Henkel-Chef: Türkische Lira belastet das Klebstoffgeschäft
Der Verfall der türkischen Lira macht sich beim Konsumgüterkonzern Henkel vor allem im Klebstoffgeschäft bemerkbar.
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Dort sehe Henkel erste Anzeichen, dass sich die Wachstumsdynamik abschwächen könnte, sagte Konzernchef Hans van Bylen in einem Interview der Wirtschaftswoche (Freitag). Im Geschäft mit Waschmitteln und Kosmetik verspüre Henkel hingegen noch keinen Einfluss auf den Umsatz.
Die Türkei ist für Henkel ein wichtiger Absatzmarkt und gehört zu den größten zehn Ländern des Konzerns. Das Düsseldorfer DAX-Unternehmen hatte bereits nach Abschluss des zweiten Quartals von negativen Währungseinflüssen auch durch die türkische Lira berichtet. "Wir produzieren zwar in der Türkei, aber viele Rohstoffe werden in Dollar bezahlt. Mit der Folge, dass wir sofort dramatische Preiserhöhungen bei den Rohmaterialien haben." Diese ließen sich aber nicht ohne Weiteres weiterreichen, "weil die Kaufkraft einfach nicht da ist", so van Bylen.
Durch die protektionistische Politik von US-Präsident Donald Trump sieht der Unternehmens-Chef Henkel vorerst nicht direkt betroffen. "Wir produzieren in der Regel in den USA für die USA. Daher hat das Thema Importzölle zunächst keine direkten Auswirkungen auf unser Geschäft." Sollte es zum schlimmsten Fall kommen - einen globalen Handelskrieg - seien lediglich rund 40 Prozent der Geschäfte in der Klebstoffsparte konjunkturabhängig, betonte van Bylen.
Dem Preiskampf im Konsumgütergeschäft setzt der Konzern Effizienzverbesserungen entgegen. Auf die Frage, ob sich gestiegene Rohstoffpreise an den Handel weitergeben ließen, erklärte der Henkel-Chef: "Die Preise stehen schon sehr unter Druck. Im Konsumgütergeschäft steigen die Absätze deutlicher als die Umsätze." Dennoch könne Henkel seine Margen weiter steigern, weil der Konzern in seiner gesamten Wertschöpfungskette effizienter werde. "Wir passen unsere Strukturen permanent an."
/tav/ajx/fba
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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