Weniger Ausfuhren

Japans Exporte sinken stärker als erwartet

20.04.20 09:02 Uhr

Japans Exporte sinken stärker als erwartet | finanzen.net

Die Folgen der Corona-Pandemie haben die japanischen Exporte mit voller Wucht getroffen.

Die Ausfuhren seien im März im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Prozent gefallen, teilte das japanische Finanzministerium am Montag in Tokio mit. Im Februar waren die Exporte lediglich um ein Prozent gefallen. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten zwar mit einem deutlich höheren Minus als zuletzt gerechnet, dabei aber nur einen Rückgang von etwas mehr als neun Prozent auf dem Zettel.

Die Ausfuhren in die USA, dem neben China wichtigsten Handelspartner des Landes, gingen um 16,5 Prozent zurück - das ist der stärkste Rückgang seit 2011. Vor allem die Autoindustrie war wegen der Folgen der zahlreichen Corona-Beschränkungen stark betroffen. So gingen die Exporte der Autohersteller in die USA um ein Viertel zurück. Japan hatte bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie mit schwachen Ausfuhren zu kämpfen.

So sanken die Ausfuhren bereits im vergangenen Jahr wegen des Handelskriegs zwischen China und den Vereinigten Staaten deutlich. Der Rückgang im März war der 16. in Folge - dies ist die längste Serie seit den 80er-Jahren.

Die Nachfrage von japanischen Gütern könnte laut Ökonomen länger schwach bleibe. So dürfte sich die Öffnung der Wirtschaft in den USA und Europa noch einige Zeit hinziehen. China befindet sich zwar auf dem Weg zur Normalität. Die Wirtschaft dort sollte aber noch lange durch die Schwäche der Weltwirtschaft belastet werden. Zudem ist auch ein erneuter Ausbruch des Virus dort denkbar.

Der japanische Yen geriet nach den Daten zum US-Dollar und zum Euro unter Druck. Auch der japanische Aktienmarkt gab nach. Der Nikkei 225-Index fiel um 1,1 Prozent auf 19 669,12 Punkte..

TOKIO (dpa-AFX)

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