Zuversicht

Fresenius-Aktie steigt deutlich: Fresenius wird optimistischer bei Ergebnisentwicklung - Dekonsolidierung von FMC im Dezember

02.11.23 17:51 Uhr

Fresenius-Aktie steigt deutlich: Fresenius wird optimistischer bei Ergebnisentwicklung - Dekonsolidierung von FMC im Dezember | finanzen.net

Der Gesundheitskonzern Fresenius ist dank einer guten Entwicklung seiner beiden Operating Companies Kabi und Helios optimistischer mit Blick auf die Ergebnisentwicklung im Gesamtjahr geworden.

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Der DAX-Konzern rechnet 2023 nun mit einem in etwa stabilen währungsbereinigten Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen, nachdem er bisher in Aussicht gestellt hatte, dass das EBIT in etwa stabil bleiben oder im bis zu mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen soll.

Die Umsatzprognose hat weiterhin Bestand. Demnach soll der Konzernumsatz in diesem Jahr weiterhin organisch im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Im Zeitraum Juli bis September steigerte der DAX-Konzern den Konzernumsatz um 2 (währungsbereinigt 6) Prozent auf 5,518 Milliarden Euro. Analysten hatten Fresenius im Mittel 5,533 Milliarden Euro Umsatz zugetraut. Das EBIT vor Sondereinflüssen legte um 8 (währungsbereinigt 10) Prozent auf 519 Millionen Euro zu. Analysten hatten im Mittel ein EBIT von 494 Millionen Euro prognostiziert.

"Fresenius hat ein hervorragendes drittes Quartal 2023 geliefert", sagte Vorstandsvorsitzender Michael Sen. "Wir haben in allen Bereichen unseres Programms '#FutureFresenius' Fortschritte gemacht, unter anderem bei der Vereinfachung unserer Unternehmensstruktur, und liegen mit unseren Kosteneinsparungen deutlich über unseren Zielen für das Gesamtjahr 2023."

Fresenius erwartet Dekonsolidierung von FMC im Dezember

Der Dekonsolidierungsprozess der Fresenius-Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) befindet sich auf der Zielgeraden. Das zuständige Oberlandesgericht Bamberg habe dem Freigabeantrag, den Fresenius Medical Care mit Blick auf die gegen den Rechtsformwechsel in eine Aktiengesellschaft erhobenen Klagen gestellt hatte, vollumfänglich stattgegeben, teilte der Gesundheitskonzern Fresenius bei Bekanntgabe der Drittquartalszahlen mit. Damit könne der Rechtsformwechsel in das Handelsregister eingetragen werden. Der DAX-Konzern rechnet damit, dass die Dekonsolidierung im Dezember wirksam wird. Ab diesem Zeitpunkt wird die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA als Fresenius Medical Care AG auftreten.

Der Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung von Juli, FMC in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, hat die Anwendung der Rechnungslegungsvorschrift IFRS 5 nach sich gezogen. FMC wird somit im dritten Quartal erstmals als separater Posten im Fresenius-Konzernabschluss ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst, um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen.

Fresenius-CEO rechnet bei Dividenden-Frage mit zeitnaher Entscheidung

Beim Gesundheitskonzern Fresenius ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob er wegen der für die Kliniktochter Helios in Anspruch genommenen staatlichen Energiehilfen für das Jahr 2023 auf eine Dividende verzichtet. Vorstandsvorsitzender Michael Sen unterstrich in einer Telefonkonferenz mit Journalisten anlässlich der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen erneut, dass bei einer wie auch immer gearteten Entscheidung stets das Wohl der Anteilseigner im Vordergrund steht.

Diese Entscheidung, die sorgfältig getroffen und bei der die Interessen aller Stakeholder berücksichtigt werden müssten - mit dem Ankeraktionär, der Else Kröner Fresenius-Stiftung, ist der DAX-Konzern nach den Worten des Konzernchefs derzeit im Gespräch - werde aber zeitnah fallen, stellte Sen in Aussicht. Die Prüfung - auch die der Auslegung und Verfassungskonformität des entsprechenden Gesetzes - laufe.

Konkret geht es dabei um eine Bestimmung im "Gesetz zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme", nach der Krankenhausbetreiber, die mehr als 50 Millionen Euro Staatshilfe bekommen, für das Jahr 2023 keine Boni und Dividenden zahlen dürfen. Bei Helios summierte sich die Staatshilfe in der ersten Jahreshälfte bereits auf 88 Millionen Euro. Einige Analysten hatten sich mit Blick auf einen möglichen Dividendenausfall bereits darauf verwiesen, dass Fresenius die einbehaltenden Finanzmittel stattdessen in die Schuldentilgung stecken könne.

Fresenius verfolgt eine progressive Dividendenpolitik, auf deren Grundlage die Dividende im Einklang mit dem währungsbereinigten Wachstum des Ergebnisses je Aktie erhöht oder aber mindestens auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden soll. Für das Jahr 2022 hatten die Aktionäre trotz des Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 92 Cent erhalten.

Die Fresenius-Aktie gewann im XETRA-Handel letztlich 5,84 Prozent auf 25,72 Euro.

Von Britta Becks

FRANKFURT (Dow Jones)

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