Zollankündigen verderben nicht die Party

14.02.25 09:50 Uhr

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Beflügelte Finanzmärkte


Die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine beflügelte gestern die Kurse an den Aktienmärkten. Der DAX legte satte 2,1 % zu und auch die US-Börsen verzeichneten im späteren Handel noch weitere Gewinne. Profitieren konnte auch der Russische Rubel. Der Gaspreis sank an der niederländischen Terminbörse wieder auf seinen Stand von Monatsanfang. Die Renditen langlaufender Bundesanleihen machten vor diesem Hintergrund ihren Anstieg vom Mittwoch wieder mehr als wett.

Weitere Zölle


US-Präsident Donald Trump brachte gestern weitere Zölle auf den Weg, in diesem Fall "reziproke Zölle" genannt. Diese Zölle könnte man im Deutschen auch als "wechselseitige Zölle" oder "Gegenzölle" bezeichnen. Gemeint ist, dass die USA ihre Zölle überall dort erhöhen sollen, wo sie niedriger sind als jene der Handelspartner auf US-Produkte. Aber auch überall dort, wo die US-Administration heimische Firmen aufgrund von sonstigen Handelshemmnissen, Subventionen, Mehrwertsteuern oder unfairen Wechselkursen benachteiligt sieht, soll das durch Zölle ausgeglichen werden. Die Behörden sollen innerhalb von 180 Tagen für jedes Land individuell Vorschläge für solche Zölle ausarbeiten. Trumps designierter Handelsbeauftragter, Howard Lutnick, nannte derweil den 1. April als Zieltermin für die Ausarbeitungen. Die Vorschläge werden dann wohl die Basis für Verhandlungen mit den entsprechenden Ländern sein.

Skeptische DIHK


Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) stellte gestern die Ergebnisse ihrer Konjunkturumfrage unter 23.000 Unternehmen vor und zeichnete dabei ein düsteres Bild. Für 2025 prognostiziert die Kammer einen Rückgang des BIP-Wachstums um 0,5 % und ist damit noch pessimistischer als wir. Nur 22 % der Industriebetriebe planten derzeit, ihre Investitionen zu erhöhen. Fast 40 % wollen sie zurückfahren. Auch für die Gesamtwirtschaft betrachtet fällt der Saldo negativ aus. Da zudem auch die Exporterwartungen der Unternehmen trübe bleiben, spricht die DIHK davon, dass das Geschäftsmodell Deutschlands vor einer Bewährungsprobe stehe. Die Wirtschaft sei gefangen in einem Teufelskreis aus überbordender Bürokratie, schlechten Rahmenbedingungen, schwacher Nachfrage und hohen Kosten. Entsprechend großen Reformdruck sieht die Kammer für die künftige Bundesregierung.

Bewegter Wochenausklang


Heute Nachmittag geben Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion im Januar Einblicke, wie die US-amerikanische Konjunktur in das neue Jahr gestartet ist. Daneben dürften die Marktteilnehmer weiterhin die aktuellen politischen Entwicklungen aufmerksam verfolgen - sowohl mit Blick auf Reaktionen zu den Trumps Zollankündigungen als auch der Münchner Sicherheitskonferenz, die heute startet und noch bis zum Sonntag geht.


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