Porsche will nach Diesel-Razzia Sichtung der Unterlagen verhindern
Der Autobauer Porsche will nach der Diesel-Razzia in der vergangenen Woche verhindern, dass Ermittler die sichergestellten Unterlagen sichten.
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Das sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Porsche habe gegen die vorläufige Sicherstellung zur Sichtung vollumfänglich Widerspruch eingelegt, sagte der Sprecher. Zuvor hatten die "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet.
Demnach muss in einem nächsten Schritt das Amtsgericht Stuttgart entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft die Unterlagen auf belastendes Material hin durchsuchen darf oder nicht. Sollte das Amtsgericht zu Ungunsten von Porsche entscheiden, könnte der Autobauer dem Sprecher zufolge dagegen noch beim Landgericht Beschwerde einlegen. Womit Porsche den Widerspruch begründete, teilte die Anklagebehörde nicht mit.
Porsche arbeite mit den Behörden vollumfänglich zusammen und sei an der Aufklärung interessiert, teilte das Unternehmen mit. Der Widerspruch sei ein übliches Vorgehen. Grund sei, dass die Anzahl der sichergestellten Unterlagen eine Sichtung und Bewertung durch Porsche in kurzer Zeit unmöglich mache. Derzeit sichte man das entsprechende Verzeichnis. Das Unternehmen kündigte an, den Widerspruch beschränken zu wollen auf Dokumente, die für das Verfahren irrelevant seien und solche, die Teil der geschützten anwaltlichen Kommunikation seien.
Im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre hatten Einsatzkräfte vor gut einer Woche mehrere Porsche-Standorte durchsucht, darunter die Zentrale in Stuttgart-Zuffenhausen und das Entwicklungszentrum in Weissach. Hintergrund sind mögliche Manipulationen bei der Abgasreinigung von Dieselautos. Porsche weist die Vorwürfe zurück.
Die sichergestellten Unterlagen gehen dem Sprecher zufolge vorerst nicht an Porsche zurück. "Die bleiben erstmal, wo sie sind. Aber man sichtet sie noch nicht."
Nach der Diesel-Razzia sitzt auch ein hochrangiger Manager des Autobauers in Untersuchungshaft. Der Mann wurde wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet. Neben dem verhafteten Manager werden auch ein aktuelles, namentlich nicht genanntes Vorstandsmitglied und ein früherer Mitarbeiter beschuldigt.
Porsche-Chef Oliver Blume hatte die Mitarbeiter am vergangenen Freitag in einem Schreiben über den Stand der Ermittlungen informiert, die schon seit dem vergangenen Sommer laufen.
Die VW (Volkswagen (VW) vz)-Tochter Porsche entwickelt und produziert gar keine Diesel-Antriebe und laut Blumes Schreiben auch nicht die dafür benötigte Steuerungssoftware. In den großen Geländewagen stecken Audi-Motoren - daher waren die Ermittler auch an zwei Standorten der Konzernschwester. Bereits seit September 2017 sitzt ein ehemaliger Porsche-Vorstand in Untersuchungshaft, der früh für Audi als Motorenentwickler tätig war.
STUTTGART (dpa-AFX)
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Bildquellen: Porsche, Max Earey / Shutterstock.com
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