NORMA erholt sich weiter von Corona-Scharte - Aktie schwächelt
Die anhaltende Erholung der Automärkte und gute Geschäfte im Wassermanagement treiben den Verbindungstechnik-Spezialisten Norma weiter an.
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Umsatz und Profitabilität legten im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zu, wie der im Nebenwerteindex SDAX notierte Zulieferer am Mittwoch im hessischen Maintal bei Frankfurt mitteilte. Im Vorjahr hatte gerade der Beginn der Corona-Pandemie mit seinen Lockdowns NORMA hart getroffen. Für das Gesamtjahr zeigte sich das Unternehmen weiterhin zuversichtlich und bestätigte die Prognosen und wurde dabei sogar etwas zuversichtlicher für das Wachstum in den Regionen Amerika und Asien-Pazifik.
Im zweiten Quartal kletterten die Erlöse um gut 47 Prozent auf knapp 282 Millionen Euro, aus eigener Kraft legten sie um 53 Prozent zu. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) betrug 36,1 Millionen Euro nach einem Verlust von 24,6 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei profitierte NORMA von Einsparungen im Zuge des laufenden Umbaus. Die entsprechende Marge lag bei 12,8 Prozent. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von knapp 21 Millionen Euro übrig. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Fehlbetrag von fast 28 Millionen Euro gestanden.
Die NORMA-Aktie verliert aktuell via XETRA 0,50 Prozent auf 44,20 Euro. Nach dem zwischenzeitlichen Hoch bei über 49 Euro Anfang Juni hatte sich das Papier zuletzt wieder bei um die 45 Euro eingependelt. Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank sprach von einem Umsatzwachstum, das in allen Märkten dynamisch gewesen sei. Auch die Ergebnisse des Spezialisten für Verbindungstechnik hätten sich gut erholt. Das Unternehmen werde im kommenden Jahr wieder das Niveau der Rekordjahre 2017 und 2018 erreichen.
Konzernchef Michael Schneider zeigte sich zufrieden. "Wir sind im ersten Halbjahr 2021 in allen Geschäftsbereichen gewachsen und haben das Umsatzniveau von 2019 - vor dem pandemiebedingten Wirtschaftseinbruch - erreicht", sagte der Manager. Die kommenden Monate würden aber weitere Herausforderungen mit sich bringen, warnte das NORMA-Management in einem Brief an die Aktionäre. Neben der anhaltenden Pandemie müsse sich das Unternehmen mit dem fortschreitenden Preisdruck auf den Rohstoffmärkten und den Lieferengpässen der Halbleiterindustrie täglich auseinandersetzen. Dennoch blicke man zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte 2021. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt und die Produkte im Bereich Wassermanagement und Elektromobilität bei den Kunden gefragt.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Verbindungstechnik-Spezialist. So sollen die Konzernerlöse aus eigener Kraft 2021 weiterhin im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen, nachdem sie 2020 um gut 13 Prozent auf rund 952 Millionen Euro gesunken waren. Die Marge des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll auf über 12 Prozent zulegen, im Vorjahr war sie auf 4,8 Prozent abgesackt.
NORMA hatte die Pandemie-Folgen in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres deutlich zu spüren bekommen und war in die roten Zahlen gerutscht. Vor allem im zweiten Quartal war es zu einem Nachfrageeinbruch und Produktionsunterbrechungen in zahlreichen NORMA-Werken gekommen, ehe die Nachfrage nach Verbindungstechnik nach und nach wieder anzog. Bereits ab dem dritten Quartal war es dann wieder wieder aufwärts gegangen für die Hessen.
2021 will Schneider den Fokus noch stärker auf die Geschäftsfelder Wassermanagement, Industrieanwendungen und Elektromobilität ausrichten. Das weiterhin von der Pandemie beeinflusste Jahr betrachtet der Manager als "Übergangsjahr", um den Konzern strategisch für die Zukunft aufzustellen und profitabler zu werden. Zudem solle das laufende Umbau- und Sparprogramm weiter umgesetzt werden, hatte der Manager schon im März betont.
Im Gegensatz zu reinen Automobilzulieferern ist NORMA bei den Kunden breiter aufgestellt. Die NORMA Group stellt unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Rohre und Befestigungen her. Die Produkte des Verbindungstechnik-Spezialisten kommen etwa in der Autoindustrie, aber auch bei Luftfahrt und Marine, in Kühlsystemen oder im Wassermanagement zum Einsatz. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben rund 8800 Mitarbeiter und Kunden in über 100 Ländern.
/mne/men/mis
MAINTAL (dpa-AFX)
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