Deutsche Börse erwägt bei Übernahmen auch teure Option - FXall im Blick
Die Deutsche Börse hat bei den geplanten Zukäufen mit der Devisenhandelsplattform FXall auch einen großen Fisch im Auge.
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"Falls FXall auf den Markt kommen sollte, würden wir uns das natürlich ansehen", sagte der Chef der 2015 für 725 Millionen Euro von der Deutschen Börse übernommenen Devisenhandelsplattform 360T, Carlo Kölzer dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Ob es dann am Ende tatsächlich zu einer Übernahme komme, sei eine andere Frage."
"Wir würden uns gut ergänzen, denn FXall hat andere Kunden als wir", sagte der Deutsche-Börse-Manager. "Das Unternehmen hat in Amerika eine viel stärkere Marktposition als wir. Und es hat eine starke Stellung im Asset-Management-Bereich, in dem wir relativ neu sind." Das Problem dürfte der relativ hohe Preis sein - dieser liegt dem "Handelsblatt"-Bericht zufolge bei mehr als drei Milliarden Dollar (2,7 Mrd Euro).
FXall gehört aktuell dem US-Finanzinvestor Blackstone sowie dem Finanzkonzern Refinitiv. Analysten rechnen damit, dass Blackstone FXall nach dem Einstieg bei Refinitiv früher oder später verkaufen wird. Refinitiv wollte sich dazu dem Bericht zufolge nicht äußern, Blackstone antwortete auf eine Anfrage der Zeitung zum dem Thema nicht.
Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer hatte bei der Jahrespressekonferenz im Februar bekräftigt, dass er das Geschäft des Frankfurter Börsenbetreibers durch Übernahmen weiter ausbauen will. Dabei hat er nach den eher kleineren Zukäufen der Devisenhandelsplattform GTX und der Fondshandelsplattform Swisscanto im vergangenen Jahr auch wieder mittelgroße Ziele im Visier. Sobald sich die Gelegenheit für einen Zukauf ergebe, bei der alles passe, wolle er zuschlagen.
Zu konkreten Übernahmezielen wie FXall wollte er sich im Februar nicht äußern. Auch zur Wahrscheinlichkeit einer Übernahme noch in diesem Jahr wollte er keine Stellung nehmen, ließ aber auch keinen Zweifel, dass die Deutsche Börse hart daran arbeitet. "Ich will nicht als Ankündigungsweltmeister in die Gazetten eingehen", sagte der frühere Bank-Manager.
Zu seinem Leid seien die Preise für mögliche Übernahmekandidaten trotz der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten aber noch nicht gesunken. Deutsche-Börse-Finanzvorstand Gregor Pottmeyer bezifferte die Summe, die der Konzern ohne Probleme aufbringen könnte, auf rund 1,5 Milliarden Euro. Weimer hatte im Februar allerdings auch gesagt, dass die Investoren der Deutschen Börse das Thema Zukäufe unterstützen. Eine Kapitalerhöhung dafür halte er deswegen für möglich.
/zb/stk
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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