Deutsche Bank verteidigt nach Gewinnwarnung ihre Bonuszahlungen
Nach dem Eingeständnis höherer Kosten im vierten Quartal haben die beiden stellvertretenden Vorstandschefs der Deutschen Bank die geplanten Bonuszahlungen des Instituts für das abgelaufene Geschäftsjahr verteidigt.
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"Wettbewerbsfähige Bezahlung ist für die gesamte Bank ein wichtiger Punkt", sagte Christian Sewing dem Handelsblatt in einem gemeinsamen Interview mit Co-Vizechef Marcus Schenck.
Die Deutsche Bank hatte am vergangenen Freitag eine Gewinnwarnung veröffentlicht, die ursächlich mit Sondereffekten aus der US-Steuerreform zu tun hat. Allerdings räumte die Bank auch ein, dass sie bei der Senkung der Kosten nicht vorangekommen ist. Sie würden "voraussichtlich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen", hieß es in der Mitteilung.
Verantwortlich dafür sind die normalisierten Bonuszahlungen, nachdem die Bank sie für 2016 radikal gekürzt hatte. Über die Höhe der Zahlungen soll es in Vorstand und Aufsichtsrat heftige Diskussionen gegeben haben.
Der für das Investmentbanking zuständige Sewing soll für deutlich höhere Vergütungen eingetreten sein, um nicht wichtige Leistungsträger zu verlieren. "Wir haben eine gemeinsame Linie gefunden, die wir gut rechtfertigen können", sagte Sewing. Zur genauen Höhe der Zahlungen äußerte er sich nicht. Aus Kreisen berichtet das Handelsblatt, insgesamt sehe die Einigung Zahlungen in Höhe von etwa 1 Milliarde Euro vor.
Das wäre zwar weniger als für das Jahr 2015, aber deutlich mehr als für 2016, als nur 546 Millionen Euro an Boni ausgeschüttet worden waren.
An der Strategie der Bank, am Investmentbanking festzuhalten, lässt Co-Vizechef Schenck keinen Zweifel aufkommen. "Wir sind fest von der Strategie überzeugt", sagte er in dem Interview. Investoren mahnte er zu Geduld: "Wir haben immer gesagt, dass der Umbau unserer Bank mehrere Jahre dauern wird. Wir sind gerade mitten auf diesem Weg."
Ein Kritikpunkt vieler Analysten sind die Kosten der Bank. Sewing gelobte, dass die Bank ein Auge auf die Kosten behalten wird. "Kosten haben weiter hohe Priorität. Da müssen wir ständig am Ball bleiben", sagte er.
FRANKFURT (Dow Jones)
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