thyssenkrupp kurz vor Einigung mit Tata über Stahlfusion
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Der mögliche Zusammenschluss der europäischen Stahlgeschäfte von thyssenkrupp und dem indischen Tata-Konzern ist einem Pressebericht zufolge zum Greifen nahe.
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Schon in wenigen Wochen könnten beide Seiten eine entsprechende Absichtserklärung vereinbaren, berichtete das "Manager-Magazin" am Donnerstag vorab aus seiner aktuellen Ausgabe, ohne genaue Quellen zu nennen. Gerüchte über die Gespräche gibt es schon seit Wochen.
thyssenkrupp wollte auf Anfrage den Bericht nicht weiter kommentieren. Ein Sprecher wiederholte lediglich bisherige Aussagen, wonach angesichts der schwierigen Lage jeder in der Branche mit jedem spreche. Thyssenkrupp wolle sich als einer der wenigen noch profitablen Stahlhersteller in Europa aus einer Position der Stärke an der angestrebten Konsolidierung beteiligen. "Substanzielles" gebe aber derzeit nicht.
Laut "Manager-Magazin" sind die Gespräche mit Tata aber nun in der heißen Phase. Auch an Wochenenden werde inzwischen verhandelt. Die Federführung liege bei Thyssenkrupp-Finanzchef Guido Kerkhoff. Der derzeitige Plan sehe vor, dass beide Seiten ihre europäischen Stahlaktivitäten in ein Gemeinschaftsunternehmen einbringen, an dem beide die Hälfte der Anteile halten. An der Börse legten Thyssenkrupp-Aktien bis zum früheren Nachmittag gut vier Prozent zu und waren damit zweitbester Wert im Dax. Zum Kursplus trug auch eine positive Analystenstudie bei.
Kern des Verbunds wären laut "MM" das Thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg und die Tata-Anlage im niederländischen Ijmuiden. Sozialpläne für die Duisburger Stahlkocher seien schon durchgerechnet. Dort gilt noch ein Kündigungsschutz bis 2020.
Offen sind dem Bericht zufolge noch Bewertungsfragen. So würden die Anlagen von Thyssenkrupp mit rund fünf Milliarden Euro berechnet, Tata komme nur auf einen Wert von zwei Milliarden. Ein Grund ist, dass die Inder ihre maroden britischen Stahlwerke noch nicht komplett losgeschlagen haben.
Laut dem Bericht wird unter anderem über einen Geldausgleich für die Bewertungsdifferenz gesprochen. Bei Thyssenkrupp werde aber bevorzugt, einen Teil der Pensionsverpflichtungen in das geplante Joint Venture auszugliedern. Angesichts der niedrigen Zinsen drohen dem ohnehin hoch verschuldeten Konzern für die Pensionsverpflichtungen in diesem Geschäftsjahr neue Rückstellungen.
Mit der Ausgliederung in das Gemeinschaftsunternehmen müsste Thyssenkrupp sein europäisches Stahlgeschäft nur noch als bloße Beteiligung führen. Es würde nicht mehr als Vermögensposten in der Bilanz erscheinen, lediglich die Gewinne und Verlusten würden dort anteilig einfließen. Das käme an der Börse gut an. Denn dort gilt das schwankende Stahlgeschäft schon lang als Klotz am Bein des Konzerns, der zuletzt vor allem mit seinen Technologiegeschäften erfolgreich war.
Die gesamte europäische Stahlbranche kämpft dagegen seit der Finanzkrise mit Überkapazitäten. Das drückt auf die Preise. Seit vergangenem Sommer hat sich die Lage weiter verschärft, seit China eigenen nicht benötigten Stahl in großem Umfang in Europa auf den Markt wirft. Das drückt auch bei Thyssenkrupp auf die Gewinne. Vor diesem Hintergrund gibt es in der europäischen Branche seit langem immer wieder Rufe nach einer stärkeren Marktbereinigung und einem größeren Abbau von Produktionskapazitäten.
Eine Lösung innerhalb von Deutschland ist dem Magazin nach derweil vom Tisch. Zwar habe Thyssenkrupp auch bei der Nummer zwei, Salzgitter, angeklopft. Doch deren Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann habe das Ansinnen zurückweisen können. Dabei hätte diese Variante auch politische Unterstützung bekommen, sowohl von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) als auch von ihrem niedersächsischen Amtskollegen Stephan Weil (SPD). Niedersachsen ist größter Aktionäre bei Salzgitter.
Nicht Teil der Fusionsgespräche mit Tata ist der Zeitschrift zufolge das brasilianische Problemstahlwerk von Thyssenkrupp, das der Konzern ebenfalls verkaufen will. Der Bau des brasilianischen Stahlwerks hat sich für Thyssenkrupp als desaströser Fehlschlag erwiesen, der zu Milliarden-Verlusten führte und den Konzern in eine tiefe Krise stürzte. Die 2010 in Betrieb genommene Anlage steckt weiter in den roten Zahlen./enl/she
ESSEN (dpa-AFX)
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