Wie "World of Warcraft"-Zocken zur Gründung eines milliardenschweren Start-Ups führte
Er lebte den Traum aller Nerds: Er kündigte seinen Job und tat ein Jahr lang nichts anderes, als das Online-Spiel "World of Warcraft" zu spielen. Dann gründete Robert Hohman "Glassdoor" - ein inzwischen milliardenschweres Start-Up.
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Robert Hohman bezeichnet sich selbst gern als "major geek" - als größten Computerfreak. Diese Eigenschaft war es auch, die ihm dazu verholfen hat, heute an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, das 450 Mitarbeiter hat: Glassdoor. Obwohl er in seinem Job als CEO stark eingespannt ist, nimmt er sich immer wieder Zeit, um mit seinen beiden Söhnen "StarCraft" zu spielen. Einem anderen Computerspiel ist es zu verdanken, dass es überhaupt zur Gründung von "Glassdoor" kam: "World of Warcraft".
Hohman: "Ich nahm mir ein Jahr frei und spielte "World of Warcraft". Jeden Tag."
2006 beschloss Hohman, seinen bisherigen Traumjob bei Hotwire an den Nagel zu hängen, um nichts weiter zu tun, als das Spiel zu spielen, wie Hohman im Gespräch mit Business Insider erklärt. In diesem Jahr schickte er morgens seine Kinder zur Schule und beherrschte für den Rest des Tages als Ork-Krieger die Online-Welt . Diesen Tagesablauf behielt Hohman so lange bei, bis er das höchste Level in "World of Warcraft erreicht" und seinen Spielehunger damit gestillt hatte. Hohman selbst erklärt: "Ich habe dieses Ziel wie ein Wahnsinniger verfolgt. Und buchstäblich an dem Tag, nach dem ich mein Ziel erreicht hatte, gründete ich dann ein Unternehmen: Glassdoor."
Wie "World of Warcraft" zu Glassdoor inspirierte
Die zündende Idee für sein Start-Up kam Hohman beim WoW-Spielen. "Beim Spielen lernte ich etwas über Gemeinschaft", erklärt der Glassdoor-CEO. Zum ersten Mal habe er sich als Teil einer Online-Community gefühlt. Schon morgens beim Aufstehen habe er sich darauf gefreut, seine Gilde zu sehen. Dabei erfuhr Hohman, dass Online-Communitys anderen Gesetzen folgen, als Gemeinschaften in der realen Welt:
"Es gibt eine Verlagerung von Raum und Zeit", beschreibt er. Während eine reale Gemeinschaft den normalen physikalischen Regeln für Zeit und Raum folge, sei dies in einer Online-Community gerade nicht der Fall: "Was sich online abspielt, passiert zu jeder Tages- und Nachtzeit und an allen Orten überall auf der Welt." Diese Erfahrung lieferte für ihn die nötige Inspiration für sein Start-Up.
Von Microsoft zum Full-Time-Zocker
Ein Jahr lang rund um die Uhr in einer Online-Community zu verbringen - das muss man sich erst einmal leisten können. Robert Hohman ermöglichte dies seine Vergangenheit bei Microsoft, wo er 1993 - nur sieben Jahre nach dem Microsoft-Börsengang - seine Karriere begann. Dort war er Mitglied des Teams, das "Expedia" leitete, Microsofts hauseigener Reiseseite. Nach dem Börsengang von Expedia wenige Jahre später, wurde Hohman Führungskraft bei "Hotwire", einer weiteren Reise-Seite. In dieser Position blieb er über zehn Jahre lang und verdiente damit das Geld, das es ihm später erlauben sollte, ein Jahr lang auszusteigen, um ein Online-Game zu spielen.
Inspirationsquelle Steve Jobs
Das Zockerjahr war jedoch nicht der einzige Traum Hohmans. Tatsächlich, so der Glassdoor-CEO, war sein größter Traum von jeher, ein Start-Up-CEO zu werden. Mit 16 Jahren hatte er ein Buch über Steve Jobs gelesen, das ihn dazu inspirierte, selbst ein Unternehmen gründen zu wollen. "Ich liebte die Idee, etwas aus dem Nichts zu erschaffen", erklärt der heutige CEO.
Diesen Traum packte Hohman schließlich an dem Tag, nachdem er das höchste WoW-Level erreicht hatte, an. Er unterhielt sich mit Richard Barton, dem Expedia-CEO, über sein Vorhaben. Hohman schwebte eine Art "Yelp" für Arbeitssuchende vor, eine Seite, auf der sich Arbeitende und Arbeitssuchende über Jobs austauschen können.
Glassdoors Durchbruch
Hohman selbst war zunächst vorsichtig, denn er fürchtete sich vor der Reaktion der Firmen auf die Tatsache, dass sich Leute auf Glassdoor über ihr Arbeitsumfeld und ihr Gehalt austauschen. Doch bevor es dazu kam, musste die Seite zunächst einmal mit Daten gefüttert werden. Dafür köderten Hohman, Barton und der dritte Mitgründer Tim Besse Tech-Ingenieure mit der Chance einen iPod zu gewinnen, wenn sie Einzelheiten über ihre Jobs auf Glassdoor veröffentlichten. "Wir fanden heraus, dass Ingenieure einem für ein kostenloses elektronisches Gerät alles sagen", sagt Hohman.
Den Durchbruch hatte Glassdoor Hohman zufolge jedoch in dem Moment, als der erste CEO ihm eine persönliche E-Mail schrieb, um sich wegen seines niedrigen "CEO-Rating" zu beschweren und dies geändert haben wollte - Hohman lehnte freundlich ab. Heutzutage erreichen den Glassdoor-CEO täglich derartige E-Mails.
Glassdoor heute
Glassdoor gilt heute als am schnellsten wachsende Karriere-Seite im Internet und ist gut eine Milliarde Dollar schwer. Auf Glassdoor sind aktuell 36.000 Firmen aktiv vertreten, mehr als 2.100 bezahlte Personalchefs nutzen die Seite, um Mitarbeiter zu rekrutieren und 30 Millionen registrierte Nutzer aus mehr als 190 Ländern haben bis zum heutigen Tag mehr als acht Millionen Kritiken und Gehaltsauskünfte veröffentlicht. Sogar das Weiße Haus wird von Hohman mit Beschäftigungsdaten versorgt.
All das hätte es vielleicht nie gegeben, hätte Robert Hohman nicht beschlossen, ein Jahr seines Lebens dem bloßen Zocken zu widmen.
Redaktion finanzen.net
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