Neue Würth-Anleihe ein Kauf?
Der Spezialist für Montage- und Befestigungsmaterialien will erneut den Kapitalmarkt anzapfen. Dabei nutzt er zwar das derzeit gute Zinsumfeld mit einem sehr überschaubaren Kupon, könnte aber zumindest auf der Kursseite attraktives Potenzial haben.
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Schrauben, Dübel und Beschläge sind das Metier der Würth-Gruppe und ihren Konzerntöchtern. Dabei macht man den Umsatz sowohl im stationären Handel als auch immer mehr im Internet. So sind auf Basis der Würth-Gruppe im letzten Geschäftsjahr die Online-Umsätze um 21% gestiegen und machen nun rund 13% des Gesamtumsatzes aus.
Insgesamt steigerte Würth im Berichtszeitraum sein Betriebsergebnis um 15,7% auf 515 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote stieg auf 45,2% und die liquiden Mittel in der Gruppe lagen bei gut 600 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss betrug letztlich 378 Mio. Euro und war der zweithöchste Wert in der Unternehmensgeschichte.
Würth im mittleren Investmentgrade-Bereich
Das sorgt auch dafür, dass Würth bei den Ratingagenturen gut angesehen wird. So hat der Konzern bei Standard & Poor´s ein Rating von A mit einem stabilen Ausblick. Und das dürfte auch so bleiben, auch wenn Würth über seine deutsche Hauptgesellschaft nun erneut den Kapitalmarkt anzapfen will. Denn die Adolf Würth GmbH & Co. KG plant über ihre Finanzierungstochter Würth Finance die Emission einer 500 Mio. Euro schweren 7-jährigen Anleihe.
Das dadurch eingenommene Geld dürfte vorrangig zur Refinanzierung einer im August fälligen Anleihe genutzt werden sowie zur Finanzierung weiterer Investitionen, insbesondere in den Ausbau der Online-Aktivitäten und eventuell beim Zukauf weiterer Betriebsteile. Geplant ist die Notierungsaufnahme in der nächsten Woche und der Kupon beträgt 1%.
Neue Anleihe auch für Privatanleger interessant
Interessant wird die Anleihe auch dadurch, dass dem Vernehmen nach auf eine große Stückelung verzichtet wird und ab 1.000 Euro privatanlegerfreundlich investiert werden kann. Das dürfte schon für eine spannende Nachfrage sorgen. Zumal zwei weitere ausstehende Anleihen der Würth Finance auf aktuelle Renditen von deutlich unter 1% kommen.
Ich würde hier empfehlen, zweigleisig zu fahren. Zum einen erwarte ich bei der neuen Würth-Anleihe ein deutliches Kurssteigerungspotenzial. Deshalb auch eine Kauf-Empfehlung. Wer kurzfristig etwas Rendite jagen möchte, kann zusätzlich auch in die 2020er Anleihe investieren. Diese hat im Zuge der Marktturbulenzen etwas Luft rausgelassen und notiert derzeit bei einer Rendite auf Fälligkeit von knapp über 0,6%. Interessantes Detail: Der nächste Kupon über 1,75% wird am 21. Mai gezahlt. Tendenziell dürften hier auch noch erneute Kursgewinne drin sein.
Weitere chancenreiche Anleihen identifiziert Anleihe-Experte Carsten Müller Woche für Woche in "alpha anleihen & zinsen", dem Premium-Börsenbrief für wertorientierte Anleger, die auf hohe Renditen nicht verzichten wollen. Fordern Sie sich hier eine kostenfreie Probeausgabe an!
Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
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