RWE-Aktie schließt leicht im Plus: Extreme Witterung in Texas belastet Ergebnis 2021
Die extremen Wetterbedingungen im US-Bundesstaat Texas werden das Ergebnis von RWE belasten. Die Witterung führe zu Ausfällen von Windkraftanlagen und hohen Strompreisen.
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Dies teilte der DAX-Konzern am späten Donnerstag mit. Um eigene Lieferverpflichtungen erfüllen zu können, muss RWE aktuell zu außergewöhnlich hohen Preisen Strommengen zukaufen, nachdem die Public Utility Commission of Texas den Electric Reliability Council of Texas (ERCOT) angewiesen hat, Knappheitspreise festzusetzen.
In der Folge wird das Ergebnis (EBITDA) des Segments Onshore Wind/Solar 2021 voraussichtlich insgesamt mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belastet. Eine abschließende Bewertung der tatsächlichen Auswirkungen sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht möglich.
RWE bezieht Flüssiggas von Woodside in Australien
Der Energieversorger RWE will sein Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) ausbauen. Dazu hat er mit dem australischen LNG-Produzenten Woodside einen Liefervertrag über 0,84 Millionen Tonnen pro Jahr ab 2025 abgeschlossen. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von sieben Jahren und ist nicht abhängig von einer endgültigen Investitionsentscheidung für ein Projekt, teilte der Essener Dax-Konzern mit.
RWE bezieht bereits über mittelfristige Geschäfte als auch Spotgeschäfte Flüssiggas von Woodside Energy Trading Singapore Pte Ltd. Ziel ist, den Handel im asiatisch-pazifischen und im atlantischen Raum auszubauen. Woodside will nun im Scarborough-Gasfeld vor der Küste Westaustraliens seine Verarbeitungsanlage Pluto um einen zweiten LNG-Produktionsstrang erweitern, erklärte Entwicklungs- und Marketingvize Meg O'Neill.
Im Oktober 2020 hatten RWE und Woodside zudem eine Absichtserklärung für Wasserstoff unterzeichnet. Beide Unternehmen wollen demnach das prüfen, ob sich der gasförmige Energieträger an RWE-Kunden in Asien und Europa vermarkten lässt.
Barclays senkt Ziel für RWE auf 41 Euro - 'Overweight'
Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für RWE angesichts von Ergebnisbelastungen durch die Witterungsverhältnisse in Texas von 42 auf 41 Euro gesenkt. Die Einstufung wurde auf "Overweight" belassen. Analyst Peter Crampton sieht nun laut einer am Freitag vorliegenden Studie eine Kaufgelegenheit. Die Aktienreaktion dürfte negativ ausfallen, aber wahrscheinlich übertrieben sein. RWE sei bereits deutlich unterbewertet.
So reagiert die RWE-Aktie
Der heftige Wintereinbruch im US-Bundesstaat Texas hat den Aktien von RWE am Freitag am Ende kaum geschadet. Das Minus von knapp drei Prozent im frühen Handel konnten die Papiere im weiteren Tagesverlauf ausbügeln und schlossen leicht im Plus. RWE ist in Texas mit Windkraftanlagen aktiv, dem Energiekonzern drohen wegen des eisigen Wetters dort Hunderte Millionen Euro Belastungen.
Wegen Vereisungen und Netzproblemen sei ein Teil der Windkraftanlagen vor Ort außer Betrieb, hatten die Essener mitgeteilt. Da RWE zudem einen Teil der Produktion aus diesen Anlagen bereits verkauft habe, müsse der Konzern nun "zu außergewöhnlich hohen Preisen" Strom zukaufen, um die Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Die hohe Nachfrage in Kombination mit der geringen Produktion treibe die Preise hoch. Unter dem Strich könnte das operative Ergebnis (Ebitda) des Konzernsegments mit einem niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belastet werde.
"Eiskalt erwischt", lautete der erste trockene Kommentar des Analysten Werner Eisenmann von der DZ Bank. Die in Aussicht gestellte Belastung belaufe sich auf rund zehn Prozent seiner Schätzung für das Ebitda auf Konzernebene in diesem Jahr. Den fairen Wert für die RWE-Aktien senkte er daher um 2 auf 40 Euro. Er wertete das Geschehen jedoch als einmaliges Ereignis und stärker fallende Kurse als Kaufgelegenheiten.
Ähnlich sah es Alberto Gandolfi von Goldman Sachs. Sicher seien die Belastungen "eindeutig negativ", letztlich aber doch ein singuläres Ereignis. Der Aktienkurs von RWE sei in den vergangenen Wochen schon überzogen stark unter Druck geraten, so der Experte, über Gebühr belastet von hohen Zahlungen bei einer Auktion britischer Offshore-Windprojekte. Vom jüngsten Hoch der Aktien von Anfang Februar bei 37,55 Euro waren diese zuletzt um fast 14 Prozent gefallen.
Mit diesen Verlusten hat sich auch die charttechnische Lage verdüstert: Am Mittwoch rutschte der Kurs erstmals seit Mai vergangenen Jahres wieder unter die 200-Tage-Durchschnittslinie. Diese gilt als Indikator für den längerfristigen Trend. Eine nächste Haltemarke liegt nun beim Tief vom September bei etwa 30 Euro. Analyst Peter Crampton von der Barclays Bank riet dennoch zum Zugreifen: "Der Eiswind von Texas ist eine Kaufgelegenheit".
DJG/raz
ESSEN (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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