Corona drückt Gewinn der E.ON-Tochter - Enercon will Jobs in Magdeburg halten
Der zum E.ON-Konzern gehörende Regionalversorger Avacon hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient, sich nach eigener Einschätzung aber relativ gut gegen die Corona-Krise behauptet.
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Der Jahresüberschuss sank auf 113 Millionen Euro, wie das Unternehmen mit Sitz in Helmstedt am Freitag bekanntgab. 2019 waren es noch 140 Millionen Euro. Viele Industrieunternehmen hatten zum Beginn der Pandemie ihre Produktion drosseln oder herunterfahren müssen.
"Auch inmitten der Pandemie setzen wir starke Wachstumsimpulse in Richtung einer klimaneutralen Zukunft", meinte Firmenchef Marten Bunnemann. Er verwies auf Investitionen, die im Vergleich zum Vorjahr um 76 Millionen Euro auf 352 Millionen Euro gestiegen seien.
Zur Dividende kündigte Avacon an, trotz des geschmälerten Gewinns das Vorjahresniveau halten zu wollen: Die Anteilseigner sollen sich eine Ausschüttung von 131 Millionen Euro teilen. Avacon ist einer der größten regionalen Energieversorger in Deutschland. Zuletzt waren etwas mehr als 2800 Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als 80 Kommunen und Landkreise halten 38,5 Prozent der Anteile.
E.ON/Avacon ist auch an einem Projekt zur Erzeugung "grünen" Wasserstoffs für eine CO2-ärmere Stahlproduktion beteiligt. Am Hauptsitz des Salzgitter-Konzerns hat die E.ON-Regionalgesellschaft sieben Großwindräder aufgebaut, deren Ökostrom für die Spaltung von Wasser genutzt wird. Mit dem aus der Elektrolyse gewonnenen Wasserstoff kann das für Legierungen nötige Eisen in einem deutlich klimaschonenderen Verfahren entstehen. Der Einsatz von Kokskohle entfällt.
Bis 2050 will sich Salzgitter komplett von konventioneller auf wasserstoffbasierte Stahlerzeugung umstellen. Damit soll der CO2-Ausstoß in der Produktion um bis zu 95 Prozent gesenkt werden. Der scheidende E.ON-Chef Johannes Teyssen hatte erklärt, mit dem Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur könnten Schwierigkeiten bei der Energiewende und der Ablösung von Kohle- und Atomkraft abgefedert werden. Avacon ist zudem am Netzanschluss für ein Batteriezellwerk in Salzgitter beteiligt. Volkswagen steckt hier große Summen in die Fabrik.
Die Windkraftbranche war zuletzt stark unter Druck geraten, denn die Unsicherheit rund um die Regeln zum Bau neuer oder zur Modernisierung alter Anlagen hielt vielerorts Investoren von weiteren Projekten ab. So hatte der Auricher Anlagenhersteller Enercon bereits erhebliche Jobstreichungen angekündigt. An seinem Standort Magdeburg will das Unternehmen aber festhalten - es setzt dort auf den Generatorenbau.
"Jetzt haben wir in Magdeburg insgesamt noch etwa 2000 Arbeitsplätze. Die wollen wir auch halten", sagte Firmenchef Momme Janssen der "Volksstimme". "Wir konzentrieren in Magdeburg den Generatorenbau für alle Enercon-Windräder in einem Kompetenzzentrum." Die geplante Schließungswelle sei im Wesentlichen abgeschlossen. "In Aurich und Magdeburg sind dadurch zusammen etwa 3000 Arbeitsplätze verloren gegangen - etwa 1500 davon in Magdeburg."
/jap/DP/zb
HELMSTEDT/MAGDEBURG (dpa-AFX)
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