Herabstufung Italiens durch die Rating-Agentur S&P, wurde zusätzlich der Spin erhöht. Und so drang das Sorgenbarometer fast bis an die Marke von 143,00% vor, die er im morgentlichen Handel nun sogar mit den Vorgaben aus den USA übersprungen hat.
Charttechnisch ist weiterhin die erste Hürde bei der psychologisch wichtigen Marke von 143,00%, sowie um den Bereich von 144,40% (mehrere Tiefs im Mai 2013) zu sehen. Als Unterstützung kann zunächst weiter auf die Bereiche um 141% und anschließend 139,90% gesetzt werden.
Die Seitenauslinien sind zwar breit gesteckt, allerdings ist bei der aktuellen Volatilität so gut wie alles möglich. Und manchmal entscheiden Millimeter darüber ob der Ball auf der Linie ist oder nicht, also ob es in die eine oder in die andere Richtung geht.
Neuemissionen: Spanien genießt das Vertrauen der Anleger Italien vor der Nagelprobe nach Downgrade
Trotz aller Widrigkeiten hat es Spanien in dieser Woche geschafft, sich erstmals seit März 2011 wieder langfristig, d.h. für 15 Jahre, am Kapitalmarkt zu refinanzieren. Die Nachfrage belief sich auf über das Doppelte der angebotenen 3,5 Mrd. € (A1HNMJ) und daher musste den Investoren auch „nur“ eine Rendite von 5,19% geboten werden. Dass die internationale Nachfrage sogar größer als die nationale war, war nicht selbstverständlich, aber umso erfreulicher. Aber auch andere europäische Staaten benötigen liquide Mittel. So hat in dieser Woche die Niederlande die aktuelle zehnjährige Anleihe aufgestockt und auch die Bundesrepublik Deutschland hat den Kapitalmarkt gleich zweimal in Anspruch genommen. Zum einen mittels einer Aufstockung der inflationsindexierten Anleihe (103053), bei der die Nachfrage seitens der Investoren unter den Erwartungen blieb. Lediglich 1,4-fach überzeichnet wurde die Anleihe um 1 Mrd. € auf insgesamt 10 Mrd. € aufgestockt, und dies bei einer realen Durchschnittsrendite von -0,47%. Im zweiten Fall wurde im Tenderverfahren das Volumen der zweijährigen Schatzanweisungen (113742) um 5 Mrd. auf insgesamt 15 Mrd. € erhöht. Bei einer 2-fachen Überzeichnung konnte hierbei seitens der Anleger lediglich eine Rendite von +0,07% erzielt werden.
Mit Spannung erwartet wird am heutigen Tag die Begebung italienischer Staatsanleihen u.a. mit Laufzeiten von 31 Jahren, da es sich hierbei um die erste Inanspruchnahme des Kapitalmarktes seit dem Downgrade Italiens durch Standard & Poor’s handelt.
Währungsanleihen: Euro mit Fehlstart in das 2. Halbjahr, aber jetzt .... Türkische Lira profitiert von Notenbankbeschluss
Auch wenn das zweite Halbjahr bislang nur wenige Handelstage vorzuweisen hat, waren diese jedoch für die Anleger am Devisenmarkt nicht die allerbesten. Denn der Start in die zweite Jahreshälfte könnte für die europäische Gemeinschaftswährung auch als Fehlstart bezeichnet werden. Nachdem der Euro in der vergangenen Woche nach der EZB-Sitzung unter die Marke von 1,30 USD fiel, hat er seine Negativserie auch in dieser Woche weiter fortgesetzt. Am Dienstag sorgten Aussagen von EZB-Direktionsmitglied Jörg Asmussen über den weiteren Kurs der EZB in Sachen Geldpolitik für Aufruhr am Devisenmarkt. Infolgedessen rutschte der Euro auf ein neues 3-Monats-Tief bei 1,2756 USD, was nur noch knapp über dem Jahrestief von Anfang April lag (1,2748 USD). Im weiteren Handelsverlauf konnte sich die Einheitswährung wieder etwas stabilisieren. Nach der gestrigen Veröffentlichung der Fed-Protokolle hat sich der Euro allerdings angschickt, die Marke von 1,32 USD zu überspringen und notiert aktuell bei 1,3080 USD.
Im Gegensatz zu Europa möchte die türkische Notenbank in Zukunft ihre Geldpolitik straffer gestalten. Vor diesem Hintergrund konnte die heimische Währung zulegen, nachdem Sie in den vergangenen Wochen einiges an Wert eingebüßt hatte, nicht zuletzt wegen den politischen Unruhen. Aktuell handelt die türkische Lira im Vergleich zum Euro bei ca. 2,5350 TRY.
Da sich die Eurokrise wieder etwas zugespitzt hat, bleiben Fremdwährungsanleihen als Alternative zum Euro weiterhin attraktiv. Nach wie vor zählen Währungsanleihen auf australische Dollar, US-Dollar und norwegische Kronen zu den favorisierten Bonds.
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Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.Baadermarkets.de
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