Deutsche Bank-Aktie steigt nach unerwartetem Quartalsgewinn
Ein starker Anleihenhandel und gesunkene Rechtskosten haben der Deutschen Bank im dritten Quartal überraschend zu einem Nettogewinn von 256 Millionen Euro verholfen.
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Die Rechtskosten betrugen im Vergleich zu den Milliardensummen in der Vergangenheit diesmal 501 Millionen Euro. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet und daher nach Steuern und Dritten einen Verlust von 536 Millionen Euro erwartet. Im Vorjahr hatte die Bank einen Verlust von 6,0 Milliarden Euro eingefahren.
Zwar droht im US-Hypothekenstreit eine Milliardenstrafe, doch offenbar hat die Bank nach eigener Einschätzung bereits ausreichend hierfür zurückgelegt. Für die Höhe der Rückstellungen gibt es rechtliche Regeln. Sie muss mit den Erwartungen der Bank konform gehen und darf nicht zu hoch sein.
"Wir sind beim Umbau unserer Bank gut vorangekommen", sagte Vorstandschef John Cryan. Allerdings hätten die Verhandlungen zu hypothekenbesicherten Wertpapieren in den USA zu Unsicherheiten geführt. "Die Bank arbeitet hart daran, diese Angelegenheit so bald als möglich abzuschließen", sagte Cryan.
Anleihengeschäft läuft gut
Operativ konnte sich die Bank gut behaupten. Die Erträge stiegen insgesamt von 7,3 Milliarden Euro auf 7,5 Milliarden Euro. Vor allem glänzte die Deutsche Bank mit einem starken Anleihenhandel: Sie steigerte die Erträge im Kapitalmarktgeschäft um 10 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Auch US-Wettbewerber wie die Bank of America, Citigroup und JP Morgan hatten dank einer Erholung im Anleihenhandel gut abgeschnitten. Das Anleihenaufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte die Emissionstätigkeit in Europa befeuert.
Gut voran kommt die Bank mit dem Risikoabbau. Die risikogewichteten Aktiva in der Abbaueinheit sanken im Vergleich zum Vorjahr um 18 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote konnte die Bank von 10,8 Prozent auf 11,1 Prozent erhöhen.
Deutsche Bank-Aktie zunächst volatil
Die Quartalsbilanz hat Anlegern am Donnerstagmorgen ein Wechselbad der Gefühle beschert. Wegen eines überraschenden Gewinns vorbörslich sehr fest gehandelt, schwankten sie dann auf XETRA zwischen Gewinnen und Verlusten. Zum Börsenschluss lagen sie mit 0,60 Prozent bei 13,38 Euro im Plus.
Analysten lobten die im Vergleich zum Vorquartal deutlich verbesserten Kennziffern, zielten aber auch auf die nach wie vor herrschenden Risiken bei dem Finanzhaus ab. Diese machten es den Marktteilnehmern schwer, ein rundum positives Fazit für die Aktie zu ziehen. Equinet-Analyst Philipp Häßler etwa sah in den Resultaten eine "klar positive Überraschung", wies jedoch auf die laufenden Gerichtsverfahren und die damit verbundenen Kapitalrisiken als großen Unsicherheitsfaktor hin.
Die Resonanz auf die Zahlen war bei Händlern sehr positiv. Das Sentiment sei durch mehrere gute Nachrichten, auch von der spanischen Bank BBVA, insgesamt im Bankensektor gestiegen, hieß es am Aktienmarkt. Die Aktie der Deutschen Bank hat gleichwohl viel Aufholbedarf. Seit Jahresbeginn hat sie rund vierzig Prozent an Wert verloren und damit stärker als andere europäische Bankenwerte.
Der Bank machen insgesamt 7.800 Rechtsfälle zu schaffen. Doch die schiere Größe der Zahl ist finanziell nicht entscheidend. Ins Gewicht fallen insbesondere die vier größten Rechtsfälle, hiervon sind allein drei in den USA angesiedelt: Libor, der Hypothekenstreit und Vorwurf, gegen Iran-Sanktionen verstoßen zu haben. Als vierter gravierender Fall kommt der Vorwurf der Geldwäsche noch hinzu.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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Bildquellen: Martin Good / Shutterstock.com, Philip Lange / Shutterstock.com
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