Wie Assads Reichtümer Syrien in einer Embraer Legacy 600 verließen

17.04.25 19:02 Uhr

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Im Dezember 2024 musste Diktator Bashar al-Assad Syrien verlassen. Nun zeigt eine Recherche, dass zuvor ein angemieteter Privatjet Bargeld, Gemälde und wichtige Dokumente außer Landes brachte.Seit 1971 beherrschte die Diktatoren-Familie Assad Syrien. Zuerst durch Hafiz al-Assad, dann ab 2000 durch seinen Sohn Bashar. Doch im Dezember 2024 stürzte die syrische Opposition das Regime. der Herrscher floh mit seiner Familie nach Russland.Zuvor brachte ein Privatjet Verwandte von Assad, Bargeld, Wertsachen sowie vertrauliche Dokumente zu seinem Firmengeflecht und seinem Reichtum außer Landes, wie jetzt eine akribische Recherche der Nachrichtenagentur <a href="https://www.reuters.com/world/middle-east/operation-assad-air-mission-smuggle-syrian-despots-valuables-2025-04-17/" id="9b7c2079-e7fb-4592-8249-14392ab96f54">Reuters</a> zeigt. Sie sprach mit 14 syrischen Quellen mit Kenntnis des Plans, darunter mit Flughafenmitarbeitern, ehemaligen Geheimdienst- und Präsidentengarde-Offizieren sowie einer Person aus Assads Geschäftsnetzwerk. Sie wertete Flugverfolgungsdaten, Satellitenbilder, Informationen aus Unternehmens- und Luftfahrtregistern und Whatsapp-Konversationen aus, um ein Bild über die Bewegungen der Embraer Legacy 600 zu bekommen.Embraer mit Kennzeichen C5-SKY angemietetOb Assad selbst die Operation leitete, konnte nicht abschließend geklärt werden. Mehrere Quellen sagten jedoch, sie wäre ohne seinen Segen nicht möglich gewesen. Klar ist: Yasar Ibrahim, oberster Wirtschaftsberater des Präsidenten, arrangierte das Leasing der Embraer Legacy 600, die vier Mal nach Abu Dhabi flog.Am 6. Dezember, als die Rebellen auf Syriens Hauptstadt zumarschierten, flog der in Gambia registrierte Businessjet mit dem Kennzeichen C5-SKY von Dubai nach Damaskus. Dort sicherte der Luftwaffengeheimdienst den VIP-Bereich und Fahrzeuge der Eliteeinheit Republikanische Garde waren zu sehen.Zum Al Bateen Executive Airport in Abu DhabiDer Leiter der Flughafensicherheit, Brigadegeneral Ghadeer Ali, teilte dem Flughafenpersonal mit, der Luftwaffengeheimdienst werde sich um das Flugzeug kümmern, so Mohammed Qairout, Leiter der Bodenoperationen von <a href="https://www.aerotelegraph.com/eu-laesst-syrian-airlines-wieder-nach-europa" id="e3e14cb2-5c40-4f60-b992-0cd7dd830aca">Syrian Airlines</a>. «Sie haben dieses Flugzeug nicht gesehen», erinnert sich Qairout an Alis Worte.Die Embraer flog am 6. und 7. Dezember insgesamt drei Mal von Damaskus zum Al Bateen Executive Airport in Abu Dhabi. Jedes Mal, wenn es in der syrischen Hauptstadt landete, «rasten Autos auf das Flugzeug zu, blieben kurz stehen und fuhren dann wieder weg, kurz bevor das Flugzeug wieder abhob», so ein Informant, der vor Ort war.Bargeld, Gemälde, FinanzinformationenBeim ersten Flug sollen laut den Recherchen von Reuters Verwandte Assads und Bargeld an Bord gewesen sein. Beim zweiten Flug hätten sich auch Gemälde und kleine Skulpturen im Flugzeug befunden, heißt es. Der dritte Flug, vor dessen Start auch Fahrzeuge der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate im VIP-Bereich des Flughafens Damaskus gesehen worden seien sollen, transportierte Bargeld sowie dieses Mal auch Festplatten und elektronische Geräten mit detaillierten Informationen über <a href="https://www.aerotelegraph.com/airlines/wie-sich-syriens-herrscherfamilie-die-luftfahrt-des-landes-einverleibte/m8z8m7b" id="00dc608b-6b0f-4e61-bcf8-0a99c5df223e">Assads Netzwerk</a> und Finanzen.Am Morgen des 8. Dezember erreichten die Rebellen die syrische Hauptstadt, und der Flughafen Damaskus stellte den Betrieb ein. Assad floh und verließ über den russisch betriebenen Militärstützpunkt Hmeimim nahe Latakia das Land. Und dort landete auch die C5-SKY, wie Reuters rekonstruieren konnte.Unklar, wer die Flüge durchführteBeim letzten Flug nach Abu Dhabi soll sich Ahmed Khalil Khalil an Bord befunden haben, ein Vertrauter Ibrahims. Er sei mit in einem gepanzerten Fahrzeug der emiratischen Botschaft zur russischen Basis gelangt und habe 500.000 Dollar bei sich gehabt, so Reuters.Eine Person aus Assads Geschäftsumfeld und ein ehemaliger Beamter der syrischen Luftfahrtbehörde sagten, der Flieger sei im Dry Lease unterwegs gewesen, also als reine Anmietung des Flugzeugs. Reuters konnte nicht ermitteln, wer die Flüge durchführte und die Crew für das Flugzeug stellte.Embraer Legacy 600 in Gambia registriertLaut einem Mitglied der syrischen Wirtschaftselite und einer Quelle in Assads Netzwerk soll Ibrahim den Flieger vom libanesischen Geschäftsmann Mohamad Wehbe gemietet haben. Auf seinem Linkedin-Profil veröffentlichte dieser im April 2024 Fotos der C5-SKY und schrieb «Willkommen». Im Januar postete er dann in einem Beitrag, dass eine Legacy 600 mit dem Baujahr 2007 zum Verkauf stehe, bei der es sich um die C5-SKY handeln dürfte.Das Flugzeug war laut den Reuters-Recherchen ab April 2024 in Gambia auf die Firma Flying Airline Company zugelassen, die sich zu 30 Prozent im Besitz des libanesischen Staatsbürgers Oussama Wehbe und zu 70 Prozent im Besitz des irakischen Staatsbürgers Safa Ahmed Saleh befindet. Die Nachrichtenagentur konnte nicht bestätigen, ob es sich bei Oussama Wehbe womöglich um den Sohn Mohamad Wehbe handelt. Safa Ahmed Saleh war nicht aufzufinden.Geschäftsmann bestreitet BeteiligungAuf Anfrage von Reuters bestritt Mohamad Wehbe jegliche Beteiligung an den C5-SKY-Flügen von und nach Syrien. Er erklärte, er besitze das Flugzeug nicht, sondern miete es lediglich manchmal von einem Makler, dessen Namen er nicht nennen wollte.Weiter zum vollständigen Artikel bei aeroTELEGRAPH

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Quelle: aeroTELEGRAPH

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