HUGO BOSS hält trotz Ergebnisrückgangs an Prognose fest - Aktie tiefrot
Beim Modekonzern HUGO BOSS haben Effizienzmaßnahmen, zeitliche Verschiebungen von Marketingaufwendungen sowie Währungseffekte das Ergebnis zu Beginn des Jahres belastet.
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Die Maßnahmen sollen sich aber schon bald auszahlen. Daher zeigt sich Vorstandsvorsitzender Mark Langer zuversichtlich, "dass wir unsere Ziele für das Gesamtjahr und darüber hinaus erreichen werden".
Der Umsatz wuchs im ersten Quartal währungsbereinigt um 1 Prozent auf 664 Millionen Euro. Dies entspreche einem Plus von 2 Prozent in Konzernwährung. Das operative Ergebnis (EBIT) sackte vor allem wegen Investitionen in die digitale Transformation des Geschäftsmodells sowie höherer Verwaltungsaufwendungen um 22 Prozent auf 55 Millionen Euro ab. Analysten hatten sowohl beim Umsatz als auch beim EBIT mehr erwartet.
Die Ziele 2019 haben Bestand. Das im MDAX notierte Unternehmen rechnet weiterhin damit, den Konzernumsatz auf währungsbereinigter Basis im mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Dafür soll vor allem der eigene Einzelhandel sorgen. Beim EBIT plant die HUGO BOSS AG weiterhin mit einem Anstieg (ohne Berücksichtigung der voraussichtlichen Auswirkungen des IFRS 16) im hohen einstelligen Prozentbereich.
Aktie rutscht ab
In den ersten Handelsminuten ging es für die HUGO BOSS-Aktie via XETRA 3,09 Prozent auf 60,24 Euro. An der Frankfurter Börse gehörten die Aktien von Hugo Boss zuletzt mit einem Minus von 3,70 Prozent auf 59,86 Euro jedoch zu den größten Verlierern im moderat steigenden Index der mittelgroßen Werte MDAX. Zwischenzeitlich waren die Anteilsscheine auf den tiefsten Stand seit Ende Januar abgesackt.
Aus charttechnischer Sicht sind die Anteilsscheine von Hugo Boss aktuell endgültig von der 50-Tage-Linie nach unten abgeprallt. Diese gilt als Indikator für den kurzfristigen Trend und hatte sich in den letzten Tagen als harter Widerstand erwiesen. Die Kursverluste drückten derweil auch die Aktien der Branchenkollegen adidas und PUMA jeweils rund 1 Prozent ins Minus.
Einige Analysten äußerten sich dennoch skeptisch. Die Bedeutung des ersten Quartals sei für die Gewinne im Gesamtjahr zwar vergleichsweise gering, trotzdem dürfte es nun schwerer werden, den Ausblick für 2019 zu schaffen, meinte die Expertin Melanie Flouquet von der US-Bank JPMorgan.
Langer geht weiterhin davon aus, dass Umsatz und Gewinn 2019 im einstelligen Prozentbereich zulegen werden. Das deutlich schwächere operative Ergebnis des ersten Quartals sei aber eine schwere Bürde für die Gesamtjahresziele des Modekonzerns, kommentierte der Analyst Alberto D'Agnano von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
D'Agnano verwies dabei auf den Umsatzrückgang mit Business-Kleidung der Hauptmarke Boss. Zudem seien die Lagerbestände des Modekonzerns nur leicht zurückgegangen. Gerade dieser Aspekt aber habe einigen Anlegern bei der Vorlage des Geschäftszahlen für 2018 Sorgen bereitet.
Andere Analysten sehen derweil das Ende der Durststrecke erreicht. "Es stehen nun eine Reihe von Quartalen mit guten Quartalszahlen bevor", urteilte etwa der Experte Herbert Sturm von der DZ Bank. Einen großen Anteil daran soll nun Hugo Boss zufolge das Onlinegeschäft haben, das derzeit deutlich stärker wächst als das Geschäft über Filialen oder Handelspartner.
Von Barbara Millner
Dow Jones / dpa
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