Elon Musk will jetzt doch selbst einen Hyperloop bauen
Diese Meldung kommt überraschend: Nachdem Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk bereits vor vier Jahren den ersten Entwurf des Hyperloops der Öffentlichkeit als Anreiz zur Weiterentwicklung gratis zur Verfügung stellte, möchte er das Projekt nun doch selbst in die Hand nehmen.
Der Hintergrund für den plötzlichen Sinneswandel dürfte wohl in der Genehmigung eines Bauprojektes liegen, das die Städte New York und die Hauptstadt Washington D.C. durch einen Hyperloop -Tunnel miteinander verbinden soll. Durch den unterirdischen Hyperloop wären Geschwindigkeiten von bis zu 1.200 km/h erreichbar. Passagiere könnten in kleinen Kapseln die 350 Kilometer lange Strecke von New York nach Washington innerhalb von nur 29 Minuten, anstatt 4 Stunden, zurücklegen.
Die Konkurrenz schläft nicht
Dass Musk nun plötzlich doch auch selbst mitmischen will, dürfte Hyperloop One und Hyperloop Transportation Technologies gar nicht gut schmecken. Beide Firmen forschen seit einigen Jahren an Musks Ursprungsidee weiter und erhofften sich den technologischen Durchbruch des Projekts. Sie bauten sich Einrichtungen, in welchen sie Testdurchläufe probten und hierfür viel Wagniskapital von Investoren heranzogen. Hyperloop One gelang sogar am 29. Juli ein erfolgreicher Test, bei dem auf dem Testgelände in Nevada die bisherige Rekordgeschwindigkeit von 310 km/h erreicht wurde.
Namensrechte liegen bei SpaceX
Zwar stellte Musk die Ideen des Projektes frei zur Verfügung, jedoch liegen die Schutzrechte für den Namen Hyperloop weiterhin in den Händen von SpaceX. Für die Konkurrenz könnte dies noch schmerzhaft werden, falls Musk auf das Recht an dem Namen besteht.
Unter dem Firmennamen "The Boring Company" gründete Musk vor einiger Zeit ein Unternehmen für die Idee, Tunnel zwischen zwei Orten zu bohren - bisher galt dies als ein Hobbyprojekt des charismatischen Managers bei dem nur eine Handvoll Ingenieure und Praktikanten beteiligt sind. Nun soll das Unternehmen jedoch eine fortschrittliche Tunnelgrabungstechnologie entwickelt haben. Gegenüber "Bloomberg" äußerte sich The Boring Company wie folgt: "Wir ermutigen und unterstützen alle Unternehmen, welche sich für den Bau von Hyperloops engagieren, und wir werden auch in Zukunft niemanden davon abhalten, den Namen für dieses Projekt zu benutzen, solange sie uns gegenüber ehrlich sind".
Innovative Studentenwettbewerbe sind sehr beliebt
In Hawthorne (Kalifornien) findet Ende des Monats bereits der zweite Wettbewerb für die Entwicklung von Hyperloop-Prototypen statt, an dem Studenten aus der ganzen Welt teilnehmen. The Boring Company stellt den Studenten hierfür benötigte Dienstleistungen unentgeltlich zur Verfügung. SpaceX ermöglicht es außerdem verschiedenen Forscherteams, ihre spezifischen technischen Erkenntnisse in Wettbewerben einander vorzustellen.
Kritische Betrachtung der Hyperloop-Idee
John Hansman, Direktor für Lufttransport am MIT kommentierte die Umsetzbarkeit des Hyperloops kritisch. Die Idee sei zwar physikalisch machbar, aber ökonomisch unrentabel. Es gäbe eine Vielzahl technischer Probleme zu überwinden. The Boring Company reagierte bereits auf die anhaltende Kritik, indem sie Technologien, wie etwa eine Verkleinerung der Tunnelgröße, zur Kostenreduzierung entwickelt.
Redaktion finanzen.net
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