Zweiter Anlauf

Allianz plant europäischen Online-Versicherer

30.11.18 12:13 Uhr

Allianz plant europäischen Online-Versicherer | finanzen.net

Die Allianz will einen europäischen Online-Versicherer gründen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

299,40 EUR -1,60 EUR -0,53%

Einfachere Verträge und einheitliche Angebote für ganz Europa: Die Allianz will einen neuen Online-Versicherer starten und ihren Gewinn in den nächsten Jahren weiter steigern. "Wir wollen ein einheitliches Angebot für die Kunden über ganz Europa hinweg", sagte Allianz-Chef Oliver Bäte am Freitag beim Kapitalmarkttag des Konzerns in München. Für Kunden und Mitarbeiter soll es einfacher werden, und die Kosten sollen sinken. Auch ein Stellenabbau sei möglich. "Dieser ist aber nicht das Ziel", sagte Bäte.

Wer­bung

Mit ihren Finanzzielen für die kommenden Jahre konnte die Allianz an der Börse nicht überzeugen. Die Aktie verlor gegen Mittag 0,85 Prozent an Wert auf 187,54 Euro und gehörte damit zu den schwächeren Werten im DAX. Nach Ansicht von UBS-Analyst Jonny Urwin bewegten sich die Gewinnziele zwar im Rahmen der Erwartungen; die Vorgabe für die Kapitalstärke trübt aus seiner Sicht aber das Bild.

Das operative Ergebnis soll zwischen 2018 und 2021 im jährlichen Schnitt um mehr als vier Prozent wachsen, wie Finanzchef Giulio Terzariol ankündigte. Grundlage dafür ist ein operativer Gewinn von 11,1 Milliarden Euro - die Mitte der bisherigen Zielspanne für 2018. Die Spanne reicht insgesamt von 10,6 bis 11,6 Milliarden Euro. Terzariol deutete an, dass die Allianz hier aber den oberen Bereich erreichen könne.

Wer­bung

Auch unter dem Strich will die Allianz ihr Ergebnis weiter steigern. Für den Gewinn je Aktie peilt das Unternehmen zwischen 2019 und 2021 ein jährliches Plus von im Schnitt mehr als fünf Prozent an. Die Eigenkapitalrendite soll auf mehr als 13 Prozent steigen. Dabei sind nicht realisierte Gewinne und Verluste aus festverzinslichen Wertpapieren sowie aktivierte Abschlusskosten für Verträge herausgerechnet. Die Schwelle von 13 Prozent hatte die Allianz zuletzt im Jahr 2014 erreicht.

Seinen Gewinn je Aktie hatte der Konzern seit 2017 auch nach oben getrieben, indem er für Milliarden eigene Aktien zurückkaufte und so die Zahl der Anteilsscheine senkte. Vorstandschef Bäte schloss nicht aus, dass der Konzern diese Strategie in den nächsten Jahren fortsetzt: "Wir werden Überschusskapital entweder einsetzen oder an die Aktionäre zurückgeben."

Wer­bung

So hatte die Allianz auf der Suche nach großen Übernahmezielen in den vergangenen Jahren nur mäßigen Erfolg. Seit 2016 gab der Konzern nach eigenen Angaben vier Milliarden Euro für Zukäufe aus, den Großteil davon für die Komplettübernahme des Kreditversicherers Euler Hermes und den Einstieg beim britischen Versicherer Liverpool Victoria. Mehrfach hielt Bäte die verlangten Preise für interessante Unternehmen für zu hoch.

Die Allianz sitzt nach wie vor auf einem dicken Kapitalpolster. Die für Versicherer maßgebliche Solvency-II-Quote stieg von 2015 bis Ende September 2018 von 200 auf 229 Prozent. Für die Zeit bis 2021 hat sich die Allianz-Führung nun "mehr als 180 Prozent" zum Ziel gesetzt - was an der Börse nicht gut ankam. Auch Finanzchef Terzariol äußerte Zweifel an diesem Ziel, das er von seinen Bilanzfachleuten erhalten habe. "Ich halte es für konservativ", sagte er. Er selbst gehe von einem höheren Wert aus. So und so läge die Allianz weit über der vorgeschriebenen Mindestquote von 100 Prozent.

Um die Gewinne weiter steigern zu können, will der Vorstand das Sachversicherungsgeschäft deutlich vereinfachen - und einen europäischen Online-Versicherer gründen. Starten soll die Direktversicherung zunächst mit Kfz-Policen in Deutschland, den Niederlanden, Italien und Spanien, anschließend sollen weitere Länder folgen.

Im Vordergrund steht künftig das digitale Angebot, das der Vorstand für die Nutzung auf Mobilgeräten wie Smartphones optimieren will. Statt wie bisher in jedem Land bestehende Verträge, Computerprogramme und Abläufe von Jahr zu Jahr mitzuschleppen, sollen die Produkte von Allianz Direct von Grund auf zentral entwickelt und organisiert werden. Altlasten wie separate Systeme für kleinere Bereiche will Bäte möglichst loswerden. In den dort einzusparenden Kosten liege ein "massives Gewinnpotenzial".

/cho/DP/tos

MÜNCHEN (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Allianz

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Allianz

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: 360b / Shutterstock.com

Nachrichten zu Allianz

Wer­bung

Analysen zu Allianz

DatumRatingAnalyst
13.12.2024Allianz BuyDeutsche Bank AG
13.12.2024Allianz HoldJefferies & Company Inc.
12.12.2024Allianz BuyGoldman Sachs Group Inc.
11.12.2024Allianz BuyDeutsche Bank AG
11.12.2024Allianz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
13.12.2024Allianz BuyDeutsche Bank AG
12.12.2024Allianz BuyGoldman Sachs Group Inc.
11.12.2024Allianz BuyDeutsche Bank AG
11.12.2024Allianz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
11.12.2024Allianz KaufenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
13.12.2024Allianz HoldJefferies & Company Inc.
11.12.2024Allianz NeutralUBS AG
10.12.2024Allianz NeutralUBS AG
10.12.2024Allianz NeutralUBS AG
18.11.2024Allianz Equal WeightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
06.08.2021Allianz UnderperformRBC Capital Markets
02.08.2021Allianz UnderperformRBC Capital Markets
21.04.2021Allianz UnderperformRBC Capital Markets
19.02.2021Allianz UnderperformRBC Capital Markets
27.01.2021Allianz UnderperformRBC Capital Markets

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Allianz nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"